Wolfgang Wodarg (* 2. März 1947 in Itzehoe) ist ein deutscher Mediziner und Politiker (Basisdemokratische Partei Deutschland, vorher SPD). Er war viele Jahre Mitglied des Deutschen Bundestages und der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Dabei war er vor allem für Fragen der Sicherheit, Medizin und Gesundheit zuständig. Er war der Initiator der Untersuchungen des Europarates zur Pandemie H1N1 2009/10 zur Rolle der Impfstoff-Hersteller und der WHO. Seine Stellungnahmen während der COVID-19-Pandemie in Deutschland stießen bei Wissenschaftlern, Politikern und Medien auf breite Kritik.
Nach dem Abitur 1966 studierte Wodarg Medizin und Sozialpädagogik in Hamburg und Berlin. Im Rahmen seiner Ausbildung erlernte er Gesprächspsychotherapie (nach Tausch) und arbeitete als Medizinalassistent und Stationsarzt, u. a. im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. 1973 erhielt er seine Approbation als Arzt. Anschließend war Wodarg zunächst als Schiffsarzt tätig und ließ sich nach einer Forschungsreise nach Südamerika als Hafenarzt in Hamburg nieder. 1974 erfolgte seine Promotion zum Dr. med. an der Universität Hamburg mit der Arbeit Psychische Krankheiten der Seeleute. Untersuchung über Selbsttötung, Alkoholismus und andere wichtige psychiatrische Erkrankungen. Von 1975 bis 1979 arbeitete er als Lehrer an der Krankenpflegeschule des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-Wandsbek (heute Asklepios Klinik Wandsbek). Seine internistische und pneumologische Facharztausbildung absolvierte er im AK Wandsbek und in der Lungen-Fachklinik Großhansdorf. Wodarg besitzt insgesamt drei Facharztqualifikationen: Facharzt für Innere Krankheiten – Pneumologie, Facharzt für Hygiene – Umweltmedizin und Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen – Sozialmedizin.[1]
Im Jahr 1981 übernahm er die Leitung des Gesundheitsamts der Stadt Flensburg, wo er bis 1994 als Amtsarzt arbeitete. Dort leitete er unter anderem die reisemedizinische Beratungsstelle, die Gelbfieberimpfstelle und die AIDS-Beratung sowie die Abteilung Lungen- und Bronchialheilkunde. 1982/83 war Wodarg der Vorgesetzte des Hochstaplers Gert Postel, der sich als Psychiater ausgab und eine Stelle als stellvertretender Amtsarzt erhielt, diese aber wegen einer geplanten Versetzung nach wenigen Monaten kündigte.[2] 1983 ließ Wodarg sich an der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf zum Arzt im staatlichen Gesundheitswesen weiterbilden. Von 1985 bis 1986 besuchte er die Akademie für Arbeitsmedizin in Berlin.
Ab 1985 war er Dozent für Gesundheitspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Flensburg und unterrichtete Medizin und Arbeitsschutz für Schiffsoffiziere an der Fachhochschule Flensburg. In dieser Zeit entwickelte er eine Gesundheitsverträglichkeitsprüfung als Teil der kommunalen Umweltverträglichkeitsprüfung und war von 1986 bis 2003 Vorsitzender des Fachausschusses Gesundheitlicher Umweltschutz bei der Ärztekammer Schleswig-Holstein, wo er die Erarbeitung eines Curriculums für Umweltmedizin koordinierte. Von 1985 bis 1994 gehörte er den Prüfungsausschüssen für Umweltmedizin, Lungen- und Bronchialheilkunde und für Sozialmedizin der Ärztekammer an. Wodarg führte Lehrveranstaltungen an der Charité Berlin sowie an weiteren europäischen Hochschulen zu verschiedenen medizinethischen und sozialmedizinischen Themen durch. 1991 erhielt er ein Stipendium für Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore (USA).[3][4]
Seit 1972 ist Wodarg Mitglied der ÖTV/Ver.di, Personalrat im Krankenhaus Hamburg-Wandsbek und seit 1988 Mitglied der SPD. Von 1986 bis 1998 gehörte er dem Gemeinderat seines Heimatortes Nieby an. Von 1992 bis 2002 gehörte er dem Vorstand des SPD-Kreisverbandes Schleswig-Flensburg an. Vom 19. November 2005 bis zum 1. Dezember 2007 war Wodarg Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Flensburg.
Nachdem Wodarg schon seit 1990 dem Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen angehörte, wurde er 1994 zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden und 2002 zum Vorsitzenden des Bundesausschusses gewählt.
Wodarg zog 1994 über die Landesliste Schleswig-Holstein und danach stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Flensburg – Schleswig in den Bundestag ein. Als Mitglied des Deutschen Bundestages war Wodarg von 1999 bis 2005 in der 14. und 15. Legislaturperiode Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion in der Enquête-Kommission Recht und Ethik (bis 2002) bzw. Ethik und Recht der modernen Medizin und verfasste Berichte zu den Themen Patientenverfügung, Organlebendspende, ethische Prinzipien der medizinischen Versorgung (Allokations-Ethik), Priorisierung im Gesundheitswesen, Gen-Diagnostik, ethische Fragen der Medizin am Lebensanfang, am Lebensende und in der Forschung, Patentierung von Genen, Lebewesen oder deren Teilen, Kommerzialisierung der Organ- und Gewebespenden.
Während seiner Tätigkeit im Ausschuss für „Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ von 2005 bis 2009 war Wodarg Berichterstatter für alle gesundheitsbezogenen Themen, für den zentralafrikanischen Raum und EU-Berichterstatter für den AWZ mit folgenden Schwerpunkten zuständig: Maßnahmen im weltweiten Kampf gegen HIV/Aids, Malaria, Tuberkulose und vernachlässigten Krankheiten in den armen Ländern (Gesundheit und Armut), Zugang zu Medikamenten und gesundheitlichen Hilfe für alle, Bevölkerungspolitik, regenerative Energie in Entwicklungsländern, Mikrokredite, Menschenrechtsfragen, Trinkwasserversorgung und -sicherheit, Krisenprävention, die Rolle der Gewaltökonomien und des wachsenden Marktes für Militär und Sicherheitsfirmen, Zusammenarbeit mit den in diesen Feldern aktiven staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen.
Zudem war er in den Ausschüssen für „Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz“, „Angelegenheiten der Europäischen Union“, stellvertretend im Umweltausschuss sowie Sprecher für Fragen der Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzgebiet. Bei der Bundestagswahl 2009 unterlag er im Wahlkreis Wolfgang Börnsen (CDU), so dass er dem 17. Deutschen Bundestag nicht mehr angehörte.
Seit 1999 gehörte Wodarg auch der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an. Von 2002 bis 2010 war er dort stellvertretender Vorsitzender der sozialistischen Fraktion, ab 2006 Sprecher der deutschen Sozialdemokraten, von 2006 bis 2010 stellvertretender Leiter der deutschen Delegation[3][4][5] und wurde dadurch nach seinem Ausscheiden automatisch Ehrenmitglied. Er war Vorsitzender des Unterausschusses Gesundheit, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Bildung und Wissenschaft, Mitglied im Politischen Ausschuss und Vertreter der Parlamentarischen Versammlung des Europarates im CDBI (Comité Directeur pour la Bioéthique) und im North-South-Center (Lissabon). Wodargs Berichterstattungsthemen im Europarat waren: die Entwicklung der grünen Gentechnik in den Staaten des Europarates, Palliativmedizin in Europa, Sterbehilfe, Bioethik-Konvention und Zusatzprotokolle, nationale und internationale Regeln für private Militär- und Sicherheitsfirmen, Einrichtung eines europaweiten Medien-Monitoring und weitere Einzelthemen. Er war der Initiator der Untersuchungen des Europarates zur Pandemie H1N1 2009/10 zur Rolle der Impfstoff-Hersteller und der WHO.[4][6]
Politische Themen und Schwerpunkte während des Mandates (1994 bis 2010):
In dieser Zeit war Wodarg Berichterstatter bei zahlreichen gesundheitspolitischen Projekten; z. B.: Infektionsschutzgesetz, Transplantationsgesetz, mehrere Gesundheitsreformgesetze, Gen-Diagnostikgesetz, Stammzellgesetz, Gesetz zur Patientenverfügung, Europäische Dienstleistungsrichtlinie, Arzneimittelgesetz, Umsetzung der EU-Biopatent-Richtlinie und Themen wie HIV/AIDS, Prävention, Epidemiologie, gesundheitlicher Umweltschutz, Infektionsschutz (BSE, Influenza und andere Viruserkrankungen, Tierseuchen, Antibiotika-Resistenzen) und in Fragen der Gen-Technik: enge und kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsausschuss. Des Weiteren war er EU-Berichterstatter für die SPD-Fraktion von 1998 bis 2009.
Im April 2021 wählte die aus der Protestbewegung gegen die Corona-Maßnahmen hervorgegangene Basisdemokratische Partei Deutschland Wodarg zum Spitzenkandidaten des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern für die Bundestagswahl 2021. Als Beweggründe für seine Kandidatur nannte Wodarg, dass derzeit in der Politik „welche am Ruder“ seien, die man „nicht weiter steuern lassen“ könne, da sie „sehr viel Schaden angerichtet“ hätten.[7]
Weitere oder frühere Mitgliedschaften:
Wodarg war von Anfang an Gegner des Vertragswettbewerbs der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und setzt sich über sein Bundestagsmandat hinaus für Landesarbeitsgemeinschaften der Kassen ein, die mit einem risikoadjustierten Landesgesundheitsfonds gemeinsame Verträge auf Landesebene abschließen. Er stimmte deshalb 2007 gegen das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) seiner Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.
Wodarg war 2009 als Gegner der Impfung gegen die Schweinegrippe bekannt.[9] Er schätzte den Umgang mit der H1N1-Infektion durch Politik und Pharmahersteller als „einen der größten Medizinskandale des Jahrhunderts“[10] ein und initiierte vor dem Europarat einen Untersuchungsausschuss zur Rolle der WHO,[11] den er 2010 als wissenschaftlicher Berater unterstützte.[12] Am 26. Januar 2010 berichtete er dem Europarat, Millionen von Menschen seien ohne guten Grund geimpft worden, die Pharmaindustrie habe an der Pandemieklassifizierung der Schweinegrippe 18 Milliarden Dollar verdient. Allein der Verkauf von Tamiflu sei um 435 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro gestiegen.[13]
In der Anfangsphase der COVID-19-Pandemie in Deutschland kritisierte er u. a. in einem Meinungsbeitrag und in der am 10. März 2020 ausgestrahlten ZDF-Sendung Frontal21 die Quarantänemaßnahmen und Verbotsregelungen als „Panikmache“ und erklärte, Epidemien mit Coronaviren träten jedes Jahr auf und bedürften keiner besonderen Schutzvorkehrungen oder Tests. Ein positiver Corona-Befund habe keine klinische Bedeutung. Die wegen der Pandemie verhängten Maßnahmen der Gesundheitsbehörden und die Empfehlungen der WHO und später des Robert Koch-Instituts bewertete Wodarg als überzogen und interessengetrieben und bezeichnete diese Institutionen als viel zu oft „durch Sekundärinteressen aus Wirtschaft und/oder Politik korrumpiert“.[12][14]
In weiteren Beiträgen und Videos bezog er sich auf eine in PNAS veröffentlichte schottische Studie, welche die humanen Coronaviren 229E, NL63 und HKU1 nachwies.[15][16] Diese sind weltweit als Auslöser von Atemwegserkrankungen und Erkältungen bekannt, führen aber meist zu Verläufen ohne Symptome oder mit moderaten Symptomen.[17] Sie sind von SARS-CoV und dem 2019/2020 ausgebrochenen SARS-CoV-2 zu unterscheiden. Wodarg führte u. a. die Schweinegrippe und die Ergebnisse im diesbezüglichen Untersuchungsausschuss des Europarates an, um vor angeblich gewollter Verunsicherung der Bevölkerung und teils schadhaften, sonderzugelassenen Impfstoffen zu warnen (Notzulassungen). Er bezeichnete die „Angstmachung“ vor der Schweinegrippe als „totale Fehlannahme“ und wies auf zuvor veränderte Kriterien der WHO für Pandemien hin.[16]
Außerdem bemängelte Wodarg,[18] es gebe „keine validen Daten und keine Evidenz für außergewöhnliche gesundheitliche Bedrohung“,[18] die noch abrufbaren amtlichen Statistiken zur Mortalität und diverse nationale „Grippe-Monitoring Institute“ zeigten „die normalen Kurvenverläufe“.[18] Die saisonale „Grippe“ verlaufe wie immer,[18] die benutzten Tests seien „nicht amtlich validiert“ und würden „bei ohnehin Schwerkranken“ angewendet und seien dann für die Abschätzung einer Seuchengefahr unbrauchbar.[18] Ohne die in ihrer Aussagekraft und „ihrer verfälschenden Anwendung fragwürdigen Tests“ gäbe es keine Indikation für Notfallmaßnahmen,[18] Wuhan und Italien würden benutzt, um an einigen Orten angstmachende Bilder zu produzieren, auch in Italien sähe man ohne die neuen Tests nur die alljährlichen Grippeschäden.[18]
Die Darstellung Wodargs, in der er die COVID-19-Pandemie mit einer gewöhnlichen Grippewelle gleichsetzt und Mutmaßungen über mögliche finanzielle Nutznießer der Herstellung von Tests und Impfstoffen anstellt, sorgten für Verärgerung in Teilen der SPD.[19]
Im November 2020 verbreitete Wodarg die Falschbehauptung, die Impfung gegen Corona könne zu Unfruchtbarkeit[20][21] oder Veränderung der menschlichen Genetik[22] führen. Das Paul-Ehrlich-Institut, von Correctiv.org befragte Biochemiker und Ärzte[21], das Universitätsklinikum Jena[23] und andere widersprachen der Behauptung.
Auf Anfrage von Journalisten des Norddeutschen Rundfunks für die Reportageserie STRG F distanzierten sich das Robert Koch-Institut und die Weltgesundheitsorganisation von Wodargs Aussagen.[24] Der Virologe Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité, dessen Team den PCR-Test entwickelt hat, wies im NDR-Podcast Coronavirus-Update unter anderem die Kritik am PCR-Test sowie die Unterstellung persönlicher finanzieller Profitinteressen zurück.[25][26][27] Karl Lauterbach bezeichnete die Aussagen Wodargs als „abwegig und wissenschaftlich nicht haltbar, eine echte Räuberpistole“.[28][29]
Der Virologe Alexander Kekulé beurteilte im MDR-Podcast Kekulés Corona-Kompass Wodargs vorgetragene Argumentation als „ganz, ganz missverständlich“. Grundsätzlich sei die Frage, ob bei der Bekämpfung der Pandemie überreagiert werde, durchaus wichtig und berechtigt, denn es könne durch Bekämpfungsmaßnahmen zu Kollateralschäden kommen, die unter Umständen schlimmer als die Wirkungen des Virus selbst ausfallen. Bei seinen Vergleichen mit anderen Coronaviren und mit den Todeszahlen saisonaler Grippeepidemien übersehe Wodarg jedoch die besondere Virulenz des neuartigen 2019/2020 aufgetretenen Erregers: Die Infektion mit SARS-CoV-2 berge ein weit höheres Sterberisiko als gewöhnliche, durch andere Coronaviren ausgelöste Erkältungen, und die Gesamtzahl der Infektionen einer ganzen Saison werde hier oft innerhalb von wenigen Tagen und Wochen erreicht, was zur Überforderung des Gesundheitssystems führen und dadurch weitere, eigentlich unnötige Opfer hervorrufen könne. Deshalb seien scharfe Abwehrmaßnahmen gegen die Ausbreitung der Infektion nicht überzogen, sondern richtig.[30]
Der Biophysiker Richard Neher sagte, die Aussage Wodargs, dass es dieses Virus schon lange gebe, sei falsch und klar durch die Tatsache widerlegbar, dass der gemeinsame Vorfahre des Virus erst wenige Monate alt sei.[31] Verschiedene Medien prüften Wodargs Behauptungen auf Richtigkeit und kamen zu dem Schluss, seine Aussagen zum neuartigen Coronavirus widersprächen größtenteils den belegbaren Fakten. Manche seiner Aussagen seien weder widerlegbar noch belegbar, erwiesen sich aber bei genauer Betrachtung als irreführend. Es würden Tatsachen vermischt, die nichts miteinander zu tun hätten.[25][26][27][32][31][33]
Transparency International Deutschland, dessen Vorstand Wodarg damals angehörte, distanzierte sich am 17. März 2020 von seinen Aussagen. Seine pauschale Kritik an den staatlichen Maßnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus könne zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung führen. Wolfgang Wodarg äußere sich in dieser Sache als Privatperson und nicht in seiner Funktion als Vorstandsmitglied.[32][34] Am 25. März 2020 entschied der Vorstand, seine Vereinsmitgliedschaft „bis auf Weiteres ruhend“ zu stellen, womit Wodarg vorerst keine Funktionen im Vorstand oder als Leiter der Arbeitsgruppe Gesundheit mehr ausüben kann. Der Vorstand beauftragte ein unabhängiges Gremium, sich mit Wodargs Äußerungen zum Corona-Virus zu befassen und aufzuarbeiten, ob sein Verhalten die Interessen von Transparency Deutschland verletzt habe.[35] Nach dem Bericht des unabhängigen Gremiums sei Letzteres der Fall. Allerdings solle nicht der Vorstand, sondern die Versammlung der Mitglieder entscheiden, ob Wodarg weiter Mitglied des Vorstands und des Gesundheitsgremiums von TI-D bleiben soll. Wodarg blieb daher, bis auf Weiteres, Mitglied des Vorstands. Das Gremium stützte seinen Vorschlag des Ausschlusses auf die umstrittenen Aussagen Wodargs zur COVID-19-Pandemie. Die Interviews in „radikalen“ Medien können einen Ausschluss nicht begründen, da Wodarg selber sich von antisemitischen, verschwörungstheoretischen oder weiteren rechtsradikalen Thesen distanziert habe und da er von anderen Medien ausgeschlossen würde.[36] Im September 2020 legte Wodarg sein Vorstandsmandat nieder. Grund waren stark divergierende Meinungen in Bezug auf die Haltung von Transparency Deutschland in der Coronakrise.[37] Er war weiterhin für kurze Zeit Leiter der Arbeitsgruppe Gesundheitswesen von Transparency Deutschland.[38]
Das Institut Solidarische Moderne (ISM), dessen Gründungsmitglied Wodarg war, meldete im Mai 2020 auf seiner Website, der ISM-Vorstand habe die Mitgliedschaft von Wodarg suspendiert. Hintergrund sei seine Kooperation mit neu-rechten/rechtsextremen Medien und Organisationen. Wodarg sei im Vorfeld auch gebeten worden, aus dem ISM auszutreten. Ende Juli 2020 teilte das Institut Wodargs Austritt aus dem ISM mit.[8]
Personendaten | |
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NAME | Wodarg, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), MdB |
GEBURTSDATUM | 2. März 1947 |
GEBURTSORT | Itzehoe |
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