Tom Schilling

Tom Schilling auf der Berlinale 2011

Tom Schilling (* 10. Februar 1982 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Schauspieler und Musiker.

Leben

Schilling wuchs in Berlin-Mitte als Sohn zweier Kartografen auf. Als Sechsjähriger wurde er von seiner Mutter zu einem ersten Vorsprechen gebracht, er trat daraufhin in dem DDR-Film Stunde der Wahrheit (1988) auf. Der Regisseur Thomas Heise suchte in Schillings Schule Kinder, die im Theaterstück Im Schlagschatten des Mondes auftreten sollten, der damals Zwölfjährige absolvierte ein Casting und wurde daraufhin für das Stück engagiert. Am Berliner Ensemble trat er dann in den nächsten vier Jahren auch in anderen Stücken auf. Werner Schroeter besetzte ihn in Monsieur Verdoux, Carmen-Maja Antoni in Der Ingwertopf, B. K. Tragelehn in Leben des Galilei sowie Stephan Lose in Kleists Prinz von Homburg. Ursprünglich wollte Schilling Malerei studieren, blieb dann aber bei der Schauspielerei.

Nach einigen Rollen am Theater spielte er zunächst in der Tatort-Folge Kinder der Gewalt mit. Das Abitur legte er 2001 am John-Lennon-Gymnasium in Berlin ab.[1] Der Durchbruch gelang ihm im Jahr 2000 an der Seite von Robert Stadlober in dem Film Crazy nach dem gleichnamigen Roman von Benjamin Lebert. Mit Robert Stadlober zusammen drehte Schilling außerdem im Jahr 2003 den Film Verschwende deine Jugend und 2006 Schwarze Schafe (Tom Schilling und Robert Stadlober spielen hier zwei Berliner Studenten). In Napola – Elite für den Führer spielte er an der Seite von Max Riemelt die zweite Hauptrolle. 2006 bekam er ein Stipendium für die Lee-Strasberg-Schauspielschule in New York. Im gleichen Jahr wurde er Vater eines Sohnes.[2]

Schilling in Wien (Juni 2008)

Außerdem spielte er 2008 in Leander Haußmanns Komödie Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe die Hauptrolle. 2009 war er als junger Adolf Hitler in Mein Kampf, einem Film frei nach George Taboris gleichnamigen Theaterstück (an der Seite von Götz George), zu sehen. Regie führte Urs Odermatt.

Anerkennung brachte Schilling 2012 die Hauptrolle in Jan-Ole Gersters Tragikomödie Oh Boy ein. Für seine Darstellung des ziellosen Berliner Studienabbrechers Niko erhielt er einen zweiten Bayerischen Filmpreis, den Deutschen Filmpreis und wurde für den Preis der Deutschen Filmkritik nominiert. Ebenfalls für diese Rolle wurde Schilling für den Europäischen Filmpreis 2014 in der Kategorie bester Schauspieler nominiert.[3]

Am 14. November 2013 wurde er mit einem Bambi ausgezeichnet.

Schilling lebt in Berlin-Prenzlauer Berg.[4] Im Frühsommer 2014 kam sein zweiter Sohn zur Welt, es ist das erste gemeinsame Kind für Schilling und seine Lebensgefährtin, die Producerin Annie Schilling (geborene Mosebach).[5][6] Anfang 2017 wurde ihre Tochter geboren.[7] Im Frühling 2019 heiratete Schilling seine langjährige Lebensgefährtin.[8]

Er ist Mitglied im Bundesverband Schauspiel (BFFS).[9]

Neben seiner schauspielerischen Tätigkeit ist Tom Schilling auch Frontmann der Band Tom Schilling & The Jazz Kids, die im Mai 2017 ihre erste Tour startete.[10] Im gleichen Jahr veröffentlichten Tom Schilling & The Jazz Kids ihr Debütalbum Vilnius.[11] Im Mai 2021 kündigte Schilling die Zusammenarbeit mit dem Berliner Record Label Virgin Music Label & Artist Services an.[12]

Filmografie

Audiografie

Auszeichnungen

Literatur

  • Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 362 ff.

Weblinks

Commons: Tom Schilling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tom Schilling im Munzinger-Archiv, abgerufen am 29. März 2013 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. neon.de: Ich jammer nicht. Interview vom 16. August 2007.
  3. European Film Academy European Film Awards Nominations for the European Film Awards 2013, abgerufen am 10. November 2013.
  4. TV Today, Beilage F.F.dabei Nr. 7/2014
  5. Berlin-Film mit Tom Schilling kommt in US-Kinos, abgerufen am 7. Juli 2014.
  6. Annie Schilling. Abgerufen am 14. Juni 2020.
  7. Interview Tom Schilling im ZDF-Morgenmagazin 27.3.2017. (Nicht mehr online verfügbar.) 27. März 2017, archiviert vom Original am 2. April 2017; abgerufen am 1. April 2017.
  8. Sie haben geheiratet. Abgerufen am 14. Juni 2020.
  9. BFFS: Mitgliederliste, Bundesverband Schauspiel, bffs.de abgerufen am 14. Dezember 2015
  10. Waleczek, Agata: „Etwas sehr Melancholisches steckt in mir drin“ , auf: jetzt.de vom 21. April 2017, abgerufen am 3. Oktober 2018.
  11. Vilnius. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  12. Virgin Music arbeitet mit Tom Schilling an neuem Album. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  13. Printversion: FAS 21. September 2014, Seite 48

Information

Der Artikel Tom Schilling in der deutschen Wikipedia belegte im lokalen Ranking der Popularität folgende Plätze:

Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2021-06-13 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=466670