Rupert Hine

Rupert Neville Hine (* 21. September 1947 in London; † 4. Juni 2020[1] in Wiltshire, England) war ein britischer Rockmusiker und Musikproduzent.[2]

Leben und Karriere

Nach einer wenig erfolgreichen ersten Single, die er im Jahr 1965 zusammen mit David Robinson (später David MacIver) aufgenommen hatte, gelang ihm ein erster Erfolg mit dem 1971 veröffentlichten Album Pick Up a Bone, an dem auch Roger Glover als Produzent und Bassist beteiligt war.

Im Jahr 1973 produzierte er nicht nur sein zweites Album Unfinished Picture auf ausdrücklichen Rat von Roger Glover selbst, sondern auch erstmals das Album eines anderen Künstlers (Yvonne Elliman) und begann damit seine parallele Karriere als Produzent.

Als späterer Produzent von (u. a.) The Fixx, Saga, Rush, Howard Jones, Chris de Burgh und Tina Turner trug er damit im Hintergrund zu Erfolg und Entwicklung zahlreicher anderer Musiker und Bands bei.

1975 bildete er zusammen mit Trevor Morais (Schlagzeug), John G. Perry (Bass) und Mark Warner (Gitarre) die Formation Quantum Jump mit einem Jazz-Rock-Sound. Bekannt wurde der Titel The Lone Ranger vom ersten Album Quantum Jump, der 1976 zwar vom DJ Tony Blackburn als Record of the Week bei BBC Radio 1 vorgestellt wurde, wegen seiner angeblichen Anspielungen auf Drogen und Homosexualität jedoch nicht mehr gespielt werden durfte. Der Charterfolg stellte sich einige Jahre später ein, nachdem sich Quantum Jump längst aufgelöst hatten: The Lone Ranger erschien 1979 in neuer Abmischung, in dem der damals als längste geographische Bezeichnung bekannte Name Taumatawhakatangihangakoauauotamateaturipukakapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatahu als rhythmischer Sprechgesang das Intro bildet. Die Single, eine Auskoppelung vom Remixalbum Mixing, erreichte Platz drei in den britischen Charts, und es wurden über eine halbe Million Exemplare verkauft. Den Erfolg, so Hine, hätte er vor allem Kenny Everett zu verdanken, der das Intro in den Jahren vorher immer wieder in seinen Radio- und TV-Sendungen verwendete und dem Titel damit die nötige Aufmerksamkeit verschaffte.[3]

Eine völlig neue Richtung zeigt sich im Solowerk ab 1981. Immunity war Rupert Hines erfolgreichstes Soloalbum. Hine wandte sich dem Synthiepop zu, die Texte stammten von der Dichterin Jeannette Obstoj, fast alle Liedtexte seiner späteren Solowerke entsprangen ihrer Feder.

Nachdem bereits Waving not drowning kommerziell nicht mehr besonders erfolgreich war, beschloss Rupert Hine einen neuen Anlauf mit der Gruppe Thinkman. Eine Band hat es jedoch nie gegeben: Die Liveauftritte wurden von Schauspielern bestritten, die zu Playback agierten und fiktive Musiker darstellten. Das Hauptthema der Songs von The Formula – Massenmedien und Manipulation – manifestierte sich so im Projekt selbst, musikalisch waren also auch die Alben der Thinkman-Episode reine Soloalben.

Hine war 1990 Produzent des Weltmusikalbums One World One Voice. Zur Zeit der Thinkman-Episode kam es auch zu den Produktionen der Underworld-Alben Underneath the Radar und Change the Weather. 1994 waren umgekehrt Rick Smith und Karl Hyde von Underworld Mitproduzenten von The Deep End, Hines letztem Werk.

Werke

Die folgende Liste umfasst Rupert Hines eigene Musik. Darüber hinaus hat er über 100 Alben mit verschiedenen Künstlern produziert.

  • The Sound of Silence (Single, 1965)
  • Pick up a bone (Album, 1971)
  • Hamburgers (Single, 1972)
  • Unfinished Picture (Album, 1973)
  • Quantum Jump ('Quantum Jump' Album, 1975)
  • Barracuda ('Quantum Jump' Album, 1977)
  • The Lone Ranger ('Quantum Jump' Single, 1978)
  • Mixing ('Quantum Jump' Album, 1979)
  • Immunity (Album, 1981)
  • Waving Not Drowning (Album, 1982)
  • The Wildest Wish To Fly (Album, 1983)
  • Better Off Dead (Soundtrack, 1985)
  • The Formula ('Thinkman' Album, 1986)
  • Life Is a Full Time Occupation ('Thinkman' Album, 1988)
  • Hard Hat Zone ('Thinkman' Album, 1990)
  • The Deep End (Album, 1994)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neville Farmer: Obituary. In: ruperthine.com. Abgerufen am 7. Juni 2020.
  2. Biographische Daten von Rupert Hine in: International Who's Who in Popular Music 2002. 4. Auflage. Europa Publications, London 2002, ISBN 1-85743-161-8, S. 233.
  3. James Hogg, Robert Sellers: Hello, Darlings! The Authorized Biography of Kenny Everett. Random House, London 2013, Kap. 21

Information

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Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2021-06-13 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=551353