Rumpler | |
---|---|
Rumpler Tropfenwagen im Deutschen Technikmuseum in Berlin
| |
Tropfenwagen | |
Produktionszeitraum: | 1921–1924 |
Klasse: | Obere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine |
Motoren: | Ottomotoren: 2,3–2,6 Liter (26–37 kW) |
Länge: | 4550[1] mm |
Breite: | 1600[1] mm |
Höhe: | 1950[1] mm |
Radstand: | 2900[1] mm |
Leergewicht: | 1400[1] kg |
Der Tropfenwagen ist ein von Edmund Rumpler unter aerodynamischen Gesichtspunkten entwickeltes Automobil. Es wurde am 23. September 1921[2] auf der Deutschen Automobilausstellung in Berlin vorgestellt.
Nach dem Ersten Weltkrieg verbot der Versailler Friedensvertrag Deutschland den Bau von Motorflugzeugen, deshalb ließ der Flugzeugbauer Rumpler seine Erfahrungen in ein Automobil-Projekt einfließen. Das Projekt wurde unter anderem vom Berliner Verleger Hans Lachmann-Mosse finanziert.[3] Der Wagen unterschied sich grundlegend von den anderen Fahrzeugen seiner Zeit. Augenfällig war die vermeintlich einem fallenden Tropfen nachempfundene windschlüpfige Karosserieform, bei der erstmals gewölbte Glasscheiben verwendet wurden. Dieser Karosserie verdankt der Wagen den auch heute noch guten Luftwiderstandsbeiwert von nur 0,28. Der Fahrer saß vorn in der Mitte, dahinter war Platz für vier Passagiere. Ein Kofferraum (über dem Motor) wurde erst bei den später gebauten Wagen eingefügt. Der Tropfenwagen war einer der wenigen Pkw mit Mittelmotor. Zunächst war es ein Sechszylinder-W-Motor, den Rumpler bei Siemens in Berlin bauen ließ, später ein Vierzylinder-Reihenmotor, der über eine Lamellenkupplung, ein Dreiganggetriebe und ein Differential die Hinterräder antrieb.
Vorn hatte der Wagen eine Starrachse. Die zu dieser Zeit übliche hintere Starrachse ersetzte Rumpler durch die von ihm patentierte Pendelachse. Diese Form der Einzelradaufhängung wurde später auch von vielen anderen Herstellern übernommen.
Das Fahrzeugkonzept mit Mittelmotor und hinterer Pendelachse erschien auch für Rennwagen erfolgversprechend. Benz & Cie. erwarb die Lizenz an dem Konzept und setzte es im Benz-Tropfenwagen ein.
Der wassergekühlte W6-Motor hatte sechs paarweise zusammengegossene Zylinder (die erste Baureihe mit Bohrung: 74 mm, Hub: 100 mm), die in drei Reihen mit 60° Öffnungswinkel angeordnet waren. Der Motor hatte einen Hubraum von 2310 cm³ und leistete 35 PS (26 kW). Damit erreichte der Tropfenwagen eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h. Später wurde der Hubraum bei gleichbleibender Leistung auf 2580 cm³ vergrößert, und die Höchstgeschwindigkeit stieg auf 105 km/h. Schließlich wurden Reihenvierzylindermotoren von Benz mit einem Hubraum von 2610 cm³ eingebaut, die 50 PS (37 kW) entwickelten und das Fahrzeug bis auf 115 km/h beschleunigten.
Wegen technischer Probleme – der Sechszylindermotor war unzuverlässig und die Lenkung mangelhaft konstruiert – und des fehlenden Kofferraumes war das Fahrzeug kein kommerzieller Erfolg, weswegen bis 1925 nur etwa 100 Exemplare in den Rumpler-Werken in Berlin-Johannisthal gebaut wurden. Die meisten davon liefen in Berlin als Taxis. Fritz Lang verwendete eine große Anzahl von Tropfenwagen in seinem Film Metropolis als Requisiten. Bei den Dreharbeiten wurden die Autos willentlich zerstört.
Die beiden letzten erhaltenen Fahrzeuge stehen im Deutschen Technikmuseum in Berlin und im Deutschen Museum in München. Das Exemplar in München ist ein persönliches Geschenk von Edmund Rumpler.
Der Artikel Rumpler-Tropfenwagen in der deutschen Wikipedia belegte im lokalen Ranking der Popularität folgende Plätze:
Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2021-10-01 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=7443532