Reamonn

Reamonn
Reamonn (2008)
Reamonn (2008)
Allgemeine Informationen
Genre(s) Pop-Rock, Alternative Rock
Gründung 1998
Auflösung 2010
Website www.reamonn.com
Letzte Besetzung
Rea Garvey
Uwe Bossert
Mike „Gomezz“ Gommeringer
Philipp Rauenbusch
Sebastian Padotzke

Reamonn war eine deutsche Rockband, die im Frühjahr 2000 durch ihren Hit Supergirl bekannt wurde.

Bandgeschichte

Logo von Reamonn

Im Jahr 1998 kam der ehemalige Sänger und Gitarrist der Reckless Pedestrians, Rea Garvey, aus Irland nach Deutschland. Er schlug sich erst als T-Shirt-Verkäufer auf Festivals durch und spielte als Alleinunterhalter in Pubs. Darauf zog er aufs Land in die Nähe von Wilhelmsdorf (Landkreis Ravensburg) und gab eine Zeitungsannonce („Sänger sucht Band für Platte und Tour“) im „Stockacher Anzeiger“ auf, worauf sich zunächst Mike Gommeringer, dann Sebastian Padotzke, Uwe Bossert und Philipp Rauenbusch meldeten. Offiziell schlossen sie sich im November 1998 zusammen. Der Name der Band stammt von der irischen Form von Garveys Vornamen (Réamonn). An Silvester 1998/99 spielten sie das erste Mal zusammen in Stockach.

Im April 1999 spielte die Band einen Showcase, worauf sie Angebote von mehreren Plattenlabels erhielt. Im Juni 1999 unterschrieb Reamonn einen Vertrag bei Virgin Records und im November wurde das erste Album aufgenommen. Die Band schrieb ihre Songs gemeinsam.

Im Mai 2000 erschien ihr Debütalbum Tuesday, das Platz 5 der deutschen Charts erreichte. Die erste daraus ausgekoppelte Single Supergirl stieg in den deutschen Single-Charts bis auf Platz 4. Reamonn traten im Vorprogramm der Guano Apes sowie von HIM, a-ha und Robbie Williams auf. Im Jahr 2000 gab die Band über 200 ausverkaufte Konzerte, zum Teil auch im Ausland. Die beiden nachfolgenden Alben Dream No. 7 und Beautiful Sky erreichten Gold- und Platinstatus.

2001 hatte Reamonn einen Gastauftritt in dem deutschen Kinofilm Mondscheintarif nach dem Bestseller von Ildikó von Kürthy, zu dem sie die Single Weep beisteuerten. Die Band arbeitete im selben Jahr mit Jam & Spoon und Xavier Naidoo zusammen und trat in dessen Vorprogramm auf. Im folgenden Jahr trug Reamonn die Titelmusik zur ProSieben-Fernsehproduktion Fort Boyard mit einer Coverversion von In Zaire – Place of No Return bei. Darüber hinaus komponierte der Gitarrist Uwe Bossert die Einlaufhymne der in der DEL spielenden Nürnberg Ice Tigers, die am 21. November 2008, beim Heimspiel gegen die Adler Mannheim, zum ersten Mal gespielt wurde.

Im Februar 2006 wechselten Reamonn die Plattenfirma und standen nun bei Universal Music unter Vertrag. Im April 2006 erschien das fünfte Album Wish. Aufgrund gesundheitlicher Probleme von Rea Garvey, der sich einer Operation an den Stimmbändern unterziehen musste, wurde die für 2006 geplante Wish-Tour auf Anfang 2007 verschoben.

Im Mai 2007 erschien ein Live-Mitschnitt des Konzertes in Oberhausen unter dem Titel Wish Live auf CD und DVD. Am 6. September 2008 hatte die Band einen Auftritt in dem 120-Einwohner-Dorf Walkersbach in Bayern. Das Dorf hatte die Band in einem Wettbewerb des Hörfunksenders Bayern 3 gewonnen. Zu dem kostenlosen Konzert kamen rund 15.000 Besucher.

Im November 2008 erschien das sechste Album Reamonn. Die erste Singleauskopplung Through the Eyes of a Child erreichte Platz 6 der deutschen Charts.

Im Januar 2009 veranstalteten sie eine Aktion mit dem Radiosender SWR3. 80 SWR3-Hörer konnten eine Reise nach Irland zusammen mit der Band gewinnen.

Konzert in Wiesbaden am 25. September 2009

Ende August 2010 wurde bekannt, dass Reamonn sich nach elf Jahren Bandgeschichte trennen würden. Das Best-of-Album „Eleven“, auf dem auch drei neue Songs enthalten sind, würde somit die letzte Veröffentlichung sein.[1] Rea Garvey erklärte kurz darauf, die Mitglieder „möchten auf unbestimmte Zeit getrennte Wege gehen“ und sprach von einer „Schaffenspause“.[2] Im März 2012 ergänzte Garvey allerdings: „Irgendwann war die Luft raus und Routine kehrte ein. […] ich bin definitiv erst einmal raus aus der Band. Natürlich hält man sich immer eine Tür offen. Wer weiß heute schon, was morgen ist? Aber im Moment fokussiere ich mich voll und ganz auf meine Solo-Karriere.“[3]

Ihr bis dato letztes Konzert gaben Reamonn am 6. November 2010 auf der PV LIVE!, die 9. PV Leistungsschau für das Kfz-Handwerk am 6. und 7. November, in Halle 9 auf dem Messegelände Hannover.

Mittlerweile haben die übriggebliebenen Bandmitglieder mit dem ehemaligen Sänger der Band Vivid, Thomas Hanreich, die Gruppe Stereolove gegründet.[4]

Rea Garvey konzentriert sich seitdem auf seine Solokarriere und brachte 2011 sein erstes Soloalbum Can’t Stand The Silence heraus.

Soziales Engagement

Reamonn engagierte sich in verschiedenen Projekten. Im Februar 2001 reisten Garvey, Rauenbusch und Bossert mit der UNESCO-Sonderbotschafterin Ute-Henriette Ohoven nach Minsk und überreichten dort dem Kinderkrebskrankenhaus einen Scheck von über 120.000 DM.

Im selben Jahr erschien eine Coverversion von Falcos Jeanny, die Reamonn zusammen mit Xavier Naidoo aufnahm. Der gesamte Erlös dieser Version geht an die von Reamonn gegründete Stiftung Saving an Angel, die missbrauchten Kindern hilft. Im Juli 2007 spendete die Gruppe 20 000 Euro an die Kindernothilfe in Duisburg.

Außerdem trat Reamonn regelmäßig auf Benefizkonzerten auf; bei Alive and Swinging waren sie ebenso dabei wie bei Live 8. Weiterhin unterstützen sie diverse Aktionen gegen rechte Gewalt und möchten mit ihrem Plattenlabel CMC und ihren Erfahrungen jungen Nachwuchsbands helfen. Am 7. Juli 2007 traten sie für den Klimaschutz bei Al Gores Live-Earth-Konzert in Hamburg auf.

Am 24. Oktober 2008 traten Reamonn im Vorfeld der Rede von Barack Obama an der Berliner Siegessäule vor 200.000 Menschen auf. Rea Garvey schenkte dem Präsidentschaftskandidaten seinen Bandring, wodurch dieser zum Ehrenmitglied von Reamonn wurde.[5][6]

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
DE DE AT AT CH CH
2000 Tuesday DE5
Gold
Gold

(39 Wo.)DE
AT10
(17 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 26. Mai 2000
Verkäufe: + 150.000
2001 Dream No.7 DE6
(13 Wo.)DE
AT37
(4 Wo.)AT
CH26
(7 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 19. November 2001
2003 Beautiful Sky DE3
Platin
Platin

(65 Wo.)DE
AT39
(25 Wo.)AT
CH16
(55 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 23. Mai 2003
Verkäufe: + 220.000
2006 Wish DE2
Platin
Platin

(55 Wo.)DE
AT13
(15 Wo.)AT
CH2
(33 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 21. April 2006
Verkäufe: + 205.000
2008 Reamonn DE2
Dreifachgold
×3
Dreifachgold

(43 Wo.)DE
AT9
(15 Wo.)AT
CH7
Gold
Gold

(23 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 7. November 2008
Verkäufe: + 315.000

Tourneen

  • 2000: Tuesday-Tour
  • 2001: Life-Is-a-Dream-Tour
  • 2003: Guinness-Irish-Pub-Tour
  • 2004: Beautiful-Sky-Tour
  • 2007: Wish-Tour
  • 2009: The-Million-Miles-Tour
  • 2010: Eleven-Tour

Auszeichnungen

  • 1 Live Krone
    • 2000: Bester Newcomer
    • 2001: Beste Band
    • 2003: Bestes Album (Beautiful Sky)

Literatur

  • 2002: Reamonn.the Songs (Notenbuch)
  • 2006: Reamonn.songs and Specials (Notenbuch)

Weblinks

Commons: Reamonn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. welt.de
  2. Sänger Rea: Bald ist Schluss mit Reamonn. In: tz.de. 25. August 2010, abgerufen am 23. Mai 2016.
  3. Rea Garvey: „Ich bin definitiv raus bei Reamonn“ – Interview. In: laut.de. Abgerufen am 23. Mai 2016.
  4. stereolove-music.de (Memento des Originals vom 2. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stereolove-music.de
  5. Mark Schieritz,: „Es war etwas ganz Besonderes“ – Ein Interview mit Philipp Rauenbusch über den Auftritt und die Begegnung mit Obama. Die Zeit, 11. Dezember 2008; abgerufen am 14. Juni 2011
  6. „Sehr easy“ – Ein Interview mit Rea Garvey. Meldung in: Frankfurter Rundschau vom 31. Oktober 2008, von Steven Geyer, abgerufen am 14. Juni 2011
  7. Chartpositionen: DE AT CH

Information

Der Artikel Reamonn in der deutschen Wikipedia belegte im lokalen Ranking der Popularität folgende Plätze:

Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2021-06-13 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=203130