Seine Kindheit verbrachte Peter Simonischek im südoststeirischenMarkt Hartmannsdorf, wo sein Vater Zahnarzt war. Die Mittelschulzeit verbrachte er im Internat des Stiftsgymnasiums in Sankt Paul im Lavanttal, wo er mehrfach im Schülertheater auftrat. Der Vater wollte, dass er Medizin studiert, wogegen der Sohn sich sträubte. Stattdessen fing er ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Graz an. Auf Druck des Vaters begann er parallel dazu mit einer Zahntechniker-Ausbildung, die er jedoch nicht beendete.
Internationale Bekanntheit und großes Lob der Fachkritik brachte Simonischek 2016 die Titelrolle in Maren Ades Spielfilm Toni Erdmann ein. Für den Part eines alternden Musiklehrers, der seine freudlose Manager-Tochter (dargestellt von Sandra Hüller) in der Gestalt eines kauzigen Alter Egos aus der Reserve locken möchte, gewann er im selben Jahr als erster österreichischer Schauspieler den Europäischen Filmpreis als Bester Darsteller.
Im Jahr 2019 wurde Simonischek per Staatsakt zum Ehrenmitglied des Burgtheaters ernannt.[2]
Privatleben
Aus der geschiedenen Ehe mit der Schauspielerin Charlotte Schwab stammt der Sohn Max Simonischek, der ebenfalls Schauspieler ist.[3] Seit dem 26. August 1989 war Peter Simonischek mit der Kärntner Schauspielerin Brigitte Karner verheiratet. Aus dieser Ehe hatte er zwei Söhne, die ihre musikalische Ausbildung bei den Wiener Sängerknaben erhielten.
Peter Simonischek starb am 29. Mai 2023 nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren im Kreise seiner Familie in seinem Zuhause in Wien.[4]
2009: Joseph Roth: Triumph der Schönheit. Meistererzählungen. Diogenes, Zürich 2009, ISBN 978-3-257-80906-0. (enthält außerdem: Barbara, April, Erdbeeren, Stationschef Fallmerayer, Die Büste des Kaisers).
Peter Simonischek: Ich stehe zur Verfügung. Im Gespräch mit Andres Müry. Amalthea Verlag, Wien 2006, ISBN 3-85002-567-5; enthält Audiobook-CD mit Lesung von Arthur Schnitzler: Die Toten schweigen und Die Frau des Weisen.
Christine Dössel: Steirischer Prachtkerl. Er glänzte am Wiener Burgtheater, im Film „Toni Erdmann“ und als idealer „Jedermann“. Zum Tod von Peter Simonischek. In: Süddeutsche Zeitung, 30. Mai 2023. (Online auf sueddeutsche.de, abgerufen am 31. Mai 2023)
Wolfgang Höbel: Kraftmeier mit Zartgefühl. Er brachte es als Bilderbuchmann und eleganter Komiker zu Theaterruhm – und feierte ausgerechnet als Freak in »Toni Erdmann« seinen größten Kinoerfolg. Nun ist Peter Simonischek mit 76 Jahren gestorben. Ein Nachruf. In: Der Spiegel-online, 30. Mai 2023. (Online auf spiegel.de, abgerufen am 31. Mai 2023)
Peter von Becker: Nachruf auf Peter Simonischek: Ein bodenständiger Träumer. Endgültig berühmt wurde Peter Simonischek mit seinem oscarreifen Filmauftritt als „Toni Erdmann“. Da hatte er schon eine lange Theaterkarriere hinter sich. Nun ist er mit 76 Jahren gestorben. In: Der Tagesspiegel, 31. Mai 2023, S. 28. (Online auf tagesspiegel.de, abgerufen am 31. Mai 2023)
Paul Jandl: In der Komik lauert das Tragische. Der österreichische Schauspieler Peter Simonischek beherrschte die Kunst, auf der Bühne ganz leicht zu werden. In: Neue Zürcher Zeitung, 31. Mai 2023, S. 32.
Margarete Affenzeller: Meister der feinen Wucht. Peter Simonischek besaß Gespür für tragische und komödiantische Figuren gleichermaßen, grollende Stimme und Zerbrechlichkeit waren bei ihm kein Widerspruch. Jetzt ist der Burgschauspieler 76-jährig in Wien gestorben. In: Der Standard, 31. Mai 2023, S. 1 und 23. (Unter dem geänderten Titel: 1946–2023. Burgschauspieler Peter Simonischek 76-jährig gestorben. Simonischek war an Theatern im ganzen deutschsprachigen Raum aktiv. Im Film feierte er als „Toni Erdmann“ seinen größten Erfolgonline auf derstandard.de, abgerufen am 31. Mai 2023. Dort auch mit Reaktionen von Politik und Kultur zum Tod von Peter Simonischek.)