James Michael „Mike“ Johnson (* 30. Januar 1972 in Shreveport, Louisiana) ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Seit dem 3. Januar 2017 vertritt er den Bundesstaat Louisiana im US-Repräsentantenhaus. Er ist seit dem 25. Oktober 2023 Sprecher des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten und somit zweiter in der Nachfolge des Präsidenten der Vereinigten Staaten.
Mike Johnson studierte bis 1995 an der Louisiana State University Betriebswirtschaftslehre. Nach einem anschließenden Jurastudium an derselben Universität und seiner 1996 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in diesem Beruf zu arbeiten. Er war zwischenzeitlich auch Dekan an der Pressler School of Law beim Louisiana College. Außerdem ist er als Berater einiger Organisationen tätig. In seiner Heimat ist er Mitglied zahlreicher Organisationen und Vereinigungen.
Politisch schloss er sich der Republikanischen Partei an. Im Januar 2015 wurde er in einer Sonderwahl ohne Gegenkandidaten in das Repräsentantenhaus von Louisiana gewählt, dem er bis zu seinem Amtsantritt im Kongress angehörte. Bei den Kongresswahlen des Jahres 2016 wurde Johnson dann im vierten Wahlbezirk von Louisiana in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, in dem er am 3. Januar 2017 die Nachfolge von John C. Fleming antrat, der 2016 nicht mehr kandidierte. Bei der Wahl kam es zur Besonderheit der sogenannten Jungle Primary am 8. November 2016. Dabei wurde Johnson hinter dem Demokraten Marshall Jones Zweiter. Bei der Stichwahl am 10. Dezember setzte sich Johnson mit 65,2 Prozent der Wählerstimmen durch.
Im Januar 2020 wurde Johnson Mitglied des Beraterteams des Weißen Hauses zum Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump.[1]
Johnson spielte eine Schlüsselrolle bei den Versuchen Donald Trumps, den Wahlsieg Joe Bidens bei der Präsidentschaftswahl 2020 nicht anzuerkennen.[2] Er gehörte zu den Mitgliedern des Repräsentantenhauses, die bei der Auszählung der Wahlmännerstimmen bei der Präsidentschaftswahl für die Anfechtung des Wahlergebnisses stimmten.[3] Präsident Trump hatte wiederholt propagiert, dass es umfangreichen Wahlbetrug gegeben habe und beanspruchte den Sieg für sich.[4] Für diese Behauptungen wurden keinerlei glaubhafte Beweise eingebracht.[5] Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten wies eine entsprechende Klage mit großer Mehrheit ab, wobei auch alle drei von Trump nominierten Richter die Klage abwiesen.[6]
Am 24. Oktober 2023 nominierte die Fraktion der Republikaner Johnson für das einflussreiche Amt des Sprechers des US-Repräsentantenhauses.[7] Im Verfahren einen Nachfolger für dieses Amt zu bestimmen, gelang es den ersten drei Kandidaten nicht, die nötigen Stimmen zu erhalten, Johnson wurde somit der vierte Kandidat.[8] In einer Abstimmung am 25. Oktober 2023 erhielt Mike Johnson letztendlich 220 der 429 Stimmen und wurde damit mehrheitlich zum Sprecher gewählt.[9]
Johnson trat als Gegner von Roe v. Wade in Erscheinung und unterstützte mindestens drei Gesetzentwürfe, die auf ein landesweites Abtreibungsverbot abzielten.[10]
Homosexualität bezeichnete Johnson während seiner Zeit als Rechtsanwalt in der gesellschaftspolitisch konservativen Non-Profit-Organisation Alliance Defending Freedom als „unnatürlich“ und „gefährlich“ und sah in gleichgeschlechtlicher Ehe eine Gefahr für das demokratische System der Vereinigten Staaten.[11]
Johnson zweifelt die menschengemachte globale Erwärmung an.[12] Von 2015 bis 2023 erhielt er Zuwendungen in Höhe von mindestens 338.000 US-Dollar aus der Öl- und Gasindustrie.[13][14]
Nachdem Johnson zu Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine für Hilfslieferungen an die Ukraine votierte, änderte sich seine Meinung während des Krieges; er begründete dies mit einer angeblich fehlenden Transparenz seitens der ukrainischen Regierung hinsichtlich der Verwendung US-amerikanischer Steuergelder.[15] Nach seiner Ernennung zum Speaker zeigt er sich „offen für Gespräche über die Bereitstellung zusätzlicher Mittel zur Unterstützung der ukrainischen Gegenoffensive“.[16]
Johnson unterhält enge Verbindungen zu Kreationisten und arbeitete als Jurist für den von Answers in Genesis betriebenen Themenpark Ark Encounter, der zum Junge-Erde-Kreationismus gezählt wird.[17]
Personendaten | |
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NAME | Johnson, Mike |
ALTERNATIVNAMEN | Johnson, James Michael (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 30. Januar 1972 |
GEBURTSORT | Shreveport, Louisiana |
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