Michael Spreng

Michael Spreng im Februar 2011

Michael H. Spreng[1] (* 10. Juli 1948 in Darmstadt; † 28. Juli 2020 auf Mallorca[2]) war ein deutscher Journalist. Er war von 1989 bis 2000 Bild-am-Sonntag-Chefredakteur und ab dann Politikberater. 2002 war er als Wahlkampfmanager des Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber tätig.

Leben

Spreng lebte ab seinem 6. Lebensjahr in Frankfurt am Main. Während seiner Jugend war er bis zum 17. Lebensjahr Pfadfinder in der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg. Das Abitur legte er im Jahr 1968 in Frankfurt ab.[3] Schon während der Schulzeit schrieb er für die lokale Berichterstattung der Frankfurter Neuen Presse.

Er absolvierte 1968–1970 ein Volontariat bei der Frankfurter Neuen Presse. Parallel dazu schrieb er für die Welt am Sonntag. 1971 wurde er Redakteur bei der Welt und bei Bild, wo er zunächst im Bereich der Innenpolitik schrieb und später stellvertretender Büroleiter und stellvertretender Chefredakteur der Bild wurde. Von 1983 bis 1989 war er Chefredakteur des Boulevard-Blatts Kölner Express.

1989 kehrte er zum Springer-Verlag zurück und war bis zum Jahr 2000 Chefredakteur der Bild am Sonntag. Nach Konflikten mit der Führung des Springerkonzerns wurde ihm am 13. Oktober 2000 gekündigt.

Seit Juli 2001 war er selbstständiger Kommunikations- und Medienberater. Im Jahr 2002 war Spreng Wahlkampfleiter für Edmund Stoiber.[4] Danach war er für den CDU-Kandidaten Jürgen Rüttgers 2004 Medienberater im Landtagswahlkampf NRW sowie Redaktionsleiter der Talkshow Menschen bei Maischberger. Von 2005 bis Ende 2008 schrieb Spreng als Kolumnist für das Hamburger Abendblatt und weitere Zeitungen, war seit 2007 zudem Gesellschafter beim Kölner Online-Medienmagazin DWDL.de. Erst im Oktober 2019 veräußerte er seinen 20-Prozent-Anteil an den stellvertretenden DWDL.de-Chefredakteur Uwe Mantel und den Redakteur Alexander Krei.[5]

Seit Februar 2009 betrieb er das Weblog Sprengsatz. Er starb nach langer Krankheit an einem Krebsleiden.

Kollegen beschrieben Michael Spreng in ihren Nachrufen unter anderem als messerscharfen Analytiker der Politik und ihres Personals[6] sowie als eine im guten Sinne liberale Stimme[7].

Literatur

  • Fritz Goergen, Bernd Heusinger, Matthias Machnig, Michael Spreng: Politik als Marke. Transkript der Podiumsdiskussion vom 26. April 2004. In: Axel Balzer, Marvin Geilich, Shamim Rafat (Hrsg.): Politik als Marke – Politikvermittlung zwischen Kommunikation und Inszenierung. Lit-Verlag, Münster 2005, ISBN 3825881466, S. 268–280 (online).

Weblinks

Commons: Michael Spreng – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Impressum von Sprengs Politik-Blog „Sprengsatz“. Abgerufen am 26. Mai 2010.
  2. Ulrike Simon: Nachruf auf Michael Spreng: Ein sanfter Hüne mit scharfem Verstand. In: Horizont. 30. Juli 2020, abgerufen am 31. Juli 2020.
  3. Eigene Darstellung im Blog Sprengsatz, abgerufen am 22. Juli 2012
  4. Eigene Darstellung im Blog Sprengsatz, abgerufen am 26. September 2010
  5. Michael Spreng gibt seine DWDL.de-Anteile an die Redakteure Uwe Mantel und Alexander Krei ab, meedia.de vom 4. Oktober 2019, abgerufen 1. August 2020
  6. Anja Maier: Der Bescheidwisser. Die Tageszeitung, 31. Juli 2020, abgerufen am 1. August 2020.
  7. Stefan Braun: Verschmitzt, frech, leidenschaftlich. Süddeutsche Zeitung, 30. Juli 2020, abgerufen am 1. August 2020.

Information

Der Artikel Michael Spreng in der deutschen Wikipedia belegte im lokalen Ranking der Popularität folgende Plätze:

Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2021-06-13 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=733897