Michael Linhart (* 31. August 1958 in Ankara, Türkei) ist ein österreichischer Diplomat und Politiker (ÖVP). Er ist seit dem 11. Oktober 2021 Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten der Republik Österreich (Bundesregierung Schallenberg). Davor war Linhart unter anderem von 2018 bis 2021 Botschafter der Republik Österreich in Frankreich und von 2013 bis 2018 Generalsekretär im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres.
Michael Linhart wurde am 31. August 1958 in Ankara in der Türkei geboren, wo sein Vater als Diplomat an der österreichischen Botschaft tätig war. Er besuchte die schulische Oberstufe in Feldkirch in seiner Vorarlberger Heimat und maturierte dort im Jahr 1976. Anschließend daran leistete er in den Jahren 1976 bis 1977 seinen Präsenzdienst beim österreichischen Bundesheer ab, ehe er das Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Salzburg und Wien aufnahm. Im Jahr 1985 wurde Linhart in Wien zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert. Im selben Jahr absolvierte er die juristische Gerichtspraxis.
Im Jahr 1986 trat Michael Linhart in den diplomatischen Dienst ein und wurde zunächst im Außenministerium selbst und anschließend in der Österreichischen Botschaft in Addis Abeba eingesetzt. 1988 erfolgte die Versetzung an die Botschaft in Damaskus, wo Linhart erster Botschaftssekretär und stellvertretender Botschaftsleiter wurde. Vier Jahre später, im Jahr 1992, wurde Linhart Botschaftsrat und stellvertretender Botschaftsleiter in Zagreb, was er bis 1995 blieb. Im August 1995 wurde Michael Linhart vom damaligen Außenminister Wolfgang Schüssel zum persönlichen Sekretär in seinem Kabinett ernannt, womit er nach Wien zurückkehrte. Nachdem Schüssel im Jahr 2000 zum Bundeskanzler aufstieg, wurde Linhart dessen persönlicher Berater in außenpolitischen Fragen und gleichzeitig zum österreichischen Botschafter in Damaskus bestellt.
Von 2003 bis 2007 leitete er in der Folge als Geschäftsführer die neu gegründete Austrian Development Agency des Außenministeriums. Erneut auf einen Botschafterposten wurde Linhart 2007 berufen, als er österreichischer Botschafter in Athen wurde. 2012 kehrte Michael Linhart nach Österreich zurück, um im Außenministerium Leiter der Sektion für Entwicklungszusammenarbeit zu werden. Am 2. Dezember 2013 folgte dem die Bestellung als Generalsekretär im Außenministerium, womit Linhart höchster Beamter des Ministeriums wurde.[1]
Unter der neuen Außenministerin Karin Kneissl wurde die Bestellung Linharts als Generalsekretär nicht verlängert,[2] weshalb er mit 1. Juni 2018 in dieser Position durch Johannes Peterlik ersetzt wurde.[3] Im Sommer 2018 trat Michael Linhart in der Folge den Posten als österreichischer Botschafter in Paris an.[4] Diesen diplomatischen Posten hatte Linhart schließlich bis zu seiner Ernennung zum Außenminister der Republik Österreich im Oktober 2021 inne.
Am 11. Oktober 2021 wurde Michael Linhart als Nachfolger von Alexander Schallenberg, der am selben Tag zum neuen österreichischen Bundeskanzler ernannt wurde, von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Außenminister angelobt.[5] Schallenberg wurde nach dem Rücktritt von Kanzler Sebastian Kurz dessen Nachfolger als Regierungschef und schlug dem Bundespräsidenten in seiner ersten Amtshandlung Linhart als seinen Nachfolger im Außenministerium vor.[6][7]
Michael Linhart ist verheiratet und hat drei Kinder.[7] Sein jüngerer Bruder Markus Linhart (* 1959) war von 1998 bis 2020 Bürgermeister von Bregenz.[8] Seit 1977 ist Michael Linhart Mitglied der katholischen Studentenverbindung KHV Babenberg Wien im ÖCV.[9]
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Robert Karas | Österreichischer Botschafter in Syrien 2000–2003 | Karl Schramek |
Herbert Kröll | Österreichischer Botschafter in Griechenland 2007–2012 | Melitta Schubert |
Walter Grahammer | Österreichischer Botschafter in Frankreich 2018–2021 |
Personendaten | |
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NAME | Linhart, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Außenminister |
GEBURTSDATUM | 31. August 1958 |
GEBURTSORT | Ankara |
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