Mastektomie (von griechisch μαστός ‚Brust‘, έκ ‚heraus‘ und τομή ‚schneiden‘) ist die chirurgische Entfernung von Brustgewebe und bezeichnet die vollständige oder teilweise Entfernung der weiblichen oder männlichen Brustdrüse beziehungsweise der Milchdrüse bei anderen Säugetieren. Bei einigen Formen der Mastektomie bleibt der Warzenhof mit der Brustwarze erhalten, so dass die resultierende Brust wie eine männliche erscheint.
Mastektomie wird vielfach auch synonym mit Ablatio mammae, Mamma-Amputation oder Brustamputationen, der Abtragung der gesamten Brust, verwendet, obwohl die beiden letzteren immer eine vollständige Entfernung der Brust einschließlich Brustwarze beinhalten, was keineswegs auf alle Arten der Mastektomie zutrifft.
Wird brusterhaltend nur ein kleiner Tumor entfernt, spricht man von Lumpektomie oder von Quadrantektomie (partielle Mastektomie).
Bereits im August 1810 wurde durch Dominique Jean Larrey wegen Krebsverdacht eine Brustamputation bei Frances Burney erfolgreich durchgeführt (damals noch ohne Narkose), welche von Burney 1856 in Diary and letters of Madame d’Arblay geschildert wurde.[1]
Eine Mastektomie kann bei folgenden Indikationen durchgeführt werden:
In Abhängigkeit von vielen Faktoren werden sehr unterschiedliche Techniken mit begründbar unterschiedlichen Resultaten angewandt. Bei der Gynäkomastie ist der Operationsausgang optimal, wenn ein außenstehender Betrachter die Operationsfolgen nicht sehen kann.
Man unterscheidet:
Eine Mastektomie aus kosmetischen Gründen wird vor allem bei großen Brüsten, nie aber bei bösartigen Tumoren, häufig in zwei Operationen aufgeteilt, die im Abstand von sechs bis zwölf Monaten durchgeführt werden. Meistens sind nur kleine Korrekturen notwendig. Die Krankenhausverweildauer beträgt zwischen drei und zehn Tagen.
Da eine Brustamputation aus medizinischen Gründen (z. B. Brustkrebs) einen schweren Eingriff in das Körperbild und damit in die Psyche der betreffenden Frauen darstellt, wird in der Regel für das verlorene Gewebe ein operativer Brustersatz auf biologischer oder künstlicher Basis angeboten oder erfolgt eine Beratung bei der Anpassung eines Ersatzes. Dabei gibt es drei Möglichkeiten:
Diese sind aus der Brustvergrößerung bekannt und bestehen zumeist aus silikongel- oder kochsalzgefüllten Formkissen, welche entweder direkt unter die Haut oder unter den großen Brustmuskel eingesetzt werden.
Bei diesen plastischen Operationen werden aus anderen Regionen des Körpers (meistens Bauch oder Rücken) Gewebe (Haut und Fett-, ggf. auch Muskelgewebe) auf den Brustkorb verlagert und dort zu einer neuen Brust geformt. Diese Methode wird vor allem von jungen Patientinnen bevorzugt.
Bei Brustepithesen (oder -prothesen) handelt es sich ebenfalls um geformte Kissen, die in Form und Gewicht die normale Brust nachahmen. Sie werden entweder in das BH-Körbchen lose eingebracht oder mittels eines Haftstreifens auf einer Kontaktfläche auf die Brustwand aufgeklebt.
Bei den Skopzen, einer im 19. Jahrhundert in Russland verbreiteten Sekte, wurden bei beiden Geschlechtern die Genitalien, bei den weiblichen Mitgliedern zusätzlich die Brüste entfernt. So sollte sichergestellt werden, dass kein körperliches Verlangen die Mitglieder der Religionsgemeinschaft verleitet.
Geschlechtsangleichende Operation
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