Martin Pfister

Martin Pfister (2025)

Martin Pfister (* 31. Juli 1963 in Zug; heimatberechtigt in Waldkirch SG) ist ein Schweizer Politiker (Die Mitte, vormals CVP). Seit 2016 ist er Regierungsrat des Kantons Zug und steht der Gesundheitsdirektion vor. Am 12. März 2025 wurde er in den Bundesrat gewählt.

Martin Pfister wurde 1963 in Zug geboren. 1984 erlangte er am Lehrerseminar St. Michael das Diplom. Von 1988 bis 1996 absolvierte er an der Universität Freiburg i. Ue. das Studium der Geschichte und der Germanistik, das er mit dem Lizentiat abschloss. Seine Lizentiatsarbeit schrieb er über die Wahl von Bundesrat Philipp Etter.[1][2]

Ab 1993 arbeitete er zunächst als Unterassistent, anschliessend bis 2000 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Urs Altermatt am Institut für Zeitgeschichte der Universität Freiburg. Er hielt sich zudem 1996 für einen Studienaufenthalt an der Universität Stanford in den USA auf. Ab 2001 bis zu seiner Wahl in den Regierungsrat war Pfister als Geschäftsführer verschiedener Verbände und der eigenen Beratungsfirma für Verbandsmanagement tätig. Zwischen 2010 und 2016 war er Präsident der Höheren Fachschule für Naturheilverfahren und Homöopathie (HFNH).[3]

Pfister ist verheiratet mit der gebürtigen Brasilianerin Cacilda Giacometti Pfister. Mit ihr hat er zwei Kinder, zwei weitere Kinder brachte seine Frau in die Ehe.[4] Er lebt in Allenwinden (Gemeinde Baar ZG). In der Schweizer Armee bekleidete Pfister zuletzt den Rang eines Obersts und war Chef Katastrophenhilfe der Territorialregion 3 (Zentral- und Südostschweiz).[5][6] Er ist Mitglied der AV Fryburgia im Schweizerischen Studentenverein.

Lächelnder Mann mittleren Alters mit Glatze und Brille in einem dunkelblauen Anzug, der im Parlament inmitten applaudierenden Menschen mit als Geste des Dankes erhobenem Arm steht. Im Hintergrund weitere Personen, die applaudieren, sowie Kameraleute, die das Geschehen filmen.
Martin Pfister nach seiner Wahl in den Bundesrat

Den Einstieg in die Politik schaffte Pfister als Mitglied der Vormundschafts- und der Sozialhilfekommission der Gemeinde Baar und von 2005 bis 2012 als Präsident der CVP Baar. 2006 wurde er in den Kantonsrat gewählt, wo er Mitglied der Raumplanungs-, der Gesundheits- und von 2011 bis 2016 Präsident der Bildungskommission war. Von 2009 bis 2012 präsidierte er die CVP-Kantonsratsfraktion. Anschliessend war Pfister bis 2016 Präsident der CVP des Kantons Zug, als welcher er auch dem Vorstand der CVP Schweiz angehörte.[5]

Bei den Regierungsratswahlen 2014 kandidierte er neben den Bisherigen Peter Hegglin und Beat Villiger als dritter CVP-Kandidat und erreichte das absolute Mehr, wurde aber als Überzähliger nicht gewählt.[7][8] Nachdem Peter Hegglin 2015 in den Ständerat gewählt worden war, trat dieser von seinem Regierungsratsamt zurück. Martin Pfister wurde bei der Ersatzwahl im Januar 2016 im ersten Wahlgang zum Regierungsrat gewählt. Er steht seit Februar 2016 der Gesundheitsdirektion vor.[9] Pfister ist Vorstandsmitglied der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und ‑direktoren (GDK). Er war 2019/2020 Statthalter und 2021/2022 Landammann des Kantons Zug.

Pfister wurde bei der Bundesratswahl 2025 am 12. März als Nachfolger von Viola Amherd zum Bundesrat gewählt.[10] Bei der Verteilung der Departemente zwei Tage später wurde ihm, wie erwartet, das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) zugeteilt.[11] Der Bundesrat wird die Verteilung der Departemente am 2. April 2025 voraussichtlich formell bestätigen. Pfister tritt das Amt am 1. April 2025 an.[12] Zudem wird er stellvertretender Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Beobachter schätzen die Wahl des politisch wenig profilierten Kandidaten als «Sieg der global vernetzten Wirtschaftsschweiz über die nationalkonservative Bauernlobby» ein.[13]

Commons: Martin Pfister – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Amherd-Nachfolge. Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister will Bundesrat werden. In: SRF News. 3. Februar 2025, abgerufen am 3. Februar 2025.
  2. Martin Pfister: Die Wahl von Philipp Etter in den Bundesrat 1934. Ereignisse, Ideologien, soziales Umfeld. Typoskript Uni Freiburg 1996. (Nach: Josef Inauen et al. [Hrsg.]: Geschichte und Beruf. Eine Festschrift für Urs Altermatt von seinen ehemaligen Studierenden. Wien/Zürich 2017, ISBN 978-3-643-80259-0.)
  3. Marcel Odermatt: Von der Alternativmedizin zum Covid-Hardliner: Mitte-Bundesratskandidat Martin Pfister wandlungsfähig wie kein zweiter. In: weltwoche.ch. 9. März 2025, abgerufen am 15. März 2025.
  4. Jessica Pfister: Hausbesuch beim neuen Bundesrat Martin Pfister. In: Schweizer Illustrierte, 2. März 2025.
  5. a b Über mich. Website von Martin Pfister.
  6. Über Martin Pfister. Website der Gesundheitsdirektion des Kantons Zug.
  7. Martin Pfister: «Die Bildung ist für den Kanton Zug zentral». In: SRF News. 17. September 2014, abgerufen am 3. Februar 2018.
  8. Zuger CVP schickt Martin Pfister ins Rennen. In: SRF News. 5. November 2015, abgerufen am 3. Februar 2018.
  9. Martin Pfister folgt auf Peter Hegglin. In: Luzerner Zeitung. 17. Januar 2016, abgerufen am 3. Februar 2018.
  10. Martin Pfister zum Bundesrat gewählt: die Ergebnisse im Überblick. In: SRF News. 12. März 2025, abgerufen am 12. März 2025.
  11. Bundesrat hat Departementsverteilung vorgenommen. In: admin.ch. Bundesrat, 14. März 2025, abgerufen am 17. März 2025.
  12. Departementsverteilung – Martin Pfister übernimmt Verteidigungsdepartement. In: srf.ch. 14. März 2025, abgerufen am 14. März 2025.
  13. Matthias Daum: Geld schlägt Gülle. In: Die Zeit, 12. März 2025, abgerufen am 14. März 2025.
VorgängerinAmtNachfolger
Viola AmherdMitglied im Schweizer Bundesrat
ab 1. April 2025

Information

Der Artikel Martin Pfister in der deutschen Wikipedia belegte im lokalen Ranking der Popularität folgende Plätze:

Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2025-03-20 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=10216116