Marsha P. Johnson (* 24. August 1945 in Elizabeth, New Jersey; † 6. Juli 1992 in New York City) war eine US-amerikanische Dragqueen, Sexarbeiterin und Aktivistin der LGBT-Bewegung. Sie war ab den 1960er-Jahren eine beliebte Figur der New Yorker Schwulen- und Kunstszene und im Jahr 1969 an den Stonewall-Unruhen beteiligt. In ihren letzten Lebensjahren engagierte sie sich mit dem Interessenverband Act Up in der Bewusstseinsbildung von AIDS.
1966 zog Johnson von New Jersey ins New Yorker Schwulen- und Lesbenviertel Greenwich Village. Dort machte sie als Drag Queen auf den Straßen auf sich aufmerksam und änderte ihren amtlichen Namen später von Malcolm Michaels auf Marsha P. Johnson. Wurde sie auf das P in ihrem Namen angesprochen, pflegte sie zu antworten: „Pay it no mind“ (Beachte es nicht), auch um die häufige Thematisierung ihrer geschlechtlichen Identität durch andere lächerlich zu machen. Als Marsha P. Johnson trug sie exzentrische Kleidung und Hüte, manchmal nahm sie jedoch weiterhin ihre männliche Identität Malcolm Michaels an.[1]
Am 28. Juni 1969 hielt sie sich im New Yorker Schwulenclub The Stonewall Inn auf, als die Polizei dort eine Razzia durchführte, die zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Besuchern des Lokals und der Polizei führten. Johnson soll gemeinsam mit Sylvia Rivera und anderen „street queens“ maßgeblich zum Start der Unruhen beigetragen haben.[1] 1970 gründeten sie und Sylvia Rivera gemeinsam die Aktivistengruppe Street Transvestite Action Revolutionaries (STAR), um obdachlose Transgender-Personen und Drag Queens zu unterstützen. Johnson wurde auch Aktivistin in der Gay Liberation Front.[1]
1974 stand sie Modell für Andy Warhol in dessen Polaroid-Reihe Ladies and gentlemen.[2] Sie war auch Mitglied in Warhols Drag-Performance-Gruppe Hot Peaches.[3]
Johnson wurde am 6. Juli 1992 tot im Hudson River aufgefunden. Ihr Tod wurde von der Polizei als Suizid eingestuft; Freunde und Bekannte äußerten allerdings Zweifel an der Einstufung.[1] 2002 wurde die Einstufung rückgängig gemacht und der Todesfall für „ungeklärt“ erklärt.[4]
Die Trans-Sängerin Antony Hegarty benannte ihre Band Antony and the Johnsons nach ihr.[11] Das Lied River of Sorrow der Band ist Marsha P. Johnson gewidmet und spielt auf ihre Todesursache an.[12]
Am 30. Juni 2020 wurde ihr ein Google-Doodle gewidmet.[10][13]
An ihrem 75. Geburtstag 2020 gab der Gouverneur Andrew Cuomo bekannt, dass der East River State Park in Brooklyn in Martha P. Johnson State Park umbenannt wird und ein Denkmal aufgestellt werden soll. Damit sei sie die erste LGBTQ-Person, die mit der Umwidmung eines State Parks geehrt werde.[14]
Personendaten | |
---|---|
NAME | Johnson, Marsha P. |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Drag Queen und LGBT-Aktivistin |
GEBURTSDATUM | 24. August 1945 |
GEBURTSORT | Elizabeth, New Jersey |
STERBEDATUM | 6. Juli 1992 |
STERBEORT | New York City |
Der Artikel Marsha P. Johnson in der deutschen Wikipedia belegte im lokalen Ranking der Popularität folgende Plätze:
Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2021-06-13 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=9592946