Marcus Eberhard Edward Prinz von Anhalt, Herzog zu Sachsen und Westfalen, Graf von Askanien (* 20. Dezember 1966 in Pforzheim als Marcus Frank Adolf Eberhardt;[1] bürgerlich: Marcus Frank Adolf Prinz von Anhalt),[2] bekannt als Prinz Marcus, ist ein deutscher Unternehmer und Bordellbetreiber.
Marcus Eberhardt wuchs mit einem Bruder, einer Schwester und zwei Adoptivgeschwistern[3] in einer wohlhabenden Juweliersfamilie auf. Die geschäftliche Insolvenz stürzte die Familie in die Armut; sie musste aus ihrer Villa in eine Vierzimmerwohnung umziehen, als Marcus Eberhardt 12 Jahre alt war.[3] Nach seiner Ausbildung zum Metzger[4] machte Eberhardt eine Ausbildung zum Koch. 2006 ließ sich Eberhardt als Sohn von Frédéric von Anhalt und Zsa Zsa Gabor eintragen. Diese Adoption wurde in zahlreichen Zeitungsartikeln und Fernsehberichten zum Medienspektakel.[5]
Prinz von Anhalt ist ein Betreiber mehrerer Clubs und Bordelle,[6] unter anderem auch eines Clubs der internationalen Tabledance-Club-Kette Pure Platinum. Prinz von Anhalt wurde im Zusammenhang mit der Eröffnungsparty einer Disco in Frankfurt bekannt, nachdem Pamela Anderson gegen Bezahlung und Spende des Honorars an PETA dort aufgetreten war.[7] Nachdem sie seinen Urlaub begleitet hatte, widmete Der Spiegel den beiden eine fünfseitige Geschichte.[8]
In den Medien werden sein extravaganter Lebensstil und sein Leben in den Metropolen der Welt aufgezeigt. Prinz von Anhalt erlangte außerdem durch Auftritte in deutschen Reality-TV-Formaten Bekanntheit. Er war unter anderem in der Sendung Nachtcafé des SWR zum Thema Weniger ist mehr — vom Luxus des Verzichts als Gast zu sehen.[9] In der Sendung Taff stellte Prinz von Anhalt eines seiner vermeintlichen und zwischenzeitlich verkauften Anwesen vor, wo Playmate Janine Habeck ebenfalls zu Gast war. 2009 präsentierte er zusammen mit Jürgen Milski und Nico Schwanz beim Sat-1-Tanzwettbewerb Yes We Can Dance den Titel YMCA von den Village People. 2011 war er neben Lisa Bund, Jessica Wahls und Markus Becker in der Kochsendung Das perfekte Promi-Dinner zu sehen, das er auch gewann.[10] Im September 2016 war er Kandidat in der vierten Staffel von Promi Big Brother, bei der er den neunten Platz belegte. Im Frühjahr 2020 war er als Gast in der Sendung Chez Krömer geladen.[11]
Im sozialen Netzwerk Facebook lässt sich Marcus Prinz von Anhalt durch eine Agentur aktiv darstellen.[12]
Im Januar 2017 veröffentlichte er sein Buch „Die Kamerahure – Die dritte Biographie über Marcus von Anhalt“. Im September 2017 bekannte sich von Anhalt als Unterstützer der AfD.[13] Von Anhalt lebt seit 2018 in Dubai.[14] Er hat mit seiner iranischen[3] Freundin, mit der er seit Ende der 1990er-Jahre liiert ist,[3] eine 2010 geborene Tochter.[15]
Kritik erregte Prinz von Anhalt in der Reality-Show Promis unter Palmen, als er der teilnehmenden Dragqueen Katy Bähm homophobe Beleidigungen an den Kopf warf. Er bezeichnete ihre homosexuelle Orientierung unter anderem als „scheiße“ und „eklig“.[16][17] Von Anhalt wurde in der ersten spielbedingten Abstimmung von anderen Kandidaten aus der Sendung gewählt. Einen Tag nach Ausstrahlung der Folge kündigte Sat.1 an, die Zusammenarbeit mit Prinz von Anhalt zu beenden und die Folge vorerst aus allen Mediatheken zu nehmen.
Marcus Prinz von Anhalt hat nach eigenen Angaben vier Jahre im Gefängnis verbracht, unter anderem habe das Landgericht Karlsruhe ihn im Sommer 2003 wegen versuchter räuberischer Erpressung, gefährlicher Körperverletzung, Zuhälterei und Menschenhandels[18] zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Später machte Prinz von Anhalt Schlagzeilen mit seinen widersprüchlichen Aussagen zur Klärung der Besitzverhältnisse zu dem bundesweit in die Schlagzeilen geratenen „Flatrate-Bordell“ Pussy Club in Fellbach, das er angeblich abgestoßen habe.[19]
Im Jahr 2010 wurde er wegen Trunkenheit im Verkehr zu einer dreimonatigen Bewährungsstrafe sowie einer Geldauflage von 200.000 Euro verurteilt.[20] Im November 2014 wurde Marcus Prinz von Anhalt wegen Steuerhinterziehung angeklagt[21] und schließlich zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.[22] Er legte dagegen Revision ein, woraufhin der Bundesgerichtshof das angefochtene Urteil nebst Haftbefehl aufhob und die Sache zur neuen Entscheidung an das Landgericht Augsburg verwies. Der neuerliche Prozess wurde am 17. Mai 2016 vor dem Landgericht Augsburg begonnen und zunächst für 14 Tage angesetzt.[23] In Absprache mit dem Gericht durfte von Anhalt zwischenzeitlich an Promi Big Brother 2016 teilnehmen, sodass sich die ursprüngliche Prozessplanung verzögerte.[24] Am 19. September 2016 wurde sein Prozess fortgesetzt, am 22. September erging ein neues Urteil:[25] Das Landgericht Augsburg reduzierte die Strafe auf drei Jahre Freiheitsentzug. Auch gegen dieses Urteil ging von Anhalt vor, dieses Mal wurde das Urteil aber vom BGH bestätigt. Da von Anhalt bereits über zwei Jahre und damit 2/3 der Strafe in Untersuchungshaft verbracht hat, ist eine weitere Haft ungewiss. Darüber entscheidet das Landgericht Augsburg.[26][27]
In einer Ausgabe des Fernsehmagazins SAM wird sein Vermögen 2009 auf ca. 450 Millionen Euro benannt.[29] Internetseiten schätzen sein Vermögen auf 120 bzw. 300 Millionen Euro.[30][31] In der Liste der reichsten Deutschen des Manager Magazins, die Vermögen ab 90 Millionen Euro erfasst, wird von Anhalt nicht aufgeführt.[32]
Personendaten | |
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NAME | Anhalt, Marcus Prinz von |
ALTERNATIVNAMEN | Anhalt, Marcus Eberhard Edward Prinz von, Herzog zu Sachsen und Westfalen, Graf von Askanien (vollständiger Name); Eberhardt, Marcus Frank Adolf (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer und Bordellbetreiber |
GEBURTSDATUM | 20. Dezember 1966 |
GEBURTSORT | Pforzheim |
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