Die Liste der größten Hubbrücken gibt einen Überblick über die weltweit größten Hubbrücken. Sie sind oder waren meist Bestandteil von Brückenbauwerken mit weiteren festen Brückenfeldern. Die Aufnahme in die Liste sowie deren Vorsortierung erfolgt nach der Länge der beweglichen Träger und nicht nach der Gesamtlänge der Brückenbauwerke. Eine Sortierung nach der Hubhöhe oder der lichten Höhe für den Schiffsverkehr ist auch möglich. Nicht mehr vorhandene oder ersetzte Hubbrücken sind ebenfalls gelistet, die Tabellenzeilen sind dann grau hinterlegt (auch bei Stilllegung oder Austausch der Hubbrücke in einem weiterhin vorhandenen Bauwerk).
Die ersten kleineren Hubbrücken wurden in Europa und in den USA in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet. Die damals gängige Drehbrücke war für schmale Kanäle ungeeignet, da ihre meist zentralen Pfeiler eine Einschränkung für den Schiffsverkehr darstellten. Zudem benötigten die Binnenschiffe nur geringe Durchfahrtshöhen und die Hubbrücken dadurch nur Hubhöhen von einigen Metern.[1]
Die ersten großen Hubbrücken gehen auf die Arbeiten von John Alexander Low Waddell (1854–1938) zurück, der in den 1890er Jahren eine Bauform entwickelte, bei welcher der bewegliche Brückenträger mittels Gegengewichten horizontal soweit gehoben werden konnte, dass auch die Passage von großen Segelschiffen mit ihren hohen Masten möglich war. Charakteristisches Merkmal des bis heute verwendeten Designs waren seitliche Fachwerktürme mit oben angebrachten Umlenkrollen, über die ein Seilzugsystem die gegenläufige Bewegung von Brückenträger und Gewichten ermöglicht. Seine erste Hubbrücke realisierte er 1894 mit der South Halsted Street Lift-Bridge in Chicago, aber erst ab 1910 konnte sich diese Bauform zunehmend durchsetzen. Bis zum Ende der 1930er Jahre konstruierte er zusammen mit John Lyle Harrington (1868–1942) und Shortridge Hardesty (1884–1956) über 50 Hubbrücken in den USA und Kanada. Die letzte und größte, an der Waddell beteiligt war, wurde 1937 in New York City mit der Marine Parkway–Gil Hodges Memorial Bridge realisiert, mit einem beweglichen Brückenträger von 165 Metern. Die längste Hubbrücke der Welt ist nur fünf Meter länger und wurde Ende der 1950er Jahre mit der Arthur Kill Vertical Lift Bridge zwischen New York und New Jersey errichtet.
Da die Hubbrücken den passierenden Schiffen angepasst sind, stehen die Brücken mit den höchsten Hubhöhen vorwiegend im Küstenbereich über Flussmündungen, Häfen oder Kanälen. Die größte Hubhöhe von knapp 51 Metern wurde 2012 in den USA mit der Chelsea Street Bridge realisiert, gefolgt von dem 2008 errichteten Pont Gustave Flaubert in Frankreich mit 48 Metern und den Kattwykbrücken in Hamburg aus den Jahren 1973 und 2020, mit jeweils 46 Metern (Angaben i. d. R. bei mittlerem Hochwasser). Große Hubbrücken über breite Flussläufe im Landesinneren erreichen meist nur Hubhöhen von bis zu 20 Metern, wie Waddells ASB Bridge von 1911 über den Missouri River mit 15 Metern.
Die Länge des beweglichen Brückenträgers muss gerundet mindestens 100,0 Meter betragen, wobei hier i. d. R. die Spannweite des Trägers (Abstand zwischen zwei Auflagern im geschlossenen Zustand) zugrunde gelegt wird. Die tatsächliche Länge kann mit allen Anbauteilen für die Befestigung am Hubmechanismus länger sein und zudem ist die Spannweite vom Pfeilerachsabstand (meist größer) und der lichten Weite für den Schiffsverkehr (meist kleiner) zu unterscheiden.
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Die Liste erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass weitere Brücken entsprechend der Kriterien existieren oder existierten; eine fortlaufende Vervollständigung ist angestrebt. Aufnahme fanden nur Brücken, deren Angaben durch wissenschaftliche Publikationen, HAER-Dokumentationen oder vertrauenswürdige Internetquellen referenzierbar sind, fehlende Werte sind durch (?) markiert.
Tabellenzeilen von nicht mehr vorhandenen oder ersetzten Hubbrücken (auch in weiterhin vorhandenen Bauwerken) sind grau hinterlegt. Die Angaben zu Brücken, die noch keinen Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia haben, sind durch die unter Name angeführten Einzelnachweise referenziert. Zudem sind fehlende Angaben in vorhandenen Hauptartikeln hier ebenfalls referenziert.
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