Karlheinz Kögel

Karlheinz Kögel (2010)

Karlheinz Kögel (* 1. Dezember 1946 in Waldshut-Tiengen) ist ein deutscher Medien- und Touristikunternehmer.

Leben

Nach Abschluss seiner Schreinerlehre 1966 im Jesuitenkolleg St. Blasien besuchte Karlheinz Kögel ein Abendgymnasium in Karlsruhe und absolvierte währenddessen ein Volontariat beim Süddeutschen Rundfunk. Ab 1970 arbeitete Kögel zusammen mit Walther Krause, Frank Laufenberg und Guido Schneider als Redakteur und Moderator beim damals neu gegründeten Jugendmagazin Pop Shop im dritten Hörfunkprogramm des Südwestfunks (später SWF3).

Seit 2009 ist er mit Dagmar Siegel verheiratet. Aus erster Ehe hat Kögel drei Kinder, seine Ehefrau eine Tochter.[1]

Unternehmer

Medien

Im Jahr 1976 gründete er Media Control. 2003 begann ein Joint Venture mit der GfK und seit 2013 treten beide Firmen wieder getrennt auf.[2]

1995 gründet er die SC Spot Control, die vollautomatisch Fernsehwerbung erfasst und statistisch auswertet. Mit dem Eintritt der englischen Firma Thomson Intermedia, der heutigen Ebiquity Plc, wurde die Firma 2004 in TMC Thomson Media Control umbenannt und erhebt seither Werbemarktdaten für Fernsehen, Radio, Druck, Online, Plakat und Kino. Am 13. April 2010 brachte Kögel seine Anteile im Rahmen einer Übernahme des Wettbewerbers Xtreme in den Joint-Venture-Partner Ebiquity Plc. ein, an dem er nun wesentliche Anteile hält.

1999 gründete er die chart-radio Webcasting GmbH & Co. KG, die in dieser Form heute nicht mehr besteht. Er ist Inhaber und Geschäftsführer von Radio Basel. 2012 wandelte Kögel Radio Basel in Radio Energy um und ist weiterhin Verwaltungsratspräsident.

Touristik

1979 startete Kögel den Reiseveranstalter Medico Flugreisen. Dieses Unternehmen spezialisierte sich auf den Verkauf von Restplätzen bei Flügen nach Brasilien.[3][4]

Die L’TUR Tourismus AG mit Kögel als Vorstandsvorsitzendem wurde im Jahr 1987 gegründet. 2008 gab Kögel den Vorstandsvorsitz ab und wechselte in den Aufsichtsrat. Er hielt 2009 30 Prozent der L’TUR Tourismus AG, nachdem er im Juni von Thomas Cook AG 10 Prozent der Anteile zurückerworben hatte. Weiterer Aktionär war die TUI AG (70 Prozent).[5] Im Juli 2007 wurde er zum Aufsichtsratsmitglied der Thomas Cook AG berufen. Im Dezember 2016 gab Kögel seinen noch gehaltenen Aktienanteil an L’TUR in Höhe von 20 % an den Mehrheitsgesellschafter TUI ab und legte den Aufsichtsratsvorsitz nieder.[6]

2008 gab Kögel die Gründung von Binoli bekannt, die inzwischen zu airberlin holidays umbenannt wurde. Das gemeinsame Projekte mit Air Berlin kombiniert Flüge mit Hotelangeboten zu Pauschalreisen.[7][8]

2011 gründete Kögel das Online-Reiseportal hlx.com. Die media and more Beteiligungsgesellschaft von Karlheinz Kögel war mit 51 %, die L'TUR Tourismus AG mit 49 % beteiligt.[9] 2013 kaufte Kögel die 49 % der L'TUR Tourismus AG zurück. Gesellschafter der HLX wurden nun Kögel und sein Partner Ralf Usbeck.[10]

Im Januar 2015 gründete Kögel in Basel/Schweiz den Veranstalter holidays.ch AG. Dort werden online Reisebausteine für hlx.com, Lufthansa Holidays, Swiss Holidays und Condor Holidays zusammengefügt.[11]

Deutscher Medienpreis

Seit 1992 ist Media Control Ausrichter des Deutschen Medienpreises, der jährlich in Baden-Baden verliehen wird. Zu den Preisträgern gehören Bill Clinton, Ban Ki-moon, Kofi Annan, George Clooney und der Dalai Lama. Zum 25. Jubiläum des Deutschen Medienpreises im Mai 2017 kam Barack Obama nach Baden-Baden und nahm den Preis entgegen.[12]

Benefiz

Im Dezember 2009 gründete Kögel zusammen mit seiner Ehefrau Dagmar Kögel die gemeinnützige Stiftungs-GmbH United Charity. Das Benefiz-Auktionsportal versteigert Erlebnisse und besondere Objekte, die man für gewöhnlich nicht kaufen kann. Seit dem Start des Portals wurden fast 10 Millionen Euro für Kinder in Not gesammelt.[13]

United Charity wurde im Mai 2015 im Rahmen der bundesweiten Initiative Deutschland – Land der Ideen in der Kategorie „Gesellschaft“ für sein innovatives soziales Engagement ausgezeichnet.[14]

Sonstiges

Seit 1997 sitzen Kögels Firmen im ehemaligen „Haus des Kurgastes“ in Baden-Baden. 1998 eröffnete er dort das Restaurant Medici.

Am 26. Mai 2013 veranstaltete Karlheinz Kögel ein Medientreffen mit Gästen wie Bill Clinton, Karl-Theodor zu Guttenberg, Thomas Gottschalk, Peter Kloeppel Dieter Zetsche.[15]

Kögel ist CDU-Mitglied. Kögel war Oskar Lafontaine dabei behilflich, die überlebensgroße Skulptur Willy Brandts in der neugebauten Berliner SPD-Parteizentrale zu finanzieren.[16]

Auszeichnungen und Titel

Literatur

  • Steffen Klusmann (Hg.) 101 Haudegen der deutschen Wirtschaft: Köpfe, Karrieren und Konzepte, FinanzBuch-Verlag München 2006, ISBN 3-89879-186-6

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Kögel heiratet Dagmar Siegel augsburger-allgemeine.de vom 13. September 2009, abgerufen am 26. Oktober 2018
  2. „Kögel trennt sich von Media Control GfK Anteilen“
  3. „Der Last-Minute-Mann“ (manager magazin, Ausgabe 8/2004)
  4. „Das Unternehmen des Karlheinz Kögel“ (Die Welt-Online vom 7. November 2007)
  5. „Thomas Cook verkauft L'TUR-Anteil an Gründer Kögel“ (Finanzen-net vom 19. Juni 2009)
  6. Der Reiseschnäppchenkönig geht. Stuttgarter Zeitung vom 22. Dezember 2016.
  7. „Firmengründer Kögel übernimmt Vorsitz des Aufsichtsrats“ (presseportal vom 30. Juli 2008)
  8. „Air Berlin und L'TUR starten Online-Reiseplattform“ (airliners.de) vom 14. Januar 2008
  9. „Karlheinz Kögel und die nächste Reise-Revolution“ (Welt online) vom 1. Dezember 2011
  10. Tobias Hohberger: Karlheinz Kögel holt sich Mehrheit an HLX / Der Baden-Badener Unternehmer will seinen Preisvergleicher internationaler ausrichten und wird Mehrheitsgesellschafter – Bankkaufmann. Abgerufen am 7. März 2018.
  11. Unternehmen | Holidays.ch AG. Abgerufen am 7. März 2018 (deutsch).
  12. Obama erhält den Deutschen Medienpreis. FAZ vom 26. Mai 2017.
  13. United Charity Gemeinnützige Stiftungs GmbH, aufgerufen am 12. März 2021
  14. United Charity Internetauktionen – land-der-ideen.de (Memento des Originals vom 22. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.land-der-ideen.de
  15. [1]Clinton, Zetsche und die Guttenbergs Gipfeltreffen in der Schwarzwaldhütte(Bild online) vom 27. Mai 2013.
  16. Bills Bruder, Der Spiegel 09/2013 vom 25. Februar 2013.
  17. Bundespräsidialamt

Information

Der Artikel Karlheinz Kögel in der deutschen Wikipedia belegte im lokalen Ranking der Popularität folgende Plätze:

Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2021-11-15 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=2193319