Jens Riewa

Jens Riewa, 2016

Jens Riewa (* 2. Juli 1963 in Lübbenau)[1] ist ein deutscher Fernsehmoderator und Nachrichtensprecher bei der ARD-Tagesschau und beim NDR Hamburg Journal. Seit dem 15. Dezember 2020 ist er Chefsprecher der Tagesschau, deren Hauptausgabe um 20 Uhr er seit 1995 spricht.[2]

Leben

Jens Riewa wuchs in Lübben im Spreewald auf, wo er 1982 sein Abitur absolvierte. Anschließend verpflichtete er sich für drei Jahre bei der Nationalen Volksarmee. Nachdem Riewa sein Studium Technologie des Bauwesens an der Verkehrshochschule in Dresden abgebrochen hatte, absolvierte er eine Ausbildung zum Fluglotsen. Es folgte eine zweijährige Intensivsprecherziehung sowie Moderationstraining beim Berliner Rundfunk. 1988 bestand er einen Eignungstest als Nachrichtensprecher beim Fernsehen der DDR, außerdem war er als Moderator für die Kindersendung Wie wär’s ...? tätig. Danach arbeitete er beim Jugendradio DT64. Nach Sprechertätigkeiten für Hörspiele, Features, Dokumentationen und Werbung holte ihn 1991 der damalige Tagesschau-Chefsprecher Werner Veigel zum NDR (Berichte vom Tage) und schließlich zur Tagesschau – zunächst war Riewa dort als Off-Sprecher zu hören, ab 1994 dann als On-Sprecher zu sehen.[3] Seit dem 6. September 1995 spricht er die 20-Uhr-Ausgabe der Tagesschau. Am 15. Dezember 2020 übernahm er den Posten des Chefsprechers der Tagesschau und löste damit den scheidenden Chefsprecher Jan Hofer ab.[2]

1994 engagierte ihn Dieter Thomas Heck als Moderator für die Deutsche Schlagerparade, da Birgit Schrowange die Moderation dieser Sendung nach einem Jahr aufgab. Die Sendung, die in den dritten Programmen lief, war seinerzeit das ARD-Pendant der ZDF-Hitparade. In sechs Jahren moderierte Riewa über 67 Folgen dieses Formats. 1996 und 1997 präsentierte er die deutschen Vorentscheidungen zum Eurovision Song Contest. Seit 2013 moderiert er als Co-Moderator die jährliche Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst des Aachener Karnevalsvereins (Stand: 2019).[4][5][6][7][8][9][10] Für den ORB präsentierte er drei Jahre lang das Reisemagazin Wunderschönes Brandenburg.

2005 spielte er in der TV-Episode Adelheid und ihre Mörder – Sieben auf einen Streich sich selbst als Nachrichtensprecher. Seit 2012 ist er wieder als einer der Hauptmoderatoren beim Hamburg Journal tätig. In den Jahren 2014 und 2015 übernahm er außerdem eine Rolle im WDR-Hörspiel The Cruise. Riewa moderiert zudem Events und Großveranstaltungen, arbeitet als Model-Scout und ist Inhaber einer Firma für fliegende Kamerasysteme.

Riewa geht juristisch seit Jahren gegen Behauptungen, homosexuell zu sein vor. 1998 forderte er vom Querverlag 50.000 Mark Schadensersatz, da er sich im Buch Out! 500 Lesben, Schwule und Bisexuelle von Karen-Susan Fessel und Axel Schock als homosexuell zu Unrecht aufgeführt sehe. Außergerichtlich einigte man sich auf die Zahlung von 5.000 Mark, da die ursprünglich geforderte Summe den kleinen Buchverlag in den Ruin getrieben hätte.[11] 2017 verklagte er Queer.de.[12][13][14][15]

Im Jahr 2002 wurde er in der Zeitung Bild als Liebhaber der Sängerin Michelle dargestellt und mit einem entsprechenden Ausspruch zitiert, der von ihr dementiert wurde.[16][17] Jens Riewa wohnt in Hamburg-St. Georg.[18]

Management

Jens Riewa wird aktuell (Stand: Juni 2021) von Uwe Kanthak gemanagt, der auch der Manager von Helene Fischer ist.[19]

Literatur

  • Michael Völkel: Das Lexikon der TV-Moderatoren. Anekdoten, Fakten und Sprüche aus 50 Jahren TV-Geschichte. Mitarbeit: Marc Halupczok, Thomas Kielhorn, Florian Treiß. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag GmbH, Berlin 2003, ISBN 3-89602-524-4.

Weblinks

Commons: Jens Riewa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. bz-berlin.de: Treffen mit „Tagesschau“-Sprecher Jens Riewa: Spreewaldgurken unter sich
  2. a b DWDL de GmbH: "Tagesschau": Jens Riewa löst Jan Hofer als Chefsprecher ab. DWDL.de GmbH, 25. September 2020, abgerufen am 25. September 2020.
  3. 1994 wird Jens Riewa Sprecher der Tagesschau (Memento vom 28. Juni 2016 im Internet Archive)
  4. Aachen: Ritter Cem ist da! In: Aachener Zeitung. 26. Januar 2013, S. 1.
  5. AKV-Sitzung lockt mit Lindner, Lück und Kaiser Karl. In: Aachener Nachrichten. 11. Februar 2014, S. 1.
  6. Robert Esser, Albrecht Peltzer: AKV-Sitzung wie jeck vertuscht. In: Aachener Zeitung. 2. Februar 2015, S. 23.
  7. Holger Richter: „Erfinder des Lampenfiebers“ moderiert ein letztes Mal. In: Aachener Nachrichten. 16. Januar 2016, S. 15.
  8. Die Generalprobe zum Orden wider den tierischen Ernst. In: Aachener Nachrichten. 11. Februar 2017, S. 15.
  9. Madeleine Gullert: Ein Käfig, ein Ritter und wenige Narren. In: Aachener Nachrichten. 29. Januar 2018, S. 3.
  10. Sarah-Lena Gombert, Robert Esser, Holger Richter: Wenn der Saal richtig Feuer fängt. In: Aachener Nachrichten. 18. Februar 2019, S. 21.
  11. Michael Völkel: Das Lexikon der TV-Moderatoren, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2003, S. 439 f.
  12. In eigener Sache Jan Böhmermann darf über Jens Riewa scherzen – doch queer.de darüber nicht berichten, Queer.de 7. September 2017
  13. „Notorische Homopanik“?, Jens Riewa lässt Queer.de-Bericht verbieten, von Stefan Niggemeier Übermedien 7. Juli 2017
  14. "Ich glaub', man weiß es eigentlich", Queer.de 20. Mai 2017
  15. In eigener Sache LGBTI-Gegner wollen queer.de zum Schweigen bringen, Von Micha Schulze, Queer.de 13. Juni 2019
  16. Ich glaub', man weiß es eigentlich. In: queer.de. 20. Mai 2017, abgerufen am 13. Juni 2019.
  17. Michael Völkel: Das Lexikon der TV-Moderatoren, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2003, S. 440
  18. Das Hamburger Allgemeine Rundschau - Promi-Radar. hamburger-allgemeine.de, 6. April 2021.
  19. https://kuenstlermanagement.de/kuenstler/jens-riewa/, abgerufen am 1. Juni 2021

Information

Der Artikel Jens Riewa in der deutschen Wikipedia belegte im lokalen Ranking der Popularität folgende Plätze:

Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2021-06-13 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=2023241