Hunga Tonga-Hunga Haʻapai | ||
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Landsat-8-Bild von Hunga Tonga–Hunga Haʻapai im Januar 2017 | ||
Höhe | 150 m unter dem Meeresspiegel | |
Lage | Haʻapai-Inselgruppe, Tonga | |
Koordinaten | 20° 32′ 42″ S, 175° 23′ 35″ W | |
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Typ | submariner Vulkan | |
Letzte Eruption | Januar 2022 |
Hunga Tonga-Hunga Haʻapai ist ein submariner Vulkan im Inselstaat Tonga im Pazifik. Er befindet sich in der Haʻapai-Inselgruppe, etwa 64 km nördlich von Tongatapu, der Hauptinsel von Tonga. Die namensgebenden Inseln Hunga Tonga und Hunga Haʻapai waren ursprünglich getrennt und wurden durch einen Vulkanausbruch Ende Dezember 2014 verbunden. Durch einen weiteren, deutlich stärkeren Vulkanausbruch im Januar 2022 wurde die ehemals 114 m hohe[1] Insel großflächig verändert und ist bis auf einzelne Felsspitzen, die noch über den Meeresspiegel ragen, verschwunden.[2][3]
Start | Ende | VEI |
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14. Jan 2022 | tbd | tbd |
20. Dez 2021 | ca. 2. Jan 2022 | tbd |
19. Dez 2014 | ca. 23. Jan 2015 | 2 |
17. Mär 2009 | 22. Mar 2009 | 2 |
1. Jun 1988 | 3. Jun 1988 | 0 |
1937 | Unbekannt | 2 |
29. Apr 1912 | Unbekannt | 2 |
Hunga Tonga und Hunga Haʻapai befanden sich als bis 2014 voneinander getrennte Inseln am westlichen und nördlichen Rand einer Caldera eines unterseeischen Vulkans. Die Caldera hatte einen Durchmesser von etwa 5 km und lag bis 2009 etwa 150 m unter dem Meeresspiegel. Sie erhebt sich 2000 m über den Meeresboden. Die beiden Inseln waren rund 1,6 km voneinander entfernt und bestanden größtenteils aus Andesit.
Vor dem Vulkanausbruch 2009 war Hunga Tonga ungefähr 0,39 km² und Hunga Haʻapai 0,65 km² groß. Beide waren etwa 2 km lang. Durch den Ausbruch entstand zwischen den zwei Inseln ein Vulkankegel, der sich schließlich über den Meeresspiegel erhob. Dieser wuchs kontinuierlich an und bildete zuerst mit Hunga Haʻapai eine Landbrücke. Die andauernde Vulkantätigkeit führte auch zu einer Verbindung mit Hunga Tonga. Dieses Naturschauspiel wurde mit Satellitentechnik beobachtet.[1] Die neu gebildete Insel wurde „Hunga Tonga-Hunga Haʻapai“ genannt. Neu entstandene Vulkaninseln werden häufig durch Erosion wieder zerstört; die Inselbildung stabilisierte sich jedoch ab 2014.[4][5] Hunga Tonga und Hunga Haʻapai wurden durch den Vulkanausbruch Ende Dezember 2014 vorübergehend bis zum erneuten Vulkanausbruch 2022 miteinander verbunden.
Im Oktober 2018 besuchten Wissenschaftler der NASA Hunga Tonga-Hunga Haʻapai und konnten beobachten, dass überall Pflanzen Wurzel fassen, ebenso nistende Rußseeschwalben und auch eine Eule. Ferner war die Insel mit einem klebrigen, hellen Schlamm bedeckt.[6]
Satellitenbild 3. August 1978 (NASA) – Hunga Tonga und Hunga Haʻapai getrennt 1978
Animierter Zeitraffer zur Konsolidierung der Insel 2014–2017 (NASA)
Am 20. Dezember 2021 brach der Vulkan erneut aus: Rauch wurde in einer Höhe von bis zu 15 km gemessen, die dunkle Aschewolke beschränkte sich hauptsächlich auf eine Höhe von 5000 m und weniger. Die Eruption war eine phreatomagmatische Explosion, welche durch den Kontakt von Magma mit Meerwasser ausgelöst wurde. Über die Weihnachtsfeiertage hielten die Eruptionen weiter an; auch zum Jahreswechsel ermüdete der Vulkan nicht. Am 2. Januar 2022 endete der Ausbruch vorläufig. Die Insel wuchs während der Eruptionen um mehr als 2,5 km².
Nach mehreren Tagen der Ruhe ereigneten sich am 14. und 15. Januar 2022 weitere massive Eruptionen, die wie jene im Dezember phreatomagmatischer Natur waren. Rauch stieg zwischen 30 und 39 km (je nach Datenquelle[7][8]) auf. Die Schadenslage ist noch weitgehend unbekannt; es wird von Sachschäden, Vermissten und Toten berichtet. Durch den Vulkanausbruch wurde die Insel wieder in zwei einzelne, kleinere Inseln getrennt, die zusammengenommen nur noch eine Fläche von ca. 0,23 km² haben (vorher: 3,4 km²).[9]
Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2022-01-25 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=10154736