Hubert Strolz

Hubert Strolz
Hubert Strolz 1988 mit seinen in Calgary gewonnenen Medaillen.
Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 26. Juni 1962 (59 Jahre)
Geburtsort Warth, Österreich
Größe 182 cm
Gewicht 76 kg
Karriere
Disziplin Slalom, Riesenslalom,
Super-G, Abfahrt,
Kombination
Verein SC Warth
Status zurückgetreten
Karriereende 1994
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold Calgary 1988 Kombination
Silber Calgary 1988 Riesenslalom
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 1981
 Einzel-Weltcupsiege 1
 Gesamtweltcup 3. (1987/88)
 Abfahrtsweltcup 58. (1992/93)
 Super-G-Weltcup 5. (1987/88)
 Riesenslalomweltcup 2. (1987/88)
 Slalomweltcup 6. (1987/88)
 Kombinationsweltcup 1. (1987/88)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Super-G 0 1 1
 Riesenslalom 0 11 7
 Slalom 0 2 5
 Kombination 1 0 6
 

Hubert Strolz (* 26. Juni 1962 in Warth in Vorarlberg) ist ein ehemaliger österreichischer Skirennläufer. Er startete von 1981 bis 1994 im Skiweltcup, wurde 1988 Zweiter im Riesenslalomweltcup und Dritter im Gesamtweltcup und erreichte in allen Disziplinen außer der Abfahrt zahlreiche Podestplätze, konnte aber nur einen Weltcupsieg verbuchen. Sein größter Erfolg war der Olympiasieg in der Kombination in Calgary 1988. 34 Jahre später gewann sein Sohn Johannes in Peking ebenfalls olympisches Gold in der Kombination.

Biografie

Strolz besuchte die Skihauptschule in Schruns, sein Vater war Skilehrer. Die ersten größeren Erfolge auf internationaler Ebene gelangen dem Vorarlberger im Europacup. In der Saison 1980/81 gewann er die Riesenslalomwertung und wurde Vierter im Gesamtklassement, ein Jahr später wiederholte er seinen Riesenslalomsieg, gewann auch die Gesamtwertung und wurde Fünfter im Slalomklassement.

Einstieg in den Weltcup

Die ersten Weltcuprennen fuhr Strolz in der Saison 1980/81, am 28. März holte er mit Rang sieben im Riesenslalom von Laax erstmals Weltcuppunkte. In der folgenden Saison erreichte er bereits zwei vierte Plätze und er kam auch bei der Weltmeisterschaft 1982 in Schladming zum Einsatz. Im Riesenslalom belegte er dabei den zehnten Platz. In der Saison 1982/83 erreichte er drei fünfte Plätze, einmal in der Kombination und zweimal im damals neuen Super-G. In der Saison 1983/84 kam Strolz mit Platz zwei im Riesenslalom am Chuenisbärgli in Adelboden am 10. Jänner 1984 erstmals im Weltcup auf das Siegerpodest und qualifizierte sich damit auch für die Olympischen Winterspiele 1984 in Sarajevo. Dort belegte er im Riesenslalom den sechsten Platz, im Slalom fiel er aber im ersten Durchgang aus. Im März erreichte er einen weiteren zweiten Platz im Riesenslalom von Åre. Auch im folgenden Winter kam er einmal auf das Podest, bei der Weltmeisterschaft 1985 in Bormio fiel er aber im zweiten Riesenslalomdurchgang aus. Während der Saison 1985/86 fuhr Strolz insgesamt achtmal unter die besten drei (siebenmal im Riesenslalom und einmal im Super-G) und kam damit erstmals in seiner Karriere unter die besten zehn im Gesamtweltcup. Im Riesenslalomweltcup erreichte er den dritten Platz. Die nächste Saison war mit nur zwei Podestplätzen nicht ganz so erfolgreich. Bei der Weltmeisterschaft 1987 in Crans-Montana verfehlte der Vorarlberger nur knapp eine Medaille. Im Riesenslalom wurde er als bester Österreicher Vierter und blieb nur um acht Hundertstel Sekunden hinter dem drittplatzierten Alberto Tomba, im Super-G belegte er den fünften Platz.

Olympiagold und -silber in Calgary

Hubert Strolz bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary

Die Saison 1987/88 war Strolz’ erfolgreichste. Nach bisher 14 Podestplätzen gewann er am 17. Jänner 1988 sein erstes und zugleich einziges Weltcuprennen, die Kombination von Bad Kleinkirchheim, wo die Hahnenkammrennen ersatzweise ausgetragen wurden. Mit weiteren fünf Podestplätzen und zahlreichen Top-Ten-Resultaten erreichte er den dritten Platz im Gesamtweltcup, gewann die Kombinationswertung, wurde Zweiter im Riesenslalomweltcup, Fünfter im Super-G- und Sechster im Slalomweltcup. Den größten Erfolg feierte der damals 25-Jährige aber bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary. Nachdem der große Favorit Pirmin Zurbriggen, der nach der Abfahrt führte, im zweiten Slalomdurchgang kurz vor dem Ziel ausfiel, wurde Strolz Olympiasieger in der wiederum ins Olympiaprogramm aufgenommenen Kombination. Im Riesenslalom wurde er Zweiter hinter Alberto Tomba und im Super-G verfehlte er als Vierter nur um drei Hundertstel Sekunden eine weitere Medaille. Im Weltcup-Finale in Saalbach schien er im Super-G (24. März) zu seinem ersten Einzelsieg zu kommen, doch wurde er noch von Martin Hangl abgefangen.

Nicht ganz so gut verlief die Saison 1988/89. Strolz kam dreimal auf das Podest und fiel im Gesamtweltcup auf den zehnten Platz zurück. Bei der Weltmeisterschaft 1989 in Vail verpasste er wie zwei Jahre zuvor knapp eine Medaille und wurde Vierter im Super-G (auch hier schien er lange Zeit sicher die Bronzemedaille erreicht zu haben). Im Riesenslalom schied er bereits im ersten Durchgang aus. Im Winter 1989/90 konnte sich der Vorarlberger wieder steigern und verfehlte im Slalom von Kranjska Gora nur um eine Hundertstel Sekunde seinen zweiten Weltcupsieg. Mit mehreren Podestplätzen erreichte er den dritten Rang im Riesenslalomweltcup, in der Gesamtwertung wurde er Siebenter. Ungewohnt schlecht verlief die Saison 1990/91. Im Weltcup kam Strolz lediglich zweimal unter die schnellsten zehn. Das beste Saisonresultat erreichte er bei der Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm mit Rang sechs in der Kombination. Im WM-Super-G belegte er allerdings nur den 22. Rang. Nochmals bergauf ging es in der Saison 1991/92. Mit vier Podestplätzen, drei davon in Kombinationen, wurde er Zweiter in der Kombinationswertung und jeweils Neunter im Gesamt- und Slalomweltcup. Bei den Olympischen Winterspielen 1992 wäre ihm fast die erfolgreiche Verteidigung seines Kombinationssieges gelungen, aber im zweiten Slalomdurchgang schied er wenige Tore vor dem Ziel aus. Die anderen Rennen konnte er zwar beenden, erreichte dabei aber keine Spitzenplätze.

Späte Jahre

Zu Beginn der Saison 1992/93 belegte Strolz zwei dritte Plätze im Slalom, kam aber anschließend nur noch einmal unter die besten zehn. Mit dem 28. Platz in der Abfahrt von St. Anton holte er zum einzigen Mal in dieser Disziplin Weltcuppunkte. Bei der Weltmeisterschaft 1993 im japanischen Morioka-Shizukuishi belegte er den vierten Platz im Slalom und Rang sechs im Riesenslalom und verfehlte damit neuerlich nur knapp eine Medaille. In der Kombination schied er im Abfahrtslauf aus. Nach der WM beendete Strolz die Saison, um sich bereits frühzeitig auf den kommenden Olympiawinter vorzubereiten. Nachdem er in der Saison 1993/94 aber keine Topresultate mehr erbrachte, war ihm eine Teilnahme an den Olympischen Spielen nicht möglich. Am Ende des Winters gab der mittlerweile 31-Jährige nach 14 Saisonen im Weltcup seinen Rücktritt bekannt.

Nach der Skikarriere

Bis 2009 leitete Hubert Strolz die Ski- und Snowboard-Schule in seinem Heimatort Warth am Arlberg.

Sein 1992 geborener Sohn Johannes Strolz ist ebenfalls Skirennläufer und gehört seit 2009 dem ÖSV-Kader an. 2022 gewann er in Peking, wie sein Vater 34 Jahre zuvor, ebenfalls olympisches Gold in der Kombination. Dies war der erste Fall im alpinen Skisport, dass Vater und Sohn Olympiasieger in derselben Disziplin wurden.[1]

Erfolge

Olympische Winterspiele

Weltmeisterschaften

Weltcupwertungen

Hubert Strolz gewann einmal die Disziplinenwertung in der Kombination.

Saison Gesamt Abfahrt Super-G Riesenslalom Slalom Kombination
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
1980/81 73. 10 25. 10
1981/82 20. 59 9. 44 22. 15
1982/83 39. 38 15. 27 17. 11
1983/84 22. 72 6. 65 31. 7
1984/85 36. 49 10. 49
1985/86 9. 147 8. 29 3. 90 20. 28
1986/87 14. 81 21. 12 4. 66 24. 12
1987/88 3. 190 5. 31 2. 69 6. 50 1. 40
1988/89 10. 112 13. 18 6. 46 12. 33 8. 15
1989/90 7. 155 11. 33 3. 71 13. 51
1990/91 45. 26 27. 4 22. 12 23. 10
1991/92 9. 611 13. 126 36. 40 9. 265 2. 180
1992/93 21. 312 58. 3 27. 32 12. 172 5. 105
1993/94 80. 61 28. 48 43. 13

Weltcupsiege

Strolz errang insgesamt 33 Podestplätze, davon 1 Sieg:

Datum Ort Land Disziplin
17. Jänner 1988 Bad Kleinkirchheim Österreich Kombination

Europacup

  • Saison 1980/81: 4. Gesamtwertung, 1. Riesenslalom
  • Saison 1981/82: 1. Gesamtwertung, 1. Riesenslalom, 5. Slalom
  • Vier Siege, weitere fünf Podestplätze

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Strolz kombiniert zur Goldmedaille

Information

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Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2022-02-14 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=572914