Repiblik d Ayiti (haitianisch)
République d’Haïti (französisch)
Republik Haiti
Flagge Haitis
Wappen Haitis
Flagge Wappen
Wahlspruch: Liberté – Égalité – Fraternité[1]

(frz., „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“)

Amtssprache Haitianisch und Französisch
Hauptstadt Port-au-Prince
Staats- und Regierungsform semipräsidentielle Republik
Staatsoberhaupt Staatspräsident
Joseph Lambert
Regierungschef Premierminister
Ariel Henry (ernannt)[2]
Fläche 27.750 km²
Einwohnerzahl 11,3 Millionen (81.) (2019; Schätzung)[3]
Bevölkerungsdichte 404 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung + 1,2 % (Schätzung für das Jahr 2019)[4]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2019 (Schätzung)[5]
  • 8,7 Milliarden USD (145.)
  • 20 Milliarden USD (149.)
  • 773 USD (177.)
  • 1.797 USD (181.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,51 (170.) (2019)[6]
Währung Gourde (HTG)
Unabhängigkeit 1. Januar 1804 (von Frankreich)
1825 anerkannt
National­hymne La Dessalinienne
Nationalfeiertag 1. Januar (Unabhängigkeitstag)
Zeitzone UTC−5
Kfz-Kennzeichen RH
ISO 3166 HT, HTI, 332
Internet-TLD .ht
Telefonvorwahl +509
AntarktikaVereinigtes Königreich (Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln)ChileUruguayArgentinienParaguayPeruBolivienBrasilienEcuadorPanamaVenezuelaGuyanaSurinameKolumbienTrinidad und TobagoVereinigtes Königreich (Falklandinseln)Frankreich (Französisch-Guayana)Niederlande (ABC-Inseln)Costa RicaHondurasEl SalvadorGuatemalaBelizeMexikoJamaikaKubaHaitiDominikanische RepublikBahamasNicaraguaVereinigte StaatenKanadaInseln über dem Winde (multinational)Puerto Rico (zu Vereinigte Staaten)Vereinigtes Königreich (Kaimaninseln)Vereinigtes Königreich (Turks- and Caicosinseln)Vereinigtes Königreich (Bermuda)Frankreich (St.-Pierre und Miquelon)Dänemark (Grönland)RusslandIslandNorwegenIrlandVereinigtes KönigreichDeutschlandDänemarkBelgienFrankreichSpanienPortugalSpanien (Kanarische Inseln)MarokkoLibyenKap VerdeMauretanienMaliBurkina FasoElfenbeinküsteGhanaLiberiaSierra LeoneGuineaGuinea-BissauGambiaSenegalTunesienNigerSchweizItalienHaiti on the globe (Americas centered).svg
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Haiti (haitianisch Ayiti, französisch Haïti, gesprochen [a.iti]) ist ein auf der Insel Hispaniola in den Großen Antillen gelegener Inselstaat. Er umfasst den westlichen Teil der Karibikinsel, deren Ostteil die Dominikanische Republik einnimmt. Die etwa elf Millionen Einwohner Haitis sind größtenteils subsahara-afrikanischer Abstammung. Hauptstadt des Landes ist Port-au-Prince.

Haiti war nach der französischen Kolonialzeit der erste unabhängige Staat der Karibik. Es ist das einzige Land des amerikanischen Doppelkontinents, das zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt gezählt wird. Zur schwachen Wirtschaft kommt eine instabile politische Lage mit zahlreichen Unruhen, weshalb seit Mitte der 1990er-Jahre über drei Millionen Haitianer ausgewandert sind.

Name des Landes

Der Landesname kommt aus der Sprache der Taíno, der Ureinwohner Hispaniolas, und bedeutet „bergiges Land“.

Geografie

Geografische Struktur

Das Staatsgebiet im Westen der Insel Hispaniola hat die Form eines nach Westen geöffneten „U“, das durch zwei lange Halbinseln gebildet wird. Dazwischen liegt der Golfe de la Gonâve, an dessen östlichem Ende die Hauptstadt Port-au-Prince liegt.

Zu Haiti gehören auch vorgelagerte Inseln wie die Île de la Tortue, die Île de la Gonâve und die Île de Vache.

Durch die U-Form Haitis befindet sich der geographische Mittelpunkt des Landes 13 Kilometer von der Île de la Gonâve entfernt außerhalb des Staatsgebiets im karibischen Meer.

Der höchste Berg ist mit einer Höhe von 2674 m der Pic la Selle. Er liegt im Südosten des Landes in der Sierra de Bahoruco, unweit der Grenze zur noch gebirgigeren Dominikanischen Republik. Mit diesem östlichen Nachbarstaat auf der Insel Hispaniola hat Haiti eine 388 km lange Landgrenze.

In der Landesmitte erreichen die Berge 1500–1800 Meter über dem Meeresspiegel, im Massif du Sud auf der weit gegen Jamaika vorragenden Tiburon-Halbinsel bis etwa 2400 m.

Geologie/Erdbeben

Geologisch liegt die Insel Hispaniola über der Grenze zwischen Karibischer und Nordamerikanischer Platte. Infolge dieser Verwerfung kommt es zu häufigen seismischen Aktivitäten. In den Jahren 1751, 1842, 1860 und zuletzt 2010 wurde Haiti von schweren Erdbeben getroffen.

Wirbelstürme

Haiti liegt im Bereich tropischer Wirbelstürme. Der Hurrikan Jeanne richtete im September 2004 erhebliche Schäden in der Gegend um die Stadt Gonaïves an. Dabei kam es in Haiti zu etwa 3000 Todesopfern. Besonders schlimm traf es den Staat im August und September 2008, als vier aufeinanderfolgende tropische Wirbelstürme durch Starkwind und Starkregen Zerstörungen anrichteten. Durch die Auswirkungen von Tropensturm Fay, Hurrikan Gustav, Tropensturm Hanna und Hurrikan Ike wurden in Haiti insgesamt rund 800 Personen getötet.

Bodenerosion

Haiti ist stark von Bodenerosion und Entwaldung betroffen, Behauptungen, der tropische Regenwald sei zu 98 % abgeholzt, sind aber stark übertrieben.[7] In der Landreform Anfang des 19. Jahrhunderts erhielten Bauernfamilien je 15 ha Farmland. Die Nachkommen dieser Landerben teilten das Land in immer kleinere Stücke auf. 1971 war das auf eine Bauernfamilie entfallende Land nur noch knapp 1,5 ha groß. Um zu überleben, musste das Land übernutzt werden. Starke Erosion war die Folge und der Boden wurde innerhalb weniger Jahre unfruchtbar. Die Nachkommen machten noch steilere Hänge für die Landwirtschaft nutzbar. Landesweit führte der Verlust an landwirtschaftlichen Flächen für den eigenen Verbrauch zu sozialer Destabilisierung des Landes.

Klima

Haitis Klima ist durchgehend tropisch und daher von stärkeren Temperaturunterschieden während des Tages als während des Jahres geprägt. Die Niederschläge betragen im Großteil Haitis etwa 1300 mm, jedoch im Nordwesten nur etwa 500 mm, wo es nur im Sommer regnet. Während des Jahres gibt es zwei Hauptregenzeiten, von April bis Mai und von September bis Oktober. Durch die Nähe zum warmen Golfstrom beträgt die Wassertemperatur 25 °C.

Flora und Fauna

Da Hispaniola lange Zeit vom amerikanischen Festland getrennt war, konnte sich eine relativ große Anzahl an Tieren und Pflanzen unabhängig vom Festland entwickeln. So sind von etwa 5000 Pflanzenarten, die in Haiti vorkommen, etwa 35 Prozent endemisch. Durch die Einführung von Nutztieren und Kulturfolgern durch die Kolonisatoren wurde die Vielfalt der endemischen Arten immer weiter eingeschränkt, sodass bis heute nur zwei der ursprünglich 28 dort vorkommenden Säugetierarten überlebt haben: das Zaguti (Plagiodontia aedium) und der Haiti-Schlitzrüssler (Solenodon paradoxus).

Zudem wird die Vielfalt von Flora und Fauna durch anhaltende Erosion und Übernutzung der Böden gefährdet.[8]

Nachbarstaaten

Haitis Nachbarn sind u. a. die Turks- und Caicosinseln, die Dominikanische Republik, Jamaika, Kuba und die Bahamas.

Départements

KubaDominikanische RepublikGrand’AnseSudNippesSud-EstOuestOuestNord-OuestArtiboniteNordNord-EstCentre
Départements in Haiti

Haiti gliedert sich in zehn Départements. Am 4. September 2003 wurde das Département Nippes als zehntes Département durch Abspaltung von Grand’Anse gebildet.

Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf eine Schätzung zum Stand vom 1. Januar 2015.[9]

Nr. Département Fläche in km² Einwohner (Stand 2015) Einwohner je km²
1 Artibonite 4.887 1.727.524 353
2 Centre 3.487 746.236 214
3 Grand’Anse 1.912 468.301 245
4 Nippes 1.268 342.525 270
5 Nord 2.115 1.067.177 505
6 Nord-Est 1.623 393.967 243
7 Nord-Ouest 2.103 728.807 347
8 Ouest 4.893 4.029.705 807
9 Sud-Est 2.035 632.601 311
10 Sud 2.654 774.976 292
Haiti gesamt 27.065 10.911.819 403

Quelle für die Flächenangaben: Direction des Statistiques Démographiques et Sociales (DSDS).[10] Die Summe der Fläche der Départements weicht von der oben angegebenen Staatsfläche ab, da die Binnengewässer den Flächen der Départements nicht zugerechnet werden.

Port-au-Prince

Städte

2016 lebten 59,8 % der Bevölkerung in Städten oder städtischen Räumen. Haitis größte Stadt ist mit Abstand die Hauptstadt Port-au-Prince, die 875.978 Einwohner zählt. In der Metropolregion von Port-au-Prince leben 2.296.386 Personen und damit knapp 20 % der gesamten Bevölkerung des Landes. Die fünf größten Städte sind (Stand 2009):[11]

  1. Port-au-Prince: 875.978 Einwohner
  2. Carrefour: 430.250 Einwohner
  3. Delmas: 359.451 Einwohner
  4. Pétionville: 271.175 Einwohner
  5. Cité Soleil: 241.055 Einwohner
  6. Gonaïves: 228.725 Einwohner

Bevölkerung

Demografie

Bevölkerungspyramide Haiti 2016
Bevölkerungsentwicklung (1960 bis 2017)
Auf einer Landstraße in Haiti im Februar 1996

In Haiti wird nur ein sehr kleiner Teil der Geburten und Todesfälle amtlich registriert. Daher beruhen alle Zahlen auf Schätzungen und Projektionen. Die nachfolgenden Zahlen sind deshalb sehr unsicher.

Die Bevölkerung hat sich seit dem ersten Zensus 1950 etwa verdreifacht; damals wurden 3,1 Millionen gezählt.[12]

Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt wird für die Jahre zwischen 2006 und 2016 (mit Ausnahme des Erdbebenjahrs 2010) mit Werten zwischen 61 und 65 Jahren angegeben.[13] Das mittlere Alter der Bevölkerung liegt bei 23 Jahren (2017). Die Säuglingssterblichkeit liegt bei knapp 5 % und das durchschnittliche jährliche Bevölkerungswachstum beträgt 1,34 % (2017). Die zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer lag im Jahr 2017 geschätzt bei 2,72 Kindern pro Frau.[14]

Die haitianische Bevölkerung teilt sich in 95 % Schwarze, 0,1 % Weiße und 4,9 % Personen, die aus Verbindungen zwischen Schwarzen und Weißen hervorgingen, auf. Andere Quellen geben 60–80 % Schwarze, bis zu max. 5 % Weiße und 15–35 % für die Personen mit schwarzen und weißen Vorfahren an. Diese nehmen in der Wirtschaft des Landes eine dominante Rolle ein.[15]

Haitianer bilden durch Migration starke Minderheiten in den Vereinigten Staaten (etwa 600.000) und in der Dominikanischen Republik (800.000). Ein Viertel der Bevölkerung der Bahamas stammt aus Haiti. Fluchthelfer bieten den Transport von Bootsflüchtlingen für einige Hundert US-Dollar an.[16][17] Bedeutende Zielländer haitianischer Einwanderung sind neben der Dominikanischen Republik, den Vereinigten Staaten und Frankreich auch Brasilien und Kanada sowie seit 2010 stark zunehmend Chile sowie Mexiko um über die mexikanische Nordgrenze in die USA zu gelangen. Vielen bleibt dies verwehrt und so leben in Tijuana beispielsweise viele Haitianer.[18]

Jahr Einwohnerzahl[19]
1960 03.688.000
1980 05.643.000
2000 08.464.000
2010 09.949.000
2019 11.263.000

Sprachen

Die beiden Hauptsprachen Haitis sind Haitianisch und Französisch. Letzteres hat besonders als Zweit- und Bildungssprache größere Bedeutung. Haiti ist somit der einzige unabhängige französischsprachige Staat Lateinamerikas. Ausschließlich religiöse Bedeutung hat die Sprache Langaj (auch Langay oder Haitian Voodoo Culture Language). Die Sprachen der indigenen Bevölkerung sind ausgestorben.

Religionen

Bis zum Inkrafttreten der Verfassung des Jahres 1987 war die römisch-katholische Kirche in Haiti Staatskirche.[20] Genaue Zahlen zur Religionszugehörigkeit waren nach US-amerikanischen Angaben 2003 noch nicht verfügbar;[21] damals wurde geschätzt, etwa 80 Prozent der Bürger von Haiti seien römisch-katholisch. Nach präziseren Schätzungen waren 2003 rund 55 % der Haitianer römisch-katholisch, knapp 30 % gehören mit einer in den vergangenen Jahrzehnten stark anwachsender Tendenz verschiedenen protestantischen Konfessionen an, vor allem Baptisten (mehr als 15 Prozent), Pfingstler (knapp 8 Prozent) und Adventisten (etwa 3 Prozent).[14] Zwar geben nur wenige Prozent (2003: geschätzt 2,1) der Bevölkerung eine Zugehörigkeit zur Voodoo-Religion an, deren Ursprung in Westafrika liegt, doch praktizieren viele Einwohner, die sich offiziell zum Christentum bekennen, gleichzeitig Voodoo- oder spiritistische Rituale – insgesamt wohl etwa 75 Prozent der Bevölkerung, zumeist Schwarze und Personen aus einer schwarz/weiß-Beziehung.[22][23][24][25] Voodoo diente Präsident François Duvalier zum Anlass, gegen Personen aus einer schwarz/weiß-Beziehung vorzugehen. Es wird zwar seit 2003 von den Behörden als religiöse Praxis anerkannt, erhielt aber nicht die vollen Rechte einer Religion.[21] Andere Religionen werden mit 4,6 % angegeben, Nichtgläubige machen rund 10 Prozent aus.[14]

Geschichte

In den Jahrzehnten nach der Entdeckung der Insel Hispaniola durch Christoph Kolumbus im Jahr 1492 wurde deren indigene Urbevölkerung, u. a. die Taino, zur Gruppe der Arawaks gehörend, und die Ciboney, fast vollständig ausgerottet.[26] Im späten 17. Jahrhundert wurde die Insel vor allem durch afrikanische Sklaven, die auf den Zuckerplantagen eingesetzt wurden, wiederbevölkert.

Im Jahre 1697 trat Spanien im Frieden von Rijswijk das westliche Drittel der Insel an Frankreich ab.[27] Dieses Gebiet wurde von da an Saint-Domingue genannt und im 18. Jahrhundert zur reichsten Kolonie der französischen Kolonien auf dem amerikanischen Kontinent.[26]

Am 23. August 1791 kam es unter der Führung von Dutty Boukman und Georges Biassou zu einem Sklavenaufstand, der sich zu einem blutigen Krieg jeder gegen jeden entwickelte: Europäer kämpften gegen Afrikaner, kreolische Pflanzer gegen königstreue Franzosen, republikanische französische Truppen gegen die intervenierenden Engländer und Spanier. Die Ex-Sklaven („Afrikaner“) setzten sich am Ende durch. Selbst eine von Napoleon gegen Haitis Nationalheld Toussaint Louverture gesandte Armee wurde letztlich geschlagen.

Saint-Domingue erklärte am 1. Januar 1804 unter dem Namen Haiti (Schreibung: Hayti) seine Unabhängigkeit von Frankreich,[28] General Dessalines erklärte sich nach dem Vorbild Napoleons zum Kaiser und regierte bis zu seinem gewaltsamen Tod 1806. Haiti, die erste unabhängige Republik von Schwarzen, engagierte sich für die Abschaffung der Sklaverei und unterstützte auch Venezuela, Peru und Kolumbien bei ihrem Unabhängigkeitskampf unter Revolutionsführern wie Bolívar und Miranda.

1806 zerfiel Haiti in den „Staat Haiti“ (État d′Haïti) im Norden (ab 1811 ein Königreich), der von einer schwarzen Elite dominiert wurde, und in die „Republik Haiti“ im Süden, die von einer mulattischen Elite dominiert wurde.

1820 gelang es Präsident Boyer, das geteilte Land wieder zu vereinen.[29] Unter seiner Führung eroberten haitianische Truppen den zu Spanien gehörenden östlichen Teil der Insel (die spätere Dominikanische Republik). 1822 annektierte Haiti den Osten Hispaniolas und schaffte auch dort die Sklaverei ab; 1844 erlangte dieses Gebiet, die spätere Dominikanische Republik, wieder seine Unabhängigkeit.

Frankreich verlangte als Gegenleistung für die Anerkennung der Unabhängigkeit Haitis im Jahr 1825 Entschädigungen für ehemalige Plantagenbesitzer. Jahrzehntelang zahlte Haiti an Frankreich insgesamt 90 Millionen Gold-Franc. Bald nach der Unabhängigkeit wurden die Großplantagen unter der Bevölkerung aufgeteilt, wodurch der Export von Agrargütern zusammenbrach. Mehrere Versuche, die Produktivität der Landwirtschaft zu heben (beginnend mit dem Code Rural von 1826), sind an der aus kleinen und kleinsten Parzellen bestehenden Agrarstruktur gescheitert. Dennoch galt das Land als Exporteur von Kaffee, Kakao, Häuten und Blauholz.[30]

Haiti hatte während des größten Teils seiner Geschichte unter Gewaltherrschern und Kleptokraten zu leiden. Alleine zwei seiner Herrscher – Jean-Jacques Dessalines (1804–1806), auch Jakob I. bzw. Jacques I. genannt und Faustin Soulouque (1849–1859) – warfen sich zu verschiedenen Zeiten zu Kaisern auf.

Haitianisches Kanonenboot "Crête-à-Pierrot" am 6. September 1902 im Hafen von La Gonaives kurz vor der Versenkung durch SMS Panther

1902 gab es einen Zwischenfall, bei dem es zu einem Seegefecht zwischen dem haitianischen Kanonenboot Crête-à-Pierrot und dem deutschen Kanonenboot SMS Panther kam (Markomannia-Zwischenfall), in dessen Verlauf das haitianische Boot sank und Admiral Hammerton Killick fiel.[31]

King Armored Cars in Haiti

Während der US-Militärintervention in Haiti 1915–1934 wurde das Land vom United States Marine Corps besetzt, das eine haitianische Gendarmerie aufstellte, die Gendarmerie d’Haïti. Es wurden Anstrengungen unternommen, die ländliche Infrastruktur und das Bildungssystem zu verbessern; aber diese Reformen, die die Bräuche und Traditionen Haitis nicht berücksichtigten, waren weder gern gesehen noch erfolgreich. Führer des bewaffneten Widerstands gegen die Besatzungstruppen und die Gendarmerie d’Haïti war Charlemagne Péralte.

Die US-Intervention leitete eine bis zum Ende der Präsidentschaft Élie Lescots (Leslie Lescot) im Jahr 1946 währende Periode ein, in der die Nachkommen aus einer schwarz/weiß-Beziehung die wirtschaftlichen und politischen Fäden in der Hand hielten. Es gab nur eine einzige Regierungszeitung.[32] Die US-Truppen wurden 1934 im Rahmen der Good Neighbour Policy abgezogen. 1946 errangen die Schwarzen in der sogenannten „Revolution“ die Macht; ihre Vorherrschaft wurde unter den Präsidenten Dumarsais Estimé (1946) und Paul Eugène Magloire (1950) ausgebaut.

Bis 1950 galt in Haiti ein Zensuswahlrecht, das bestimmte Einkommens- und Besitzgrenzen für die Erlangung des Wahlrechts erforderlich machte. Darüber hinaus gab es bis 1950 weder ein aktives noch ein passives Frauenwahlrecht.[33][34][35]

Ab 1957 gelang es dem ehemaligen Landarzt François „Papa Doc“ Duvalier mit einem anti-US-amerikanischen, betont „schwarzen“ Programm, die Macht zu erlangen. Er setzte sich 1964 zum Diktator ein und wurde durch die sogenannten Tontons Macoutes bekannt, eine Freiwilligentruppe, die mit den Methoden mal einer Geheimpolizei, mal einer Schlägertruppe gegen Missliebige vorging. Auch der Voodoo-Kult wurde wieder toleriert. „Papa Docs“ Sohn Jean-Claude „Baby Doc“ Duvalier folgte ihm 1971 im Alter von 19 Jahren in der Regierung. Die Verfassung von 1985 dehnte das Wahlrecht auf alle Bürgerinnen und Bürger aus.[36] 1986 wurde „Baby Doc“ aus dem Land vertrieben.

Cap Haïtien

Nach der Verfassungsreform von 1987 putschte das Militär, unterstützt durch die reiche Oberschicht, im Juni 1988 gegen Präsident Leslie Manigat und regierte (nach einem weiteren Staatsstreich im September 1988) bis zu den Wahlen 1990, bei denen der katholische Armenpriester Jean-Bertrand Aristide mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten gewählt wurde. Seine Gegner warfen ihm Klassenkampf vor, er selbst rechnete sich der Befreiungstheologie zu. Schon 1991 wurde er von Brigadegeneral Raoul Cédras wieder aus dem Amt geputscht. Das Regime bemühte sich zunächst erfolgreich um Unterstützung durch die USA.[37][38] Auch unter dem Druck der Organisation Amerikanischer Staaten entschieden sich die USA aber 1994 zu der militärischen Intervention Operation Uphold Democracy und ließen Aristide in sein Amt zurückkehren, allerdings unter der Bedingung, dass er sich nun mit der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds abstimme, an die Regeln der Marktwirtschaft halte und einen Teil seiner Rechte an das Parlament abtrete.[39] 1996 übergab Aristide entsprechend der Verfassung nach Ablauf einer Amtszeit das Amt an seinen Weggefährten René Préval. Das UNO-Mandat, unter welchem Haiti seit 1995 stand, lief 1997 wieder aus.

Im Januar 1999 hatte es Präsident Préval versäumt, die Mandate der Parlamentarier zu verlängern. Zudem endeten auch die Amtszeiten lokaler Regierungsvertreter, was dazu führte, dass es bis zum dritten Quartal des Jahres 2000 in Haiti praktisch keine gewählten Amtsinhaber mehr gab und der Präsident per Dekret regierte. In der ersten Hälfte 2000 fanden zunächst Kommunal- und Parlamentswahlen statt; die Wahlbeteiligung wurde auf 60 Prozent geschätzt. Dabei kam es nach Einschätzung von Amnesty International[40] und des Ökumenischen Rats der Kirchen[41] zu Einschüchterungen und zu Gewalt bis hin zum Mord an Kandidaten beider Seiten und zu umstrittenen Entscheidungen bis hin zu Wahlfälschungen bei der Wertung und Auszählung der Stimmen durch die Regierung. Nach Einschätzung von Wahlbeobachtern kam die Regierung auf etwa 60 % der Stimmen, sie verschaffte sich aber fast alle Parlamentsmandate. Die Opposition bewirkte daraufhin einen weitgehenden Boykott der folgenden Präsidentenwahl, die Aristide daher im November 2000 mit über 91 Prozent der Stimmen gewann.[42][43] Nach dem Amtsantritt 2001 wurde seiner Regierung auch noch Misswirtschaft und Korruption vorgeworfen. Es kam zu landesweit zunehmendem Widerstand, der von Kräften des ehemaligen Diktators Duvalier unter Einschluss für ihn tätiger Todesschwadronen angefacht wurde. Aristide versuchte, sich durch die Mobilisation seiner Anhänger – unter Einschluss der ebenfalls gewalttätigen „Chimères“ der „Fanmi Lavalas“ (FL) – an der Macht zu halten. Unter bürgerkriegsähnlichen Zuständen kam es schließlich zum Zusammenbruch innerstaatlicher Ordnung[44] und im Februar 2004 mit Billigung durch den UN-Sicherheitsrat[45] zur militärischen Intervention, bei der Chile, Frankreich, Kanada und die USA[46] Truppen schickten. Aristide verließ das Land – nach Darstellung der Opposition, der USA und Frankreichs freiwillig, nach eigener Darstellung infolge eines Putsches. An Stelle der ersten Interventionstruppen wurden 2004 im Rahmen von MINUSTAH rund 10.000 Blauhelm-Soldaten stationiert.

Vom Erdbeben zerstörte Kathedrale von Port-au-Prince (Januar 2010)

Das Land wurde 2004 nach Aristide zunächst von einer Übergangsregierung unter Boniface Alexandre als Präsidenten und Gérard Latortue als Premierminister verwaltet, bis Februar 2006 die mehrfach verschobene Präsidentenwahl abgehalten wurde. Sie brachte mit einem Wahlergebnis von 51,15 % der Stimmen Préval als Sieger hervor, aber auch der Ablauf dieser Wahl war umstritten. Im Mai 2006 nominierte Préval den Politiker Jacques-Édouard Alexis als Premierminister. Anfang 2006 starb General Urano Teixeira da Matta Bacellar, der brasilianische Kommandeur der MINUSTAH, unter ungeklärten Umständen, vermutet wurde Suizid.

Die hohe Inflation und die weltweit stark angestiegenen Preise für Grundnahrungsmittel wie Reis oder Mais führten im Frühjahr 2008 zu Protesten der Bevölkerung, die in schweren Unruhen mit mehreren Todesopfern gipfelten.[47] Obwohl Präsident Préval eine Bekämpfung der gestiegenen Lebensmittelpreise angekündigt hatte, beruhigte sich die Lage nicht. Am 12. April 2008 beschloss der Senat die Entlassung von Premierminister Alexis.[48]

Zerstörter Präsidentenpalast (Januar 2010)

Am 12. Januar 2010 forderte ein Erdbeben im südlichen Teil Haitis bis zu 316.000 Tote und zerstörte das Zentrum der Hauptstadt.[49] Gemessen an den Opferzahlen war es die schwerste Naturkatastrophe in der Geschichte Haitis und eines der verheerendsten Erdbeben weltweit.

Die für den 28. Februar 2010 geplanten Wahlen wurden auf den 20. März 2011 verschoben, als 56. Präsident Haitis ging daraus bei der Stichwahl am 14. Mai 2011 letztendlich Michel Martelly hervor.[50]

Neun Monate nach dem Erdbeben rief die Regierung nach dem epidemischen Ausbruch von Cholera-Erkrankungen den landesweiten sanitären Notstand aus. Mehr als 300.000 Menschen infizierten sich im ersten Jahr der Epidemie, bis 2013 starben über 8000 Menschen.

Die Infektionen traten zunächst in der ländlichen Provinz Artibonite auf und breiteten sich innerhalb weniger Tage bis zur Hauptstadt Port-au-Prince aus.[51] Am 17. August 2016 gestand die UNO ein, dass die Ursache für den Ausbruch ein Erreger gewesen war, den nepalesische UNO-Soldaten eingeschleppt hatten.

Seit September 2019 gab es in Haiti Proteste gegen den seit 2017 amtierenden Präsidenten Jovenel Moïse. Ausgelöst wurden die Proteste durch einen Bericht,[52] in dem weitreichende Korruption der wirtschaftlichen und politischen Eliten aufgedeckt wurde, während der Großteil der Bevölkerung des Landes in schwerer Armut lebt.[53] Das gesellschaftliche Leben in Haiti wurde beeinträchtigt, unter anderem schlossen die Schulen. Bei den Auseinandersetzungen sind Dutzende Menschen gestorben, Amnesty International erhob schwere Vorwürfe gegen die haitianische Polizei, wovon Teile Ende Februar 2020 das Militärhauptquartier zu stürmen versuchten, um bessere Arbeitsbedingungen zu erlangen.[54][55]

In der Nacht vom 6. auf 7. Juli 2021 um circa 1 Uhr drang eine Gruppe Männer in die Privatresidenz des amtierenden Präsidenten Jovenel Moïse ein und ermordeten diesen mit mehreren Schüssen. Die Frau des Präsidenten wurde durch mehrere Kugeln verletzt, überlebte jedoch die Tat. Laut Medienberichten sprachen die Täter englisch und spanisch und wurden als Ausländer betitelt.[56][57]

Politik

Politisches System

Nach der Verfassung vom 28. April 1987 ist Haiti eine präsidiale Republik. Staatsoberhaupt und oberster Inhaber der Exekutivgewalt ist der auf fünf Jahre vom Volk direkt gewählte Staatspräsident. Der Staatspräsident ernennt den Ministerpräsidenten, der vom Parlament bestätigt werden muss. Die Legislative liegt beim Zweikammer-Parlament, bestehend aus dem Senat (Sénat) mit 30 Senatoren, die für sechs Jahre gewählt werden, und der Abgeordnetenkammer (Chambre des députés) mit 99 Abgeordneten, die auf vier Jahre gewählt werden.

Nachdem sich die Parteien und der Präsident bis zum Ende der Legislaturperiode nicht auf Regeln für die Durchführung der anstehenden Neuwahlen verständigen konnten, löste Präsident Martelly am 13. Januar 2015 das Parlament auf und regierte fortan per Dekret.[58]

Bei den Wahlen zur Abgeordnetenkammer und zum Senat am 9. August 2015 konnten 290.000 Wahlberechtigte nicht abstimmen, da ihre Wahllokale infolge gewalttätiger Ausschreitungen geschlossen wurden.[59] Die Wahlbeteiligung lag bei 18 %, in der Hauptstadt nur bei 10 %.[60] Das Wahlergebnis hätte einen Monat nach der Wahl, am 8. September 2015, bekanntgegeben werden sollen. Doch das unterblieb, u. a. infolge von Querelen unter den Mitgliedern der zuständigen Wahlkommission (Conseil Électoral Provisoire).[61] Nach der Wahlrunde am 25. Oktober 2015 (Stichwahlen zur Abgeordnetenkammer und zum Senat, erste Runde der Präsidentschaftswahlen, Kommunalwahlen) fehlten fünf Tage nach Schließung der Wahllokale noch 2113 Niederschriften der Ergebnisse der örtlichen Auszählungen.[62] Für die Stichwahl der Präsidentschaftswahl qualifizierten sich Jovenel Moïse und Jude Célestin.[63] Diese hätte am 27. Dezember 2015 durchgeführt werden sollen, wurde jedoch sechs Tage zuvor abgesagt,[64] mehrfach verschoben und schließlich für den 24. April 2016 anberaumt.[65] Am 14. Februar 2016 wurde Senatspräsident Jocelerme Privert vom Parlament zum Übergangspräsidenten gewählt, der bis zur Wahl im April die Amtsgeschäfte führen sollte.[66] Doch dann wurden die für den 24. April 2016 anberaumte Stichwahl der Präsidentschaftswahl erneut – zum vierten Mal – verschoben.[67] Ende Mai 2016 empfahl eine Wahlprüfungskommission, die erste Runde der Präsidentschaftswahl im Oktober 2015 für nichtig zu erklären und zu wiederholen, da damals viel zu viele Personen mit zweifelhafter Wahlberechtigung mitgewählt hätten.[68] Am 14. Juni 2016 lief Priverts auf 120 Tage befristete Mandat als Übergangspräsident ab, ohne dass er sein Ziel, die Amtsübergabe an einen vom Volk gewählten Nachfolger, erreicht hätte.[69] Zwei Versuche der verbliebenen Abgeordneten der Abgeordnetenkammer, über eine Erneuerung von Priverts Mandat als Übergangspräsident bis zum 7. Februar 2017 zu entscheiden, scheiterten. Denn gewalttätige Demonstranten für und gegen Privert verhinderten, dass die anberaumten Sitzungen am 21. Juni bzw. am 28. Juni 2016 zustande kamen.[70] Gleichwohl betrachtete Privert sich selbst bis auf Weiteres als „de-facto-Übergangspräsident“, insofern die Abgeordnetenkammer nichts Gegenteiliges verfügt habe.[71] Die mehrfach verschobene Stichwahl der Präsidentschaftswahl wurde schließlich am 20. November 2016 durchgeführt. Dem am 28. November vom Conseil Électoral Provisoire verkündeten vorläufigen Wahlergebnis zufolge gewann Jovenel Moïse mit 55,7 % der Stimmen vor Jude Célestin (19,2 %), Moïse Jean-Charles (11,0 %) und Maryse Narcisse (9,0 %).[72] Nur etwa 1,3 Millionen der 6,2 Millionen Wahlberechtigten (= 21 %) gaben ihre Stimme ab.

Da die für Oktober 2019 vorgesehene Parlamentswahl unter anderem wegen heftiger Proteste gegen Moïse nicht durchgeführt wurde, ist die Amtszeit von 20 der insgesamt 30 Senatoren abgelaufen, der Senat somit seit Januar 2020 nicht mehr beschlussfähig. Dennoch wählten am 9. Juli 2021 acht der zehn noch amtierenden Mitglieder des Senats den bisherigen Senatspräsidenten Joseph Lambert zum Übergangsnachfolger des ermordeten Staatspräsidenten Jovenel Moïse, nachdem sich mehrere politische Akteure auf ihn geeinigt hatten; zwei Senatoren enthielten sich. Es ist aber unklar, ob Lambert das Amt legitim antreten kann.

Im Februar 2021 ernannten mehrere Oppositionsparteien einen Richter des Obersten Gerichtshofs zum Übergangspräsidenten, da aus ihrer Sicht Moïses Amtszeit abgelaufen war. Noch kurz vor seiner Ermordung hat Moïse den Neurochirurg Ariel Henry zum Regierungschef ernannt, seine Vereidigung fiel nach dem Attentat aber aus. Der Außenminister und bisherige Interims-Premierminister Claude Joseph erklärte sich daraufhin in Konkurrenz zu Ariel Henry selbst zum amtierenden Interims-Regierungschef.[73][74]

Die einflussreichsten politischen Parteien sind:

Haiti ist zweifellos ein schwacher Staat und nach Einschätzung von Foreign Policy gar ein gescheiterter Staat.[75]

Politische Indizes

Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene Politische Indizes
Name des Index Indexwert Weltweiter Rang Interpretationshilfe Jahr
Fragile States Index 97,7 von 120 13 von 178 Stabilität des Landes: Alarm
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
2020[76]
Demokratieindex 4,22 von 10 106 von 167 Hybridregime
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2020[77]
Freedom in the World Index 38 von 100 --- Freiheitsstatus: teilweise frei
0 = unfrei / 100 = frei
2020[78]
Rangliste der Pressefreiheit 31,12 von 100 87 von 180 Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit
0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage
2021[79]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 18 von 100 170 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2020[80]

Innenpolitik

Die innenpolitische Situation in Haiti war in den letzten Jahrzehnten durch wiederholte Krisen wie Staatsstreiche, ausländische Interventionen und/oder Diktaturen mit Ausbrüchen von gewalttätigen Konflikten, Verletzungen der Menschenrechte und chronischer Instabilität gekennzeichnet. Der am 29. Februar 2004 zurückgetretene Präsident Jean-Bertrand Aristide hinterließ Interims-Präsident Boniface Alexandre ein Land im Chaos. Rechtsstaatliche Ordnung, institutionelle Strukturen und kollektive Verhaltensregeln fehlen weitgehend. Hinzu kommt ein Panorama an Korruption, mangelnde Strafverfolgung, Wahlbetrug, kriminellen Banden, Drogenhandel und die Bereitschaft, Konflikte gewaltsam auszutragen.

Ein weiteres Problem stellt die schlechte Überwachung des Luftraumes dar. Diese hat z. B. dazu geführt, dass Haiti ein beliebtes Transitland für den Kokainschmuggel geworden ist.[81]

Außenpolitik

In den 1960er und 1970er Jahren waren die Bundesrepublik Deutschland und die USA die einzigen Staaten, die Haiti Entwicklungshilfe gewährten; jedoch war das Verhältnis Haitis zu den USA, die sich als unzuverlässiger Partner erwiesen, über eine lange Zeit hinweg stark gestört.[82]

Die entwicklungspolitische Zusammenarbeit zwischen Haiti und der Bundesrepublik Deutschland reicht also bis in die 1960er Jahre zurück, hat aber durch die innenpolitischen Auseinandersetzungen und die unzulänglichen strukturellen Rahmenbedingungen wiederholt Zäsuren erfahren. Im Jahr 2000 bildeten die Wahlmanipulationen erneut Anlass für Deutschland und andere EU-Staaten, ihr Engagement zu reduzieren: Die laufenden Projekte der Technischen Zusammenarbeit wurden weitergeführt, es wurden aber keine neuen Projekte vereinbart.

Vor dem Hintergrund der extrem schlechten sozioökonomischen Situation und der chronischen politischen Instabilität hat die haitianische Übergangsregierung im Juli 2004 mit Unterstützung der Gebergemeinschaft ein Rahmenabkommen für die Entwicklungszusammenarbeit (Cadre de Coopération Intermédiaire) für die zwei Jahre bis zu den Neuwahlen ausgearbeitet. Auch die deutsche Regierung beteiligte sich an diesem Programm. Damit ergaben sich neue Rahmenbedingungen für die deutsch-haitianische Zusammenarbeit. Der Schwerpunkt der Technischen Zusammenarbeit liegt im ländlichen Raum (kommunale/lokale Entwicklung).

Durch das Erdbeben 2010 wurde das Land vollständig abhängig von internationaler Hilfe. Dabei kam es zu unkoordinierten Aktionen und auch zur Konkurrenz zwischen einer Reihe von Staaten um politischen Einfluss auf die für die USA geostrategisch wichtige Insel. Etwa eine Million potenzieller amerikanischer Wähler stammt außerdem aus Haiti.

Kuba hatte Haiti schon seit längerer Zeit unterstützt, vor allem seit dem Hurrikan Georges 1998 durch medizinische Hilfe, und baute nach dem Erdbeben eine Gesundheitsbrücke auf. Brasilien führte seit 2004 die UN-Stabilisierungstruppe an und konnte gewisse Erfolge vorweisen, u. a. bei der Bekämpfung des Drogenhandels, was zu positiven Beziehungen beider Länder beitrug. Die Beziehungen zu Frankreich waren hingegen nur noch symbolischer Natur und durch Forderungen nach Rückgabe der von Haiti für die Anerkennung des Landes im 19. Jahrhundert an Frankreich gezahlten Entschädigungen angespannt. Diese Entschädigungen hatten zur langanhaltenden wirtschaftlichen Stagnation beigetragen.

Nach dem Beben stellten die USA u. a. durch USAid massive Hilfe bereit und entsandten auch Soldaten. Auch Venezuela versuchte durch Erdöl- und Hilfslieferungen Einfluss zu gewinnen.[83]

Haiti ist u. a. Mitglied der CELAC.

Gesundheitspolitik

Die HIV-Prävalenz in Haiti wird mit 1,9 % (1,7 %–2,2 %) angegeben (2009), allerdings liegen für die Zeit nach dem Erdbeben vom Januar 2010 keine Daten vor. Knapp die Hälfte (46 %) aller Menschen mit HIV/AIDS in der Karibik lebt in Haiti.[84] Seit Anfang der 1990er Jahre nahm die HIV-Prävalenz in Haiti von 5,9 % ab und scheint sich bei etwa zwei Prozent zu stabilisieren. Trotz positiver Entwicklungen sind die ökonomischen und sozialen Auswirkungen von HIV/AIDS wegen des unzureichenden Gesundheitssystems, der verbreiteten Armut und der Diskriminierung von HIV-positiven Menschen groß.[85]

2016 betrug die Kindersterblichkeit in Haiti 6,7 %. Trotz der großen Probleme des Landes konnte die Lebenserwartung erhöht und die Kindersterblichkeit zurückgedrängt werden.

Entwicklung der Lebenserwartung

Zeitraum Lebenserwartung in
Jahren
Zeitraum Lebenserwartung in
Jahren
1950–1955 37,5 1985–1990 53,7
1955–1960 40,6 1990–1995 55,4
1960–1965 43,5 1995–2000 57,1
1965–1970 46,2 2000–2005 58,3
1970–1975 48,1 2005–2010 60,2
1975–1980 50,1 2010–2015 62,3
1980–1985 51,5

Quelle: UN[86]

Wirtschaft

Wohnsiedlung in Cap Haïtien
Kind auf einer Müllhalde im Elendsviertel Cité Soleil
Entwaldung Haitis (links) im Satellitenbild, Hauptgrund: Gewinnung von Holzkohle

Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Das Land ist ein dicht bevölkerter Agrarstaat, dessen Pro-Kopf-Einkommen 2016 bei ca. 761 US-Dollar lag, was das geringste Pro-Kopf-Einkommen Lateinamerikas darstellt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2017 wird auf 8,6 Milliarden US-Dollar geschätzt. In Kaufkraftparität beträgt das BIP 20 Milliarden US-Dollar oder 1800 US-Dollar je Einwohner. Das reale Wachstum betrug lediglich 1,2 % bei einer Inflationsrate von 14,7 %. Trotz hoher Hilfsgelder aus dem Ausland verbesserte sich die wirtschaftliche Lage in den letzten Jahren kaum.

Seit Juli 2017 beträgt der gesetzliche Mindestlohn 350 Gourdes pro Tag (= 4,85 € zum damaligen Wechselkurs).[87]

58,5 % der Bevölkerung leben unter der relativen Armutsgrenze (Stand 2012). Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter haben keine reguläre Arbeit.[14]

Nach FAO-Angaben von 2010 ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung unterernährt: 5,5 Millionen der 9,4 Millionen Einwohner Haitis.[88] Als wesentlichen negativen Faktor für die Ernährungssicherung in Haiti bezeichnet der Entwicklungsökonom Hans-Heinrich Bass die Verdrängung der Kleinproduktion in den 1980er und 1990er Jahren durch Importe von subventioniertem US-amerikanischen Reis und Zucker und die zeitgleiche Förderung von Kaffee- und Mangoplantagen, auch durch Gelder der US-amerikanischen Entwicklungszusammenarbeit. Zwar liege ein komparativer Kostenvorteil möglicherweise tatsächlich in diesem Spezialanbau, aber das Problem der landwirtschaftlichen Unterproduktion im Verhältnis zur Bevölkerungszahl in Haiti habe damit in der Praxis nicht gelöst werden können, da die im Spezialanbau entstehenden Einkommen nicht hinreichend gewesen seien für eine importbasierte Sicherung der Ernährung.[89]

Die Analphabetenquote liegt bei 40 %, obwohl eine sechsjährige Grundschulpflicht besteht.[14] 1995 waren 55 % der Bevölkerung Analphabeten.

Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Haiti Platz 128 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[90] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegte das Land 2017 Platz 159 von 180 Ländern.[91]

Ein großes Problem des Landes ist der schlechte Zustand der Straßen und der Transportinfrastruktur. Im Logistics Performance Index, der von der Weltbank erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte Haiti 2018 den 153. Platz unter 160 Ländern.[92]

Entwicklung

Das koloniale Haiti war seinerzeit reichstes Land der Karibik, wobei der Wohlstand freilich primär der Kolonialmacht und einer kleinen einheimischen Elite zugutekam. Zucker und Kaffee wurden auf Plantagen angebaut und nach Europa exportiert. Nach der haitianischen Revolution presste Frankreich 1825 seiner ehemaligen Kolonie ein „Lösegeld“ ab, um im Gegenzug die Unabhängigkeit anzuerkennen. Haiti sollte 150 Mio. Franc bezahlen, die nach Verhandlungen zunächst auf 120. Mio. und 1838 dann auf 60. Mio. reduziert wurden, zahlbar in 30 Jahresraten bis 1867. Von gelegentlichen Zahlungsverzögerungen abgesehen wurde die Summe bis 1883 auch tatsächlich vollständig abbezahlt. Für die Bedienung dieser Raten nahm das Land aber immer wieder Kredite zu ausgesprochen schlechten Konditionen auf, sodass die Summe effektiv erst 1947 abbezahlt war.[93]

Während des 19. Jahrhunderts setzte ein langsamer Niedergang der haitianischen Volkswirtschaft ein, deren Ursachen vielfältig waren: Die Schuldenlast, außenpolitische Blockaden und Bedrohungen, hohe Militärausgaben und ausbleibende Investitionen, politische Instabilität, massive soziale und rassische Konflikte, chaotische Landreformen und eine Umstellung der Landwirtschaft von der Plantagenwirtschaft auf primitive kleinbäuerliche Betriebe sorgten dafür, dass Haiti am Vorabend der US-amerikanischen Invasion 1915 zu den weniger entwickelten Staaten der Karibik zählte.[94] Die US-amerikanischen Besatzer bauten zwar die Infrastruktur und staatliche Verwaltung aus, was aber an den strukturellen wirtschaftlichen Problemen nichts änderte. Heute ist Haiti, das „Armenhaus Amerikas“, der einzige Staat in Amerika, der noch zu den klassischen Entwicklungsländern zu zählen ist.

Von 1990 bis 2003 kamen rund vier Milliarden US-Dollar Hilfen aus den USA und Europa.[95] Zur gleichen Zeit leidet das Land unter einer starken Talentabwanderung, denn 80 Prozent der Haitianer mit höherer Bildung wandern aus.[96]

Seit dem Sturz von Jean-Bertrand Aristide ist die Wirtschaft des Landes in einer schweren Krise. Doch erste Anzeichen der Normalisierung zeigten sich am 4. März 2004, denn in Port-au-Prince öffneten erstmals wieder die Banken. Der Industrieverband Haitis schätzt die entstandenen Schäden der Unruhen auf mehr als 100 Millionen Euro. Die Deutsche Post gab die Zusage, Haiti beim Aufbau eines modernen Postleitzahlensystems zu unterstützen. Ein großes Problem des Staates ist der hohe Grad an Korruption. Er belegt mit Platz 146 von 178 einen der untersten Plätze in der Statistik der Transparency International.[97] Gegen Haiti wurde von der Bundesrepublik Deutschland ein Erfüllungsverbot nach Totalembargo[98] verhängt.

Port-au-Prince

Wirtschaftszweige

Fischerdorf in Haiti

Die Landwirtschaft macht 24,7 Prozent des BIP aus (Stand: 2012).[99] Etwa zwei Drittel der Bevölkerung Haitis leben von der Landwirtschaft. Hauptprodukte sind Kaffee, Mangos, Rohrzucker, Sorghumhirse und Holz.[100] Fast alle anderen Nahrungsmittel müssen im großen Umfang importiert werden. Daneben werden auch Reis, Mais, Mangos, Kaffee und Kakao exportiert. Etwa ein Drittel des Landes wird landwirtschaftlich genutzt, jedoch sind große Flächen an Ackerfläche durch Abholzung und Erosion verloren gegangen. Mangos und Kaffee werden in erster Linie für den Export angebaut. Aus Haiti kommt rund die Hälfte des weltweiten Vetiver-Öls. Caribbean Flavors and Fragrances ist 2013 mit 50 Angestellten Haitis größter Hersteller und Exporteur des für die Parfümherstellung, Aromatherapie und Naturheilkunde verwendeten Öls.[101] Der Export von Agrarprodukten kann nur über den Hafen von Port-au-Prince abgewickelt werden, er scheitert aber oft an unzureichenden Verkehrsverbindungen von den Anbaugebieten zum Hafen.[102]

Die Industrie macht rund 19,5 Prozent des BIP aus (Stand: 2012).[99] Industriebetriebe gibt es lediglich für Textilien, Handwerk, Montage von Elektronikartikeln, Lebensmittelverarbeitung, Getränke, Tabak, Möbel, Chemikalien und Stahl.

Dienstleistungen sind für rund 55,8 Prozent des BIP verantwortlich (Stand: 2012).[99] Neben dem Handel gibt es Hotels und Restaurants sowie den Tourismus.

Tourismus

Labadee mit Kreuzfahrtschiff von Royal Caribbean

Haiti verfügt über 1700 Kilometer Karibikküste, doch gab es über viele Jahre keine ausländischen Investitionen in Strandhotels.[103] Eine der wenigen Ausnahmen bildet eine kleine Landzunge im Nordwesten: Der überwiegende Großteil der Tourismuseinnahmen des Landes stammt aus der Verpachtung des Hafens Labadee samt angrenzenden Stränden im Norden des Landes an die Kreuzfahrtreederei Royal Caribbean Cruises. Labadee wird als regelmäßiger Landgang auf den Karibikkreuzfahrten angesteuert. Die Reederei zahlt dem haitianischen Staat sechs US-Dollar pro Tourist.[104] Das Gelände ist gegenüber dem Rest des Landes streng abgeschottet. Der Grund hierfür sind die seit Jahren bestehenden Reisewarnungen der USA und EU[105] aufgrund von u. a. gezielten bewaffneten Raubüberfällen auf Ausländer.[106]

Kennzahlen

Alle BIP-Werte sind in US-Dollar (Kaufkraftparität) angeben.[107]

Jahr 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
BIP
(Kaufkraftparität)
6,39 Mrd. 8,05 Mrd. 9,29 Mrd. 9,58 Mrd. 11,79 Mrd. 12,88 Mrd. 13,58 Mrd. 14,41 Mrd. 14,81 Mrd. 15,38 Mrd. 14,72 Mrd. 15,85 Mrd. 16,61 Mrd. 17,59 Mrd. 18,41 Mrd. 18,83 Mrd. 19,35 Mrd. 19,93 Mrd.
BIP pro Kopf
(Kaufkraftparität)
1.077 1.241 1.310 1.224 1.378 1.391 1.443 1.507 1.526 1.561 1.471 1.562 1.614 1.686 1.741 1.758 1.783 1.814
BIP Wachstum
(real)
7,3 % 0,8 % −0,4 % 9,9 % 0,9 % 1,8 % 2,2 % 3,3 % 0,8 % 0,9 % −5,5 % 5,5 % 2,9 % 4,2 % 2,8 % 1,2 % 1,5 % 1,2 %
Inflation
(in Prozent)
19,1 % 10,6 % 21,3 % 30,2 % 11,5 % 16,8 % 14,2 % 9,0 % 14,4 % 3,4 % 4,1 % 7,4 % 6,8 % 6,8 % 3,9 % 7,5 % 13,6 % 14,7 %
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
... ... ... ... 55 % 47 % 39 % 35 % 38 % 28 % 17 % 12 % 16 % 21 % 26 % 30 % 34 % 32 %

Außenhandel

Rücküberweisungen von Emigranten und der Textilhandel machen den Großteil des Bruttoinlandsprodukts aus. 2009 wurden Haiti etwa 1,2 Milliarden US-Dollar an Auslandsschulden erlassen.[100]

  • Exporte (Waren): 1,11 Milliarden US$ (2016): Hauptsächlich Textilien
  • Importe (Waren): 2,95 Milliarden US$ (2016)[108]

Seit vielen Jahren ist das Land einseitig von den Vereinigten Staaten abhängig: Es exportiert rund 80 Prozent dorthin und importiert etwa die Hälfte von dort.[109]

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 1,819 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 1,563 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 3,1 % des BIP.[14]

Die Staatsverschuldung betrug 2016 33,5 % des BIP.[110]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Wissenschaft

Es gibt zwei Universitäten, die staatliche Universität Université d'État d'Haïti mit rund 20.000 Studenten sowie die katholische Université Notre Dame d'Haïti. Beide sind stark durch das Erdbeben von 2010 beeinträchtigt.

Kultur

Kunsthandwerker in Port-au-Prince
Ein „Tap-Tap“ in Port-au-Prince

Die haitianische Kultur unterscheidet sich sehr stark von derjenigen der umgebenden Länder der Karibik und des amerikanischen Doppelkontinents. Sie ist besonders stark von französischen und westafrikanischen Einflüssen geprägt. Darüber hinaus können auch Reste der spanischen oder der Taino-Kultur ausgemacht werden.

Bräuche

Ein wichtiges Fest ist der Karneval (der von der Bevölkerung als Kanaval oder Mardi Gras bezeichnet wird). Dieser wird in weit stärkerem Ausmaß gefeiert als in Deutschland. Das Rara-Fest wird kurz vor Ostern mit Rara-Musik gefeiert.

Malerei

Die für Haiti typische Mischung der Kulturen findet sich beispielsweise in der haitianischen Malerei, die afrikanische, französische, spanische und indianische Wurzeln vereint. Leuchtende Farben, mythische Erzählungen, das Paradies des Dschungels, Rituale, Tänze und die Götter des Voodoo charakterisieren die Motive der haitianischen Malerei, die dazu dienen, an die haitianische Vergangenheit zu erinnern. Für diese Mischung wird auf den Märkten der internationalen Kunstszene hohe Preise erzielt.

Viele Künstler teilen die haitianischen Objekte in ‚Kunstschulen‘ ein, wie beispielsweise die Schule Cap Haitiens, die sich auf das Alltagsleben in den Städten spezialisiert hat, die Jacmel-Schule, welche die Tiefen Täler und Berge der Küsten abbildet, oder die Saint-Soleil-Schule, die von abstrakten menschlichen Formen und dem Symbolismus des Vodou charakterisiert ist.

Musik

Die bekannteste haitianische Musikrichtung ist der „Kompa“, ein Genre, in dem spanische und französische Musikelemente mit afrikanischen Rhythmen und kreolischen Gesängen kombiniert werden. Weitere typische haitianische Musikrichtungen sind Rara, Mizik Rasin, Compas und Mini-Jazz. Rap-Musik ist in Haiti beliebt und es hat sich eine eigene Stilrichtung (Haitian Rap) gebildet.

Der international bekannteste Haitianer ist vermutlich Wyclef Jean, der mit seinem Cousin Pras Michel (Prakazrel Michel) und mit Lauryn Hill als The Fugees Karriere machte, sowie auch als Solokünstler und in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Santana („Maria Maria“ auf dem Album „Supernatural“, 1999) oder Sarah Connor („One Nite Stand“, 2002).

Der bekannteste Deutsche mit haitianischer Abstammung ist der Rapper Torch, Gründungsmitglied der Band Advanced Chemistry, der als Mitbegründer der deutschen Hip-Hop-Szene gilt und unter dem Pseudonym DJ Haitian Star weltweit bekannt ist.

Auch die familiären Wurzeln der Multi-Instrumentalistin Régine Chassagne (The Arcade Fire) reichen zurück bis nach Haiti. Sie floh mit ihren Eltern in den 1970er Jahren nach Chicago, um dem Regime von Diktator Duvalier zu entkommen. Zum Album „Funeral“ von Arcade Fire gehört ein Lied namens „Haiti“, das die Situation unter der Diktatur Duvaliers schildert.

Literatur

Die frühe haitianische Literatur war vor allem durch die Essayistik von Historikern wie Joseph Saint-Rémy (1818–1856) geprägt, welche die weltgeschichtliche Mission der haitianischen Staatsgründung zu begründen versuchten und dabei zwischen Aufklärungspathos und Rassentheorie oszillierten.

Die Romantik wurde durch Oswald Durand (1840–1906) vertreten. Justin Lhérisson (1873–1907) begründete zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Roman national als Form der Gesellschaftssatire im oral-kreolischen Erzählstil.

Seit 1930 entwickelte sich ein haitianischer Indigénisme, der den Widerstand gegen die USA mit einer Neubewertung des schwarzen kulturellen Erbes verband. Zu den Autoren dieser Bewegung zählte Jean Price-Mars (1876–1969). Seit den 1950er Jahren dominierte eine sozialkritische bis sozialistische Perspektive, so im Werk von Jacques Stephen Alexis (1922–1961). Danach, insbesondere seit Ende der 1960er Jahre wurde die intellektuelle Elite Haitis unter Duvalier ins Exil getrieben; die in Haiti selbst geschriebene Literatur versiegte bis in die 1990er Jahre.[112] Marie-Célie Agnant (* 1953) emigrierte ins französischsprachige Kanada, ebenso taten dies Jacqueline Beaugé-Rosier (* 1932), Gary Klang (* 1941), Claude C. Pierre (* 1941), Liliane Devieux-Dehoux (* 1942) und der Lyriker Serge Legagneur (* 1937). Reginald Crosley (* 1937), Arzt und Voodoo-Praktiker und -Forscher, wanderte in die USA aus, ebenso Josaphat-Robert Large (1942–2017). René Depestre (* 1926) musste schon in den 1940er Jahren ins französische Exil gehen. Jean Métellus (1937–2014) folgte 1959 nach Frankreich.[113]

Kontroversen gab es immer wieder um die Literaturfähigkeit der kreolischen Sprache, die den Verbreitungsbereich der Bücher stark einschränkt. Andererseits können wohl 80 Prozent der Bevölkerung keine französischen Bücher lesen. So trägt das Schreiben in kreolischer Sprache zur Selbstmarginalisierung und -exotisierung bei; es ist aber auch ein Moment kämpferischer Selbstbehauptung.[114] Der Dichter, Komponist und Theatermacher Jean Jacques Clark Parent (* 1951) schreibt in beiden Sprachen; ebenso Frankétienne (* 1936), dessen Meisterwerk Dézafi, der erste kreolische Roman Haitis, 1975 erschien.

Wichtige haitianische Autoren der Gegenwart sind Faubert Bolivar (* 1979), Webert Charles (* 1988), Maggy de Coster (* 1962), Louis-Philippe Dalembert (* 1962), Edwidge Danticat (* 1969), Jean-Claude Fignolé (* 1941), Dany Laferrière (* 1953), Fred Edson Lafortune (* 1982), Yanick Lahens (* 1953), Jean-Robert Léonidas (* 1946), Kettly Mars (* 1958), Marie-Sœurette Mathieu (* 1949), James Noël (* 1978), Makenzy Orcel (* 1983), Thélyson Orélien (* 1988), Stanley Pean (* 1966), der Lyriker Anthony Phelps (* 1928), Emmelie Prophète (* 1971), Rodney Saint-Éloi (* 1963), Evelyne Trouillot (* 1954), Lyonel Trouillot (* 1956), Gary Victor (* 1958), Marvin Victor (* 1981).[115][116] Auch viele der jüngeren Autoren leben im Ausland.[117]

Haiti als Schauplatz in der Literatur:

Sport

Es gibt zahlreiche erfolgreiche Sportler haitianischer Herkunft wie Andre Berto, Samuel Dalembert, Dudley Dorival, Joseph Gaetjens, Olivier Occéan oder Jean Pascal.

Im Jahre 1974 qualifizierte sich Haiti überraschend für die Fußball-WM in Deutschland. Sensationellerweise ging der „Fußball-Zwerg“ im ersten Spiel gegen Vizeweltmeister Italien durch ein Tor von Emmanuel Sanon in Führung, unterlag jedoch am Ende und konnte die erste Runde nicht überstehen. Der Torhüter der Haitianer, Henri Françillon, wurde nach dem Turnier für die Saison 1974/75 vom TSV 1860 München für die Zweite Bundesliga verpflichtet.

Literatur

  • Philippe Girard: Haiti. The Tumultuous History – From Pearl of the Caribbean to Broken Nation. Palgrave Macmillan, New York 2010. ISBN 0-230-10661-7.
  • Paul Edward Farmer: The Uses of Haiti. Common Courage Press, Monroe 2005, ISBN 1-56751-344-1.
  • Holger Schrader: Die Lateinamerikapolitik der USA unter Präsident Clinton: Anspruch und Wirklichkeit. Studien zur Geschichte, Politik und Gesellschaft Nordamerikas. Bd. 25. LIT, Berlin/Hamburg/Münster 2007, ISBN 3-8258-0334-1.
  • Peter Hallward: Damming the Flood: Haiti, Aristide and the Politics of Containment. Verso, London/New York 2008, ISBN 1-84467-106-2.
  • Werner Pieper: Haiti besser verstehen – Vergangenheits-, Gegenwarts- & Beben-Mix. Pieper & The Grüne Kraft, Löhrbach 2010, ISBN 3-930442-42-6.
  • Yanick Lahens: Und plötzlich tut sich der Boden auf: Haiti, 12. Januar. Rotpunktverlag, Zürich 2011, ISBN 3-85869-439-8.
  • Hans Christoph Buch: Haiti. Nachruf auf einen gescheiterten Staat. Wagenbach, Berlin 2010, ISBN 978-3-8031-2648-1.
  • Werner Golder: Verrückte Liebe: Haiti – Irritation und Faszination. Königshausen & Neumann, Würzburg 2009, ISBN 3-8260-4251-4.

Weblinks

Wiktionary: Haiti – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Haiti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Haiti – geographische und historische Karten
 Wikinews: Haiti – in den Nachrichten
Wikivoyage: Haiti – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Artikel 4 der Verfassung von 1987.
  2. Qui est Ariel Henry, le nouveau premier ministre de Jovenel Moïse? Le Nouvelliste, Port-au-Prince, 6. Juli 2021, abgerufen am 7. Juli 2021.
  3. Population, total. In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2020, abgerufen am 30. Januar 2021 (englisch).
  4. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2020, abgerufen am 30. Januar 2021 (englisch).
  5. World Economic Outlook Database Oktober 2020. In: World Economic Outlook Database. International Monetary Fund, 2020, abgerufen am 30. Januar 2021 (englisch).
  6. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York 2020, ISBN 978-92-1126442-5, S. 346 (englisch, undp.org [PDF]).
  7. EnviroSociety: Haiti Is Covered with Trees – EnviroSociety. In: envirosociety.org. 19. Mai 2016, abgerufen am 24. April 2021 (englisch).
  8. Länderinformation über Haiti, SOS-Kinderdorf (Memento vom 6. Januar 2011 im Internet Archive)
  9. Institut Haïtien de Statistique et d’Informatique: Population totale par sexe et population de 18 ans et plus, ménages et densités, estimées en 2015. Port-au-Prince 2015, Tabelle Population totale par sexe et population de 18 ans et plus, estimées en 2015, au niveau des différentes unités géographiques (Arrondissements, Communes, Sections Communales), S. 21–22, abgerufen am 22. November 2018.
  10. Population totale par sexe et population de 18 ans et plus, ménages et densités, estimées en 2015. Institut Haïtien de Statistique et d’Informatique, Port-au-Prince 2015, S. 77–78, abgerufen am 22. November 2018.
  11. Haiti – Major Cities
  12. Bevölkerung Haitis, Library of Congress Country Studies, abgerufen am 8. August 2011
  13. Zahlen der Weltgesundheitsorganisation, Stand 2018.
  14. a b c d e f g h The World Factbook. CIA-Daten zu Haiti (Stand: 2017; Abruf: 2018).
  15. Die Geschichte des Haiti Konfliktes. Abgerufen am 4. August 2017.
  16. Sara B. Miller: Haiti’s chaos reverberates for expatriates in American cities, online-Ausgabe des Christian Science Monitor vom 3. März 2004, abgerufen am 8. August 2011.
  17. Nick Davies: Bahamas outlook clouds for Haitians, BBC News, 20. September 2011, abgerufen am 8. August 2011
  18. Nicolás Rojas Pedemonte u. a.: Migración haitiana en Chile (PDF; 16,2 MB). Herausgegeben von der chilenischen Einwanderungsbehörde, Santiago de Chile 2015, S. 8.
  19. Population, total. In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2020, abgerufen am 1. Mai 2021 (englisch).
  20. International Religious Freedom Report 2007, dokumentiert auf der Webseite des US-Außenministeriums.
  21. a b International Religious Freedom Report 2003 (Memento vom 13. Januar 2012 im Internet Archive), dokumentiert auf der Webseite des US-Außenministeriums.
  22. Der Gott steigt hinab ins Schlammloch (Memento vom 5. September 2008 im Internet Archive)
  23. http://www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/medien/religion/voodoo/arbeitsblaetter/voodoo_ab3.pdf (Memento vom 16. Mai 2011 im Internet Archive)
  24. http://www.remid.de/info_afroamerika.html
  25. http://www.relinfo.ch/voodoo/voodoo.html
  26. a b Haiti. In: Encyclopaedia Britannica 2013. Ultimate edition. 2012, ISBN 978-3-8032-6629-3 (online), abgerufen am 15. April 2021.
  27. Walter Adolphe Roberts: The French in the West Indies. Bobbs-Merrill, Indianapolis 1942, S. 125.
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