Georg Bätzing (* 13. April 1961 in Kirchen (Sieg)[2]) ist seit dem 18. September 2016 Bischof von Limburg. Seit dem 3. März 2020 ist er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.[3]
Aufgewachsen ist Georg Bätzing als Sohn eines Bahnangestellten und einer Hausfrau in Niederfischbach (Kreis Altenkirchen), einem Ort auf der sogenannten Trierischen Insel, einer Exklave des Bistums Trier, die vom Erzbistum Köln, dem Erzbistum Paderborn und dem Bistum Limburg umgeben ist. Bätzing, der sein Elternhaus als „durch und durch katholisch“ beschreibt,[4] war Messdiener, sang im Kirchenchor, betätigte sich als Organist und arbeitete im Liturgiekreis seiner Heimatgemeinde mit.
Georg Bätzing ist ein Cousin der Politikerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler.[5]
Nach dem Abitur im Jahre 1980 am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Betzdorf trat er in das Bischöfliche Priesterseminar Trier ein. Das Studium der Theologie und Philosophie an der Universität Trier und der Universität Freiburg im Breisgau schloss er 1985 mit dem Diplom in katholischer Theologie ab. Ein Jahr später empfing er die Diakonweihe und absolvierte das Diakonatspraktikum in St. Wendel im Saarland. Am 18. Juli 1987 wurde er durch Hermann Josef Spital in Trier zum Priester geweiht und wirkte bis 1990 als Kaplan an der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Klausen und in der Pfarrei St. Josef in Koblenz. Anschließend trat er das Amt des Subregens im Trierer Priesterseminar an, welches er bis 1996 ausübte. Im selben Jahr wurde er mit einer dogmatischen Arbeit zu ekklesiologischen Aspekten des Läuterungsgedankens zum Doktor der Theologie an der Universität Trier promoviert und trat im Priesterseminar die Stelle als Regens an.
Neben seiner Tätigkeit als Regens war er zugleich verantwortlich für die Planung und Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen für die Leiter von Priesterseminaren im deutschsprachigen Raum sowie Leiter des Euchariuswerkes, einer Gebets- und Fördergemeinschaft für geistliche Berufe im Bistum Trier. Darüber hinaus war er Vorsitzender des Stiftungsrates der August-Doerner-Stiftung, die Träger des Studienhauses St. Lambert in Lantershofen ist. Im November 2005 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Kaplan Seiner Heiligkeit (Monsignore) ernannt. Von 2002 bis 2012 war er geistlicher Beirat der Wochenzeitung im Bistum Trier Paulinus.[6] Am 1. November 2012 ernannte Bischof Stephan Ackermann Bätzing zu seinem Generalvikar; er übernahm diese Aufgabe von Prälat Georg Holkenbrink, der das Amt seit 2005 ausübte und dann Offizial des Diözesangerichts wurde.
Nach seiner Wahl durch das Limburger Domkapitel wurde Georg Bätzing von Papst Franziskus am 1. Juli 2016 als Nachfolger von Franz-Peter Tebartz-van Elst zum 13. Bischof von Limburg ernannt.[7] Bischofsweihe und Amtseinführung fanden am 18. September 2016 statt.[8] Hauptkonsekrator war der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, Mitkonsekratoren waren der bisherige Apostolische Administrator des Bistums Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, sowie der Trierer Bischof Stephan Ackermann.[9]
Das rote Kreuz auf silbernem Grund im linken Feld des Bischofswappens von Georg Bätzing ist das Wappen seiner Heimatdiözese Trier und Teil des Limburger Bistumswappens. Der Drache mit aufliegendem Schwert im roten Feld daneben steht für den heiligen Georg, den Patron des Bistums Limburg und Namenspatron des Bischofs. Das silberne Füllhorn mit Silbererz in dem blauen unteren Feld ist dem Wappen von Bätzings Heimatgemeinde Niederfischbach entnommen. Es soll die Arbeit der Menschen im einstigen Bergbau dieses Ortes symbolisieren und – so eine mögliche Auslegung – die Mühen in der Kirche andeuten, den Glauben an Gott zu wecken und wachzuhalten. Das Vortragekreuz hinter und der Prälatenhut über dem Wappen zeigen an, dass es zu einem Kirchenmann gehört.[10]
Die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz wählten Bätzing am 20. September 2016 zum Vorsitzenden der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.[11]
Auf der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Mainz wurde Georg Bätzing am 3. März 2020 zum Vorsitzenden der Bischofskonferenz gewählt. Er folgt damit Kardinal Reinhard Marx, der nicht mehr zur Wahl antrat, im Amt nach.[12]
Im Februar 2019 erklärte Bätzing, der Zölibat der Priester sollte keine Pflicht, sondern künftig freiwillig sein. Der Zölibat als Lebensform bleibe jedoch weiterhin wertvoll, denn „so hat Jesus gelebt. Als Priester will ich nicht nur Funktionär und Beamter sein, sondern will eigentlich in seinen Fußstapfen gehen.“[13] Bätzing äußerte sich kritisch dazu, dass Frauen in der römisch-katholischen Kirche von den Weiheämtern ausgeschlossen sind.[14]
Mitte März 2020 sagte Bätzing, das Coronavirus sei auf jeden Fall „keine Strafe Gottes“.[15]
Am 14. April 2020 befürwortete Bätzing die öffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare.[16][17][18]
Am 18. September 2020 sprach sich Bätzing für den Zugang von Frauen zu Weiheämtern aus: „Das Diakonat für Frauen halte ich für sehr legitim.“[19]
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Franz-Peter Tebartz-van Elst | Bischof von Limburg seit 2016 | --- |
Reinhard Kardinal Marx | Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz seit 2020 | --- |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bätzing, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geistlicher, Bischof von Limburg |
GEBURTSDATUM | 13. April 1961 |
GEBURTSORT | Kirchen |
Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2021-06-12 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=1858409