Geisterschloss (Wiener Prater)

Geisterschloss
Geisterschloss
Daten
Standort Wurstelprater, Österreich
Typ Geisterbahn
Eröffnung März 1933
Lage 48° 13′ 0,5″ N, 16° 23′ 53,8″ OKoordinaten: 48° 13′ 0,5″ N, 16° 23′ 53,8″ O

Geisterschloss (frühere Schreibung: Geisterschloß) ist der Name einer elektrisch betriebenen, stationären Geisterbahn im Wiener Wurstelprater. Sie ist die älteste Geisterbahn Österreichs.

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Standort und Geschichte

Das Geisterschloss wurde im März 1933 von Friedrich Holzdorfer auf dem Wiener Prater (genauer: auf dem Wurstelprater) auf der damaligen Parzelle 96 (heute: Parzelle 17a) errichtet. Diese befindet sich in der Straße des ersten Mai 4. Die Geisterbahn fiel in den Kriegsjahren des Zweiten Weltkrieges, wie auch viele andere Attraktionen des „alten“ Praters, den Luftangriffen auf Wien zum Opfer und wurde 1948 unter demselben Namen ein paar Meter neben dem ursprünglichen Standort wiedereröffnet. Im Jahr 1955 übernahm die Schaustellerfamilie Kolnhofer das Fahrgeschäft, seitdem ist es in dritter Generation in Privatbesitz. Derzeitige Besitzerin ist seit 1981 Alice Kolnhofer. Prominente Fahrgäste waren unter anderem Timothy Dalton und einige Schauspieler der Kommissar-Rex-Serie. Im September 2002, etwa gegen drei Uhr morgens, wurde einer der Animatronics durch ein Feuer zerstört, vermutet wird Brandstiftung, da die Anlage zum Zeitpunkt des Brandbeginns stromlos war.[1]

Beschreibung und Betrieb

Vor ihrem Neuaufbau war die Geisterbahn recht schlicht gestaltet gewesen: Über einer einstöckigen Burgfassade erhob sich ein künstlicher Hügel mit großem Modellschloss. Seit 1948 ist die Fassade der gewaltigen Anlage einer mittelalterlichen, grauen Burg nachempfunden. Neben zwei Modelltürmen weist sie an ihrer Front zahlreiche Erker und Balustraden auf, die mit verschiedenen, teils animatronisch gesteuerten Gruselpuppen besetzt sind. Quasi Markenzeichen der Geisterbahn ist ein großer, geflügelter Gargoyle genau in der Mitte zwischen den zwei Türmen und über dem Kassenbereich. Seit 1985 gibt es einen Animatronic in Gestalt eines sprechenden Gorillas.[2] Aus dem linken Eckturm der Fassade ragt ein großer, affenähnlicher Kopf heraus. Diese Fassadengestaltung ist allerdings erst seit 1955 in Gebrauch. 1981 wurde ein bläuliches Wesen mit weißem, totenschädel-ähnlichen Kopf hinzugefügt, es befindet sich genau unter dem Gargoyle.

Geisterschloss wird elektrisch betrieben und mit kleinen, schlichten Chaisen befahren, die sich einzeln durch das Fahrgeschäft bewegen. Sie fahren auf eisernen, Strom führenden Einzelschienen. Die Fahrt dauert knapp vier Minuten und umfasst das kurzzeitige Verlassen der Bahn an drei Stellen, an denen die Wagen ins Tageslicht und wieder zurück ins Innere fahren.

Literatur

  • Roland Girtler: Streifzug durch den Wiener Wurstelprater: Die bunte Welt der Schausteller und Wirte. Böhlau-Verlag, Wien 2016, ISBN 978-3-205-20280-6, S. 118ff.
  • Sacha Szabo: Rausch und Rummel: Attraktionen auf Jahrmärkten und in Vergnügungsparks. Eine soziologische Kulturgeschichte. transcript Verlag, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8394-0566-6, S. 92.

Weblinks

Commons: Geisterschloss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. "Gorilla" vor der Geisterbahn im Prater in Brand geraten. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  2. Luiza Puiu: Der letzte Schrei. Internetartikel vom 30. Oktober 2015 auf wienerzeitung.at. Abgerufen am 18. Juli 2020.

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Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2021-06-13 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=11326017