Film | |
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Deutscher Titel | Frühstück bei Tiffany |
Originaltitel | Breakfast at Tiffany’s |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1961 |
Länge | 110 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16, FSK 12 (geschnittene Fassung) |
Stab | |
Regie | Blake Edwards |
Drehbuch | George Axelrod |
Produktion | Martin Jurow, Richard Shepherd |
Musik | Henry Mancini |
Kamera | Franz Planer |
Schnitt | Howard A. Smith |
Besetzung | |
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Frühstück bei Tiffany (Originaltitel: Breakfast at Tiffany’s) ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1961 mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Truman Capote. Regie führte der Komödienspezialist Blake Edwards.
Das bezaubernde New Yorker Partygirl Holly Golightly (ugs. für „leichtlebig“) führt ein exzessives Leben voller Extreme. Gefrühstückt wird im Abendkleid vor dem Schaufenster des Nobeljuweliers Tiffany, geschlafen bis zum frühen Nachmittag. Die Nächte sind lang, die Partys schrill, die Begleiter zahlreich, und von den Herren nimmt sie schon mal 50 Dollar (Gegenwert 2020 rund 430 Dollar, je nach Berechnungsverfahren) „für die Toilette“.
Für den neuen Mieter in Hollys Mietshaus, den jungen, ambitionierten Schriftsteller Paul Varjak, der sich von der wohlhabenden Mrs. Failenson aushalten lässt, ist die schillernde Holly, die ihn hartnäckig wegen seiner Ähnlichkeit mit ihrem Bruder „Fred“ nennt, zunächst ein faszinierendes Studienobjekt.
Als Paul sie jedoch näher kennenlernt, fühlt er sich mehr und mehr zu ihr hingezogen. Auch Holly fühlt sich in Pauls Nähe wohl, und so beginnt sich zwischen beiden eine enge Freundschaft zu entwickeln. Tiefere Gefühle ihm gegenüber gestattet sich Holly jedoch nicht, denn sie verfolgt ein größeres Ziel. Sie will sich unbedingt reich verheiraten, koste es, was es wolle. Ihr bevorzugter Kandidat ist ein politisch einflussreicher brasilianischer Großgrundbesitzer. Um seinetwillen beginnt sie, ihre Zelte in New York abzubrechen.
Bevor sie jedoch ihren Plan in die Tat umsetzen kann, holt die Vergangenheit sie ein. Eines Tages steht ihr Ehemann, der ältere Landtierarzt Golightly aus Texas, vor der Tür und will sie zu sich zurückholen. Paul erfährt Hollys Geschichte. Sie heißt in Wirklichkeit Lula Mae Barnes, kommt aus ärmlichen Verhältnissen und wurde bereits mit vierzehn Jahren verheiratet, um für die Kinder des Witwers zu sorgen. Paul sieht bestätigt, was er längst geahnt hat: Hinter der Fassade der lebenshungrigen, leichtsinnigen Holly verbirgt sich in Wirklichkeit ein zutiefst unsicheres, verängstigtes Geschöpf. Holly will jedoch in New York bleiben, der Tierarzt fährt gebrochenen Herzens nach Texas zurück.
Als Holly und Paul nach einem Tag voller bunter Erlebnisse nach Hause zurückkommen, fallen plötzlich die Masken; nichts ist mehr, wie es war. Für einen leidenschaftlichen Augenblick lang (sie verbringen den Rest der Nacht gemeinsam in Pauls Bett) wird beiden klar, dass sie einander lieben – so, wie sie sind.
Als Holly bald danach jedoch vom Tod ihres Bruders Fred erfährt, glaubt sie, für ihre Liebe zu Paul bestraft worden zu sein. Sie erleidet einen Nervenzusammenbruch und bricht ihre Beziehung zu Paul ab. Hartnäckig verfolgt sie weiterhin ihre Heiratspläne und trifft die letzten Vorbereitungen für ihre Abreise. An ihrem letzten Tag in New York bittet sie Paul um ein Abschiedstreffen. Wehmütig durchstreifen sie die Stadt. Bei ihrer Rückkehr in ihre Wohnung wird Holly verhaftet. Man sagt ihr Beziehungen zu dem stadtbekannten Gangsterboss Sally Tomato nach, den sie tatsächlich auch gegen Bezahlung jeden Donnerstag im New Yorker Gefängnis Sing Sing besucht hat. Eine Heirat kommt nun für den Brasilianer aufgrund seiner öffentlichen Ämter nicht mehr in Frage; er löst das Verlöbnis auf.
Paul gelingt es, Holly mithilfe eines ihrer ehemaligen Gönner freizubekommen. Trotzdem will sie nach Südamerika reisen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Als sie verunsichert ihren geliebten Kater aus dem Auto in den Regen jagt, verliert Paul die Fassung. Er führt ihr vor Augen, dass sie in Wirklichkeit nur auf der Flucht vor ihrer Lebensangst sei. Holly besinnt sich schließlich, findet den Kater in einem dramatischen Ende wieder, und sie und Paul küssen sich im strömenden Regen. Das Lied „Moon River“, das immer wieder mit dem Film in Verbindung gebracht wird, wird in dieser Szene (wie auch in der ersten) als Chorversion gespielt.
Für Blake Edwards’ Verfilmung wurde der komplette Soundtrack von Henry Mancini komponiert. Der bekannteste Titel daraus ist der 1962 mit einem Oscar prämierte Song Moon River, der in einer Szene von Audrey Hepburn selbst gesungen wird. Im Jahr 2004 wählte das American Film Institute das Lied auf Platz 4 in die Liste AFI’s 100 Years … 100 Songs der 100 besten US-amerikanischen Filmsongs.[1]
Im Jahr 1962 gewann der Film in den Kategorien Bester Song und Beste Filmmusik (beide für Henry Mancini) jeweils einen Oscar; Nominierungen gab es für Audrey Hepburn als beste Hauptdarstellerin, das beste Szenenbild sowie für das beste adaptierte Drehbuch. Im selben Jahr bekam der Film Golden-Globe-Nominierungen als bester Film – Komödie oder Musical sowie für die beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical (Audrey Hepburn).
Ebenfalls 1962 wurde der Soundtrack des Films mit einem Grammy bedacht. Ferner gewann der Film bei den Laurel Awards eine Auszeichnung für den besten Song, zudem war er als beste Komödie, für die Beste Hauptdarstellerin sowie als beste Filmmusik nominiert.
Orangey, der Kater, der im Film Holly Golightlys namenlose Katze darstellt, erhielt für den Film seinen zweiten PATSY Award (das Oscar-Äquivalent für Tiere im Film).[6]
Im Jahr 2012 wurde der Film in das National Film Registry aufgenommen.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“.
Die deutsche Synchronfassung entstand zur deutschen Kinopremiere im Januar 1962.[7]
Character | Schauspieler | Synchronstimme |
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Holly Golightly | Audrey Hepburn | Marion Degler |
Paul Varjak | George Peppard | Michael Cramer |
2-E (Mrs. Failenson) | Patricia Neal | Gisela Reißmann |
Mr. Yunioshi | Mickey Rooney | Gerd Duwner |
O. J. Berman, Hollywood-Agent | Martin Balsam | Curt Ackermann |
José da Silva Pereira | José Luis de Vilallonga | Friedrich Schoenfelder |
Sid Arbuck | Claude Stroud | Lothar Blumhagen |
Meg Wildwood | Dorothy Whitney | Agi Prandhoff |
Die Darstellung des japanischen Nachbarn wurde als rassistisch und als eine der schlimmsten Darstellungen eines Asiaten in der Geschichte des Films bezeichnet.[8][9][10] Mickey Rooney, Darsteller von Mr. Yunioshi, war ohne asiatischen Hintergrund und trug Make-up und Zahnprothese. Mickey Rooney äußerte sich im Jahr 2008 dahingehend, dass Edwards als Komödien-Regisseur die Figur für witzig hielt und dass sich nie jemand bei ihm persönlich über die Darstellung beschwert hätte. Gleichzeitig sagte er, dass, wenn er von den Beschwerden der Leute gewusst hätte, er niemals die Rolle gespielt hätte.[11] Auch Blake Edwards äußerte sich, dass er die Rolle im Rückblick lieber aus dem Film gestrichen hätte.
„Bittersüße Liebesgeschichte nach einer Novelle von Truman Capote, von Blake Edwards als überaus elegante Mischung aus tragischen und komödiantischen Elementen inszeniert.“
„Zugegeben, der Film ist sentimental und weicht beim Ende ärgerlicherweise deutlich von der Buchvorlage ab. Aber er ist auch ein stilvolles Feuerwerk wundervoller (und damals gewagter) Dialoge.“
„Zauberhaft und melancholisch, humorvoll und ergreifend – so wurde ‚Breakfast at Tiffany’s‘ zu einem Klassiker, gleichzeitig zu einer Hymne an eine großartige Schauspielerin.“
„‚Breakfast at Tiffany’s‘ ist ein durch und durch charmanter und witziger Valentinsgruß an eine besondere Frau und die Stadt, die sie liebt und die auch noch mehr als 40 Jahre nach ihrem ersten Auftritt verzaubert.“
„Ja doch! Der Film ist langsam und sentimental, aber er ist auch ein Feuerwerk wundervoller (damals gewagter) Dialoge und glänzt mit Stil. Einfach charming!“
Zur Vorlage
Zum Film
Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2021-06-13 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=1939594