Ein verhängnisvoller Plan

Film
Originaltitel Ein verhängnisvoller Plan
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2019
Länge 90 Minuten
Stab
Regie Ed Herzog
Drehbuch Katharina Hajos
Constanze Fischer
Produktion Dagmar Rosenbauer Jakob Krebs
Musik Richard Ruzicka
Kamera Sebastian Edschmid
Schnitt Jochen Retter
Besetzung

Ein verhängnisvoller Plan ist ein deutscher Fernsehfilm von Ed Herzog aus dem Jahr 2019 mit Benjamin Sadler in der Hauptrolle. Seine Premiere feierte der Film am 30. Juni 2019 beim Filmfest München. Hier wurde er mit dem Bernd Burgemeister Fernsehpreis ausgezeichnet.

Handlung

Jan Brenner ist Kriminalhauptkommissar und mit der Abgeordneten Kathrin Hagen-Brenner verheiratet. Sie haben zwei Kinder und geben in der Öffentlichkeit das Bild einer glücklichen Familie. Brenner hat jedoch eine Affäre mit der Journalistin Vesna Benning und lässt sich in Abwesenheit seiner Familie dazu verleiten, mit Vesna eine Nacht in seinem Haus zu verbringen. Als er am nächsten Morgen aufwacht, findet er die junge Frau tot im Wohnzimmer. Er selbst kann sich an nichts mehr erinnern und muss annehmen, dass er Vesna im Liebesspiel erdrosselt hat. Da er kurz davor ist, Leiter der Mordkommission zu werden, und seine Frau in der Öffentlichkeit steht, kann er sich keinen Skandal leisten. Er reinigt das Haus und seine Kleidung professionell von allen Spuren, deponiert Vesnas Handy im Briefkasten ihrer eigenen Wohnung und vergräbt die Leiche im Wald. Er achtet darauf, von niemandem dabei gesehen zu werden.

Schon bald häufen sich in Brenners Leben seltsame Ereignisse. Er wird von Visionen heimgesucht und die Tote erscheint ihm mehrfach, als wäre sie gerade aus ihrem Grab entstiegen. Die Polizei wird von einem anonymen Anrufer informiert, dass in Brenners Haus eine Frau um Hilfe gerufen habe, die Barbiepuppe der kleinen Tochter ist plötzlich nackt, verschmutzt und hat eine Krawatte wie einen Strick um den Hals. Als Vesnas Leiche gefunden wird, befindet sie sich nicht mehr vergraben im Wald, sondern auf einem Platz in der Stadt. Brenner wird zum Fundort gerufen und erklärt nun, die Tote gekannt zu haben. Sie sei eine Journalistin, die ihn wegen einer alten Mordserie interviewt habe.

Brenner wird mit jedem Tag angespannter und findet plötzlich auch noch am Handgelenk seiner Tochter das Armband von Vesna. Sarah hat es angeblich von einem Mann geschenkt bekommen. Brenner ist extrem beunruhigt und seine Frau spürt, dass mit ihrem Mann etwas nicht stimmt. Sie entdeckt im Bad Schlaftabletten, von denen er behauptet, dass es nicht seine seien. Als dann bei der Obduktion Wirkstoffe dieses Schlafmittels im Körper der Leiche gefunden werden, beginnt Brenner nachdenklich zu werden. Unruhig wird er, nachdem plötzlich Vesnas Kleidungsstücke dem Präsidium anonym zugeschickt werden. Er hat die Sachen in einem Kleidercontainer in der Stadt entsorgt. Hat ihn doch jemand dabei beobachtet? Ist er womöglich Teil eines perfiden Plans? Brenner erinnert sich an einen Hinweis, wonach Vesna sich vor einiger Zeit verfolgt gefühlt hat. Tatsächlich liegt diesbezüglich bei der Polizei eine Anzeige vor, die nicht weiter verfolgt wurde, weil lediglich ein hellblauer Lieferwagen bekannt war, dieser aber niemandem zugeordnet werden konnte. Brenner will dem noch einmal nachgehen, doch ehe er dazu kommt, wird er selbst von einem Unbekannten in einem hellblauen Transporter verfolgt. Der Versuch, den Fahrer zu stellen, misslingt.

Einen Hinweis erhofft sich der Kommissar von dem anonymen Anruf bezüglich der Hilferufe einer Frau. Hier kann als Herkunftsort ein stillgelegtes E-Werk in Berlin-Steglitz ermittelt werden. Noch am gleichen Tag wird Brenner von seinem Verfolger angerufen, der ihn zu sich ins E-Werk bestellt. Hier zeigt er ihm per Projektion ein Video, das er vom Tatabend aufgenommen hat und das zeigt, wie Vesna erdrosselt wird. Der Täter ist aber nicht Brenner, sondern der Verfolger. Dieser ist auch hier wieder einen Schritt voraus und kann Brenner erneut entkommen. Dafür spielt er ihm aber Vesnas Laptop in die Hände, auf dem ihre aktuelle Arbeit gespeichert ist. Ihren Recherchen zufolge hat die Polizei vor zehn Jahren den falschen Täter einer Mordserie verhaftet. Brenner behauptet, dass sie seinerzeit den wahren Mörder gefasst hätten, da alle Indizien gegen ihn sprachen, Peter von Haaren ein Geständnis abgelegt und sich später in seiner Zelle erhängt hätte.

Inzwischen lässt der Mörder Brenners Dienststelle intime Fotos vom Opfer und dem Kommissar zukommen. Daraufhin wird Brenner sofort suspendiert und eine Hausdurchsuchung veranlasst. Hier werden nun die Schlaftabletten und Überreste der Krawatte gefunden, mit der Vesna erdrosselt wurde. Brenner versucht seiner Vorgesetzten klarzumachen, dass ihm jemand den Mord in die Schuhe schieben will. Doch er hat keinen Beweis dafür und muss in Untersuchungshaft bleiben. Bei passender Gelegenheit gelingt ihm allerdings die Flucht. Da ihm niemand zu glauben scheint, macht er sich allein auf die Suche nach dem Täter. Dank eines Streichholzheftchens, das er seiner Kollegin zukommen ließ, hat sie den Mann bereits identifiziert. Es handelt sich um Karl von Haaren, den älteren Bruder von Peter von Haaren. Er hat vor kurzem ein Grundstück am See geerbt. Hier können sie ihn stellen, und bevor er erschossen wird, gesteht er sein Rachemotiv. Er wollte, dass sich Brenner ebenso fühlen sollte wie sein kleiner Bruder – unschuldig im Gefängnis.

Hintergrund

Ein verhängnisvoller Plan wurde im Auftrag des ZDF von der Cinecentrum Berlin Film- und Fernsehproduktion GmbH produziert und vom 15. Mai bis zum 14. Juni 2018 unter dem Arbeitstitel Tödliches Erwachen in Berlin und Brandenburg gedreht.[1]

Rezeption

Einschaltquote

Die Erstausstrahlung von Ein verhängnisvoller Plan am 14. Oktober 2019 wurde in Deutschland von 6,02 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 19,7 Prozent für das ZDF.[2]

Kritiken

Rainer Tittelbach von Tittelbach.tv schrieb: „Dieser bereits preisgekrönte Fernsehfilm ist aber alles andere als ein Allerwelts-TV-Thriller. Der Film ist hochspannend in all seinen Szenen und Details. Ein unheilvoller Score legt sich über atmosphärestarke Bilder und präzise geschnittene Sequenzen. Die dramatischen Wendungen lassen sich auch retrospektiv noch logisch erklären, es wird verzichtet auf das stereotype Auslegen falscher Fährten, dafür gibt es einen ambivalenten Protagonisten, bei dem man sich nie ganz sicher sein kann, was ihn antreibt.“ „Dieser Stoff mit seiner klugen Verzahnung von Hauptfigur und Plot hätte sicher auch Hitchcock gefallen!“[2]

Bei der WAZ urteilte Wolfgang Platzeck: „Wie mit jeder ungewöhnlichen Wendung in diesem bestechenden Spiel um Schein und Sein die aus Ungewissheit erwachsende Spannung steigt, das hat geradezu Weltniveau.“[3]

Julian Miller von Quotenmeter.de meinte: „Wie dramaturgisch tragfähig es sein kann, einen (vermeintlichen?) Mörder in seinen (möglicherweise?) eigenen Fällen ermitteln zu lassen, hat schon die amerikanische Serie ‚Dexter‘ vorgemacht. Doch nicht nur im Hinblick auf seine innovative und bisweilen provokante Idee bleibt ‚Ein verhängnisvoller Plan‘ weit hinter seinen erzählerischen Möglichkeiten und gerät stattdessen zu einem leidlich gewöhnlichen Film, in dem ein weiteres Mal Benjamin Sadler der Möglichkeit beraubt wird, mit echtem spielerischem Talent zu glänzen. “[4]

Die film-rezensionen.de wertete: „Wenn in ‚Ein verhängnisvoller Plan‘ ein Polizist auf der Flucht vor der Wahrheit ist und sich ein Fernduell mit Mister X liefert, der ihm etwas anhängen will, dann verspricht das spannende Kost. Der Krimithriller ist das aber nur zum Teil, schwächelt sowohl beim schlichten wie unsinnigen Drehbuch und irritiert zudem durch die vielen unsympathischen Figuren.“[5]

Auszeichnungen

Am 30. Juni 2019 wurde Ein verhängnisvoller Plan beim Filmfest München mit dem Bernd Burgemeister Fernsehpreis ausgezeichnet.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ein verhängnisvoller Plan bei crew united, abgerufen am 13. April 2020.
  2. a b Rainer Tittelbach: Sadler, Triebel, Becht, Hajos/Fischer, Herzog. Ein Kommissar ermittelt gegen sich selbst abgerufen bei Tittelbach.tv am 13. April 2020.
  3. Wolfgang Platzeck: „ZDF-Krimi liefert Hochspannung“ bei waz.de, abgerufen am 13. April 2020.
  4. Julian Miller: Filmkritik auf quotenmeter.de, abgerufen am 13. April 2020.
  5. Ein verhängnisvoller Plan Filmkritik bei film-rezensionen.de, abgerufen am 13. April 2020.
  6. Bernd Burgemeister Preis 2019 an ZDF-Thriller „Ein verhängnisvoller Plan“ bei presseportal.zdf.de, abgerufen am 13. April 2020.

Information

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