Film | |
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Originaltitel | Der große Rudolph |
Produktionsland | Deutschland, Tschechien |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2018 |
Länge | 88 Minuten |
Stab | |
Regie | Alexander Adolph |
Drehbuch | Alexander Adolph |
Produktion | Christian Popp, Filip Hering |
Musik | Christoph M. Kaiser, Julian Maas (Kaiser & Maas) |
Kamera | Jutta Pohlmann |
Schnitt | Dirk Göhler |
Besetzung | |
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Der große Rudolph (Arbeitstitel: Ich und R) ist eine Filmsatire von Alexander Adolph aus dem Jahr 2018 mit Thomas Schmauser in der Rolle des Münchner Modedesigners Rudolph Moshammer und Hannelore Elsner als dessen Mutter Else. Die Premiere erfolgte am 30. Juni 2018 im Rahmen des Filmfests München in der Reihe Neues Deutsches Fernsehen, die Produktion wurde am 19. September 2018 im Ersten gezeigt.[1][2][3] Die Erstausstrahlung im ORF war am 14. September 2019.[4]
Die Gesellschaftssatire erzählt eine fiktive Geschichte rund um den 2005 ermordeten Münchner Modedesigner Rudolph Moshammer. In den 1980er-Jahren ist er ein prominenter Modedesigner und betreibt ein Geschäft in der Münchner Maximilianstraße. Seine Finanziers und Investoren, darunter Gerdi und Toni, interessieren sich allerdings weniger für seine Bekanntheit als vielmehr für das Geld und wollen höhere Profite aus seinem Unternehmen ziehen. Sein Geschäft soll auch den Geld- und Hochadel als Kunden gewinnen, etwa den extravaganten Konstantin Graf Antzenberg, genannt „Dudu“.
Moshammer sucht daher für den Verkauf eine attraktive und verführerische junge Frau, zum Entsetzen von Mama Else. Er findet diese in der Fußpflegerin Evi aus Augsburg, die zwar auf den ersten Blick nicht besonders auffällt und auch etwas ungeschickt ist, aber von Moshammer zu einer aufregenden Frau umgestylt wird. Und tatsächlich erteilt Graf Antzenberg mit Evis Unterstützung Moshammer einen Großauftrag. Mama Else ist von Evi wenig begeistert und sie beginnt im Hintergrund Intrigen zu schmieden, etwa indem sie ihr den Diebstahl einer teuren Uhr anlastet; Evi wird in weiterer Folge entlastet. Außerdem macht Mama Else Rudolphs soziales Engagement gegen seinen Willen publik, um dieses medial auszuwerten und die Sympathie der Öffentlichkeit zu gewinnen.
Die Dreharbeiten fanden vom 24. Juli bis zum 25. August 2017 in München und Prag statt. Produziert wurde der Film von der deutschen Producers at Work, Koproduzent war die tschechische Wilma Film s.r.o., beteiligt waren ARD Degeto, der Bayerische, der Österreichische und der Westdeutsche Rundfunk.[5][6][2]
Für das Kostümbild zeichnete Martina Müller verantwortlich, für den Ton Tomáš Bělohradský und für das Szenenbild Jana Karen.[6][5]
Der Moshammer-Chauffeur wurde von Pavel Trávníček (Drei Haselnüsse für Aschenbrödel) dargestellt, Dirk von Lowtzow von Tocotronic hatte einen Cameoauftritt im Film.[7][8]
Anlässlich der Erstausstrahlung des Filmes zeigte der Bayerische Rundfunk am 17. September 2018 eine Dokumentation von Stefanie Illinger in der Reihe Lebenslinien mit dem Titel Rudolph Moshammer – was vom Traum geblieben ist.[9][10]
Rainer Tittelbach von tittelbach.tv befand, dass Alexander Adolph ein Zeitgeist-nahes Psychogramm seines Helden entwickelt, indem er das Wesen des Jahrzehnts eines obszönen Kapitalismus in der Geschichte und dem klug reduzierten Personal spiegeln lässt. Der Film sei eine fein ziselierte, köstlich gespielte, wunderbar wendungsreiche Gesellschafts-Satire geworden in der Tradition von Dieter Wedel und Helmut Dietl.[11]
Sven Hauberg meinte in der Heilbronner Stimme, dass Hauptdarsteller Thomas Schmauser fast perfekt Moshammers exaltierten Duktus und seine seltsam gepresste Art zu sprechen imitiere, trotzdem verkomme Moshammer nicht zur Karikatur. Hinter der Inszenierung einer Inszenierung schimmere immer auch das menschliche Drama hervor, das Moshammers Leben war. Der Film wolle vor allem Sittenbild einer Gesellschaft sein, in der Roberto Blanco, Thomas Gottschalk und Michael Schanze noch deutsche Weltstars waren. So bissig wie Kir Royal sei dieser Film allerdings nicht.[12]
Michael Hanfeld schrieb in einer FAZ-Rezension, der Film sei „eine melancholische Hommage und feine Satire, wie man sie selten sieht.“[13]
In Deutschland sahen den Film bei Erstausstrahlung 4,11 Millionen Personen, der Marktanteil betrug 14,6 Prozent.[11]
Deutscher Fernsehpreis 2019[15][16]
Deutscher Schauspielpreis 2019[17]
Deutsche Akademie für Fernsehen – Fernsehpreis 2019
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