Name | Aston Martin Cognizant F1 Team |
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Unternehmen | AMR GP Limited[1] |
Unternehmenssitz | Silverstone,![]() |
Teamchef | Otmar Szafnauer |
Techn. Direktor | Andrew Green |
Saison 2021 | |
Fahrer | (18) ![]() (5) ![]() |
Testfahrer | ![]() |
Chassis | Aston Martin AMR21 |
Motor | Mercedes-Benz 1.6 V6 Turbo |
Reifen | Pirelli |
Statistik | |
Erster Grand Prix | Belgien 2018 |
Gefahrene Rennen | 49 |
Konstrukteurs-WM | bestes Ergebnis: 4. (2020) |
Fahrer-WM | bestes Ergebnis: 4. (2020) |
Rennsiege | 1 |
Pole Positions | 1 |
Schnellste Runden | |
Position 2020 | 4. (195 Punkte) |
Punkte | 325 |
(Stand: Großer Preis der Emilia-Romagna 2021) |
Das Aston Martin F1 Team ist ein mit britischer Lizenz fahrender Formel-1-Rennstall mit Sitz im englischen Silverstone. Das Team entstand im August 2018 nach der Insolvenz von Force India und war in der Debütsaison als Racing Point Force India F1 Team sowie 2019 und 2020 als Racing Point F1 Team gemeldet. 2021 geht Aston Martin mit Lance Stroll und Sebastian Vettel an den Start.
Nachdem der mit indischer Lizenz startende Rennstall Force India im Juli 2018 insolvent geworden war, übernahm das am 2. August 2018 eingetragene[2] Unternehmen Racing Point UK Ltd. das Personal und das Material Force Indias. Hinter Racing Point steht eine Investorengruppe um den kanadischen Unternehmer Lawrence Stroll, dem Vater des Rennfahrers Lance Stroll. Ziel war es, mit der technischen Ausrüstung Force Indias weiterhin in der Formel-1-Weltmeisterschaft anzutreten. Medienberichte gingen überwiegend davon aus, dass Lance Stroll, der 2018 für das unterlegene Williams-Team gefahren war, auf diesem Weg die Möglichkeit erhalten sollte, künftig für einen konkurrenzfähigeren Rennstall an den Start zu gehen.[3][4] Ähnlich war die Familie bereits 2014 vorgegangen, als sie das etablierte Formel-3-Team Prema, dessen Fahrer von 2012 bis 2016 in jedem Jahr die Formel-3-Euroserie gewannen, übernahm und Lance Stroll dort als Fahrer einsetzte.[5]
Racing Point ist nicht der Rechtsnachfolger Force Indias, sondern wird als neu gegründeter Rennstall betrachtet. Die FIA akzeptierte die Meldung von Racing Point am Donnerstag vor dem Großen Preis von Belgien 2018.[6] Die Teams der Formel-1-Weltmeisterschaft entschieden einstimmig, dass Racing Point die Preisgelder von Force India beanspruchen kann. Allerdings wurden nur die Weltmeisterschaftspunkte berücksichtigt, die Racing Point ab dem Großen Preis von Belgien erzielte; die bis zur Sommerpause von Force India eingefahrenen Punkte blieben außer Betracht. Außerdem entschieden die übrigen Rennställe, dass der Begriff Force India für den Rest der Saison Bestandteil des Teamnamens bleiben muss.[7] Neuer Teamchef wurde Otmar Szafnauer. Er trat an die Stelle von Robert Fernley, der Force India mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens verlassen hatte.[2]
Im April 2020 wurde vermeldet, dass Racing Point ab 2021 unter dem Namen Aston Martin teilnehmen wird.[8] Dem war eine Beteiligung von Strolls Konsortium an dem in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindlichen britischen Sportwagenhersteller Aston Martin vorausgegangen. Stroll und seine Geschäftspartner hatten Anfang 2020 etwa 182 Mio £ in Aston Martin investiert und einen Unternehmensanteil von 16,7 Prozent übernommen. Stroll wurde zudem Executive Chairman von Aston Martin.[9] Im Januar 2021 änderte das den Rennstall tragende Unternehmen seinen Namen von Racing Point UK Ltd. in AMR GP Ltd.[1] Der Rennstall behält seinen Sitz in Silverstone. Aston Martin hatte bereits 1959 und 1960 mit einem eigenen Werksteam unter der Meldebezeichnung David Brown Organisation an der Formel 1 teilgenommen.
Das erste Rennen des Teams war der Große Preis von Belgien, das 13. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2018. Racing Point setzte für den Rest der Saison die VJM11-Chassis ein, mit denen Force India an den Start gegangen war. Sie wurden von Mercedes-Motoren angetrieben. Die Autos behielten die rosa-weiß-blaue Lackierung der Force-India-Fahrzeuge bei.[10]
Fahrer waren die bisherigen Force-India-Piloten Esteban Ocon und Sergio Pérez. Beide Fahrer belegten in Belgien die zweite Startreihe hinter Lewis Hamilton und dem späteren Sieger Sebastian Vettel. Das Rennen beendeten sie auf den Plätzen fünf und sechs. Damit erreichte Racing Point nach dem ersten Rennen bereits mehr Punkte als der mit einem gleichen Motor antretende Konkurrent Williams F1 im Laufe der gesamten Saison. Am Saisonende nach dem neunten Grand Prix für Racing Point belegte der Rennstall den siebten Platz in der Konstrukteurswertung.[11]
2019 ging das Team mit dem Namen Racing Point an den Start, auch das Chassis war unter diesem Namen gemeldet. Pérez blieb beim Team, Ocon wurde durch Lance Stroll ersetzt.[12] Beim Großen Preis von Deutschland 2019 erzielte Lance Stroll mit dem vierten Platz das bis dahin beste Ergebnis des Rennstalles.[13] Am Saisonende belegte Racing Point mit 73 Punkten den siebten Gesamtrang. Perez wurde Zehnter mit 52, Stroll 15. mit 21 Punkten.[14]
Die Fahrerpaarung blieb für das Jahr 2020 unverändert.[15]
Nachdem bereits während der Saisonvorbereitung der RP20 wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Mercedes des Vorjahres für Kontroversen gesorgt hatte, wurde im Anschluss an das Rennen in der Steiermark ein formeller Protest gegen den Wagen erhoben. Dieser betraf speziell die Bremsschächte, die laut Reglement von jedem Team selbst entworfen werden müssen. Die FIA beschlagnahmte die Bremskanäle des RP20 und forderte die des W10 an, um den Protest zu untersuchen.[16][17] Im Vorfeld des Großen Preises von Großbritannien wurde Sergio Pérez positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getestet. Dadurch durfte er nicht am Grand Prix teilnehmen. Das Team verpflichtete Nico Hülkenberg als kurzfristigen Ersatz.[18][19] Beim Großen Preis des 70-jährigen Jubiläums ersetzte Hülkenberg Pérez erneut.[20] Am 7. August 2020 verhängten die FIA-Sportkommissare nach Einsprüchen von Renault gegen das Team einen Abzug von 15 Punkten sowie eine Geldstrafe in Höhe von 400.000 Euro, weil die hinteren Bremsschächte des RP20 denen des Mercedes W10 des Jahres 2019 zu ähnlich seien.[21][22] Die Strafe gilt nur für den Großen Preis der Steiermark; für die restlichen Rennen wurde eine Verwarnung ausgesprochen. Nachdem zunächst Ferrari, Renault und Racing Point selbst gegen das Urteil Berufung einlegten, zogen alle drei diese nach und nach zurück.[23][24][25] Damit ist das Urteil rechtskräftig und es sind keine weiteren Punktabzüge oder Disqualifikationen in dieser Sache zu erwarten. Beim Großen Preis von Italien holten Racing Point mit Lance Stroll als Drittplatziertem ihr erstes Podium. Den Großen Preis der Eifel musste Lance Stroll wegen einer Magenverstimmung auslassen, die sich später als Teil einer Corona-Infektion herausstellte.[26] Damit kam Nico Hülkenberg zu einem weiteren Einsatz.[27] In der Türkei gelang Lance Stroll im regennassen Qualifying überraschend die erste Pole in der Teamgeschichte. Im ebenfalls nassen Rennen kam er schließlich als Neunter ins Ziel, während Pérez als Zweiter sein erstes Podium unter dem Namen Racing Point holte. Bei einem chaotischen Großen Preis von Sachir gewann Pérez, welcher nach der ersten Runde noch 18. und Letzter war, während Stroll Dritter wurde. Es war sowohl für Pérez, als auch für Racing Point der erste Sieg in der Formel 1. Zudem war es das erste Doppelpodium für den Rennstall.
Racing Point beendete die Saison auf dem vierten Platz der Konstrukteurswertung mit 195 Punkten. Die 15 Punkte Abzug sind dabei berücksichtigt. Platz vier ist das beste Gesamtergebnis in der Teamgeschichte. Auch in der Fahrerwertung schloss Sergio Pérez als Vierter mit 125 Punkten ab. Das ist sowohl sein bestes Ergebnis, als auch das beste eines Racing Point-Fahrers bisher. Lance Stroll wurde Elfter mit 75 Punkten, während Nico Hülkenberg mit zehn Zählern Platz 15 belegte.
Im Rahmen des Großen Preises der Toskana wurde bekannt, dass Sergio Pérez das Team nach der Saison verlassen wird.[28] Sein Cockpit übernimmt ab 2021 Sebastian Vettel.[29]
In der ersten Saison als Aston Martin setzt das Team neben dem bisherigen Racing-Point-Piloten Lance Stroll als neuen Fahrer Sebastian Vettel ein, der in den zurückliegenden Jahren für die Scuderia Ferrari gefahren war.[29] Außerdem wurde Nico Hülkenberg nach seinen Einsätzen in der Saison 2020 als offizieller Ersatzfahrer bestätigt.[30]
Stand: Großer Preis von Aserbaidschan 2021
Saison | Teamname | Chassis | Motor | Reifen | Grand Prix | Siege | Zweiter | Dritter | Poles | schn. Runden | Punkte | WM-Rang |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2018 | Racing Point Force India F1 Team | Force India VJM11 | Mercedes | P | 9 | – | – | – | – | – | 52 | 7. |
2019 | SportPesa Racing Point F1 Team | Racing Point RP19 | BWT Mercedes | P | 21 | – | – | – | – | – | 73 | 7. |
2020 | BWT Racing Point F1 Team | Racing Point RP20 | BWT Mercedes | P | 17 | 1 | 1 | 2 | 1 | – | 195[# 1] | 4. |
2021 | Aston Martin Cognizant F1 Team | Aston Martin AMR21 | Mercedes M12 | P | 5 | – | 1 | – | – | – | 19 | 5. |
Gesamt | 52 | 1 | 2 | 2 | 1 | – | 354 |
Anmerkungen
Stand: Großer Preis von Monaco 2021
Name | Jahre | Grand Prix | Punkte | Siege | Zweiter | Dritter | Poles | SR | beste WM-Pos. |
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2018–2020 | 45 | 209 | 1 | 1 | – | – | – | 2020) | 4. (
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2019– | 42 | 105 | – | – | 2 | 1 | – | 11. (2020) |
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2018 | 9 | 20 | – | – | – | – | – | 12. (2018) |
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2021 | 6 | 28 | – | 1 | – | – | – | – |
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2020 | 2 | 10 | – | – | – | – | – | 15. (2020) |
Aktuelle Fahrer sind gelb dargestellt.
Saison | Chassis | Fahrer | Nr. | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | Punkte | Rang |
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2018 | Force India VJM11 | ![]() |
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52 | 7. | ||||
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11 | 5 | 7 | 16 | 10 | 7 | 8 | DNF | 10 | 8 | ||||||||||||||||||
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31 | 6 | 6 | DNF | 9 | 9 | DSQ | 11 | 14 | DNF | ||||||||||||||||||
2019 | RP19 | ![]() |
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73 | 7. | ||||
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11 | 13 | 10 | 8 | 6 | 15 | 13 | 12 | 12 | 11 | 17 | DNF | 11 | 6 | 7 | DNF | 7 | 8 | 7 | 10 | 9 | 7 | ||||||
![]() |
18 | 9 | 14 | 12 | 9 | DNF | 16 | 9 | 13 | 14 | 13 | 4 | 17 | 10 | 12 | 13 | 11 | 10 | 12 | 13 | 19* | DNF | ||||||
2020 | RP20 | ![]() |
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195[+ 1] |
4. | ||||||||
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11 | 6 | 6 | 7 | INJ | INJ | 5 | 10 | 10 | 5 | 4 | 4 | 7 | 6 | 2 | 18* | 1 | DNF | ||||||||||
![]() |
18 | DNF | 7 | 4 | 9 | 6 | 4 | 9 | 3 | DNF | DNF | INJ | DNF | 13 | 9 | DNF | 3 | 10 | ||||||||||
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27 | DNS | 7 | 8 | ||||||||||||||||||||||||
2021 | AMR21 | ![]() |
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37 | 5. | ||
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5 | 15 | 15* | 13 | 13 | 5 | 2 | |||||||||||||||||||||
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18 | 10 | 8 | 14 | 11 | 8 | DNF |
Legende | ||
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Farbe | Abkürzung | Bedeutung |
Gold | – | Sieg |
Silber | – | 2. Platz |
Bronze | – | 3. Platz |
Grün | – | Platzierung in den Punkten |
Blau | – | Klassifiziert außerhalb der Punkteränge |
Violett | DNF | Rennen nicht beendet (did not finish) |
NC | nicht klassifiziert (not classified) | |
Rot | DNQ | nicht qualifiziert (did not qualify) |
DNPQ | in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) | |
Schwarz | DSQ | disqualifiziert (disqualified) |
Weiß | DNS | nicht am Start (did not start) |
WD | zurückgezogen (withdrawn) | |
Hellblau | PO | nur am Training teilgenommen (practiced only) |
TD | Freitags-Testfahrer (test driver) | |
ohne | DNP | nicht am Training teilgenommen (did not practice) |
INJ | verletzt oder krank (injured) | |
EX | ausgeschlossen (excluded) | |
DNA | nicht erschienen (did not arrive) | |
C | Rennen abgesagt (cancelled) | |
keine WM-Teilnahme | ||
sonstige | P/fett | Pole-Position |
SR/kursiv | Schnellste Rennrunde | |
* | nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet | |
() | Streichresultate | |
unterstrichen | Führender in der Gesamtwertung |
Anmerkungen
Aufgabenbereich | Name |
---|---|
Stammfahrer | ![]() |
![]() | |
Testfahrer | ![]() |
Teamchef | ![]() |
Teammanager | ![]() |
Technischer Direktor | ![]() |
Sportdirektor | ![]() |
Produktionsleiter | ![]() |
Chefingenieur | ![]() |
Chefdesigner | ![]() ![]() |
Chefaerodynamiker | ![]() |
Chefmechaniker | ![]() |
Renningenieur Vettel | ![]() |
Renningenieur Stroll | ![]() |
Kaufmännischer Leiter | ![]() |
Teambesitzer | ![]() |
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