Andreas Herbig

Andreas Herbig (* 1966; † 21. Februar 2022 in Hamburg[1]) war ein deutscher Musiker, Musikproduzent und Komponist. Er war maßgeblich an Udo Lindenbergs Comeback-Album Stark wie Zwei (2008) beteiligt.

Leben

Herbig produzierte Alben und Singles für Udo Lindenberg, Juli, Deichkind, Wolfsheim, Reamonn, Jochen Distelmeyer, Peter Heppner, Cassandra Steen, Culcha Candela, Ich + Ich, Andreas Bourani, Sasha und Till Brönner.

Auch international war er gefragt und war für Bootsy Collins, Brandy, Lil’ Kim und A-ha (Comeback-Album Minor Earth, Major Sky, 2000) tätig.

Im Boogie-Park-Studio in Hamburg wurde Andreas Herbig, der in dieser Zeit mit Annette Humpe zusammenarbeitete, zu einem international gefragten Remixer, genannt Boogieman. Damals versorgte er Künstler wie Lil Kim, P. Diddy oder Busta Rhymes mit analog gemischten Remixen und Versionen. Herbig und Humpe blieben auch nach deren Umzug nach Berlin in Kontakt, es gab weitere Zusammenarbeit als Mixer und Koproduzent für Humpes Musikprojekt Ich + Ich.

Ein Meilenstein seiner beruflichen Laufbahn war seine Tätigkeit als Produzent von Lindenbergs Album Stark wie Zwei.[2][3]

Andreas Herbig, Peter Jem Seifert und Henrik Menzel verantworteten musikalische Leitung, Arrangement und Produktion von Udo Lindenbergs DVD MTV Unplugged – Live aus dem Hotel Atlantic.

2017 war Andreas Herbig Mitglied der deutschen Eurovision-Song-Contest-Jury.

Herbig starb am 21. Februar 2022 im Alter von 55 Jahren an den Folgen einer Lungenfibrose.[4]

Zitat

„Für mich war’s immer ’n Traum, als Fan für ihn ’ne Platte zu machen, wie ich ihn gerne nochmal hören würde. Wie ich auch glaube, dass alle Leute ihn eben auch fühlen und gerne hören würden, dass man nochmal so ’ne ganz persönliche und ehrliche Platte macht.“

Andreas Herbig (2008) über seine Zusammenarbeit mit Udo Lindenberg[5]

Auszeichnungen

  • Musikpreis Echo:
    • erfolgreichster Produzent des Jahres 2008
    • erfolgreichster Produzent des Jahres 2010
    • erfolgreichster Produzent des Jahres 2012
    • erfolgreichster Produzent des Jahres 2017 (für Udo Lindenbergs Album Stärker als die Zeit)[6]

Privates

Andreas Herbig, dessen Vater früh starb, wuchs in Reinbek auf und besuchte dort das Gymnasium. Als fußballbegeisterter Jugendlicher spielte in der A-Jugend der TSV Reinbek als Linksaußen. Aufgrund einer Verletzungsserie musste er sein Traumziel, Fußballprofi zu werden, aufgeben.

Anschließend entdeckte er die Musik für sich, spielte Gitarre und gründete eine Schulband. Mit seiner zweiten Band Got to be veröffentlichte er seine erste Schallplatte.

Als „Junge für alles“ fing er 1988 in den Boogie Park Studios an, fand Erfüllung in der Arbeit am Mischpult und widmete sich fortan als Sound-Experte der Musikproduktion.

Herbig war mit seinem Sohn und seiner Freundin im Wendland zuhause. Nach Angaben seiner Mutter, der Künstlerin Ulla Schneider in Reinbek,[7] litt er seit zwei Jahren an Lungenfibrose.[1]

Herbig leitete den Musikverlag und die Produktionsfirma Tonofen in Hamburg.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Elvira Nickmann: Tod von Andreas Herbig: „Mein Sohn hatte noch so viel vor“. In: Abendblatt.de. 23. Februar 2022, abgerufen am 24. Februar 2022.
  2. http://boogieparkstudio.com/#about_us
  3. http://boogieparkstudio.com/portfolio_page/udo_lindenberg_stark_wie_zwei/
  4. Lena Steeg: Der Songflüsterer – Abschied vom Panikproduzenten Andreas Herbig, Stern, 22. Februar 2022
  5. http://www.hintermhorizont.de/der_panikproduzent.58454.htm
  6. https://www.eurovision.de/news/Mitglieder-der-deutschen-ESC-Jury-2017,jury364.html
  7. http://www.atelier-malso-malso.de/php/vita.php, abgerufen am 24. Februar 2022
  8. https://beta.musikwoche.de/details/468776

Information

Der Artikel Andreas Herbig in der deutschen Wikipedia belegte im lokalen Ranking der Popularität folgende Plätze:

Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2022-03-02 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=11832868