Abu Ibrahim al-Haschimi al-Quraischi, vormals auch Haji Abdullah[1] (arabisch أبو إبراهيم الهاشمي القرشي; * 1. Oktober oder 5. Oktober 1976 in Tal Afar, Irak als Amir Mohammed Abdul Rahman al-Mawli al-Salbi (arabisch أمير محمد عبد الرحمن المولى الصلبي); † 3. Februar 2022 in Atmeh, Syrien),[2] war ein irakischer Terrorist, der von 2019 bis 2022 Anführer der dschihadistischen Terrororganisation Islamischer Staat (IS) war.
Bevor er Anführer des IS wurde, war er einer dessen wichtigster Ideologen und einer der wenigen Überlebenden der ersten Generation des IS. In dieser Position rechtfertigte er 2014 den Völkermord an den Jesiden.
Al-Quraischi wurde am 1. oder 5. Oktober 1976 in Tal Afar bei Mossul im Irak als Amir Mohammed Abdul Rahman al-Mawli al-Salbi als Sohn einer turkmenischen Familie geboren.[1]
Er sei laut The Guardian „einer der ranghöchsten Iraker“ gewesen und hatte einen Abschluss in Sharia-Recht von der Universität Mossul.[1]
2004 war al-Quraischi im US-amerikanischen Gefangenenlager Camp Bucca bei Umm Qasr im Irak inhaftiert, wo er seinen späteren Vorgänger Abu Bakr al-Baghdadi kennengelernt haben soll. In Camp Bucca saßen diverse spätere IS-Mitglieder ein, die sich vermutlich dort kennenlernten.[3] 2014 rechtfertigte er als einer der wichtigsten Ideologen des IS den Völkermord an den Jesiden. Im Spätsommer 2019 wurde Salbi als damaliger Adjutant al-Baghdadis mit zwei weiteren hochrangigen IS-Mitgliedern von den USA mit einem Kopfgeld von 5 Millionen Dollar gesucht.[1]
Ab August 2019 wurde er als potentieller Nachfolger des damals bereits schwerkranken al-Baghdadis gehandelt. Seine Machtübernahme wurde am 31. Oktober 2019 nach dem Tod al-Baghdadis durch den IS-Medienkanal Amaq verkündet. Der Namensteil seines Pseudonyms al-Quraischi legt nahe, dass er Anspruch auf Angehörigkeit zum Stamm der Quraisch erhebt, was seine Legitimität erhöhen sollte.[4] In seiner Zeit als Anführer des IS versuchte er die neue Führungsriege zu konsolidieren, die abgesehen von ihm selbst fast ausschließlich aus jüngeren Mitgliedern bestand, die keine relevante Rolle im Irakkrieg gespielt hatten.[1]
US-Präsident Joe Biden gab bekannt, dass al-Quraischi am 3. Februar 2022 getötet wurde. Nach Angaben eines US-Regierungsvertreters sprengte sich der IS-Anführer bei einem Angriff des Joint Special Operations Command selbst in die Luft. Er tötete laut US-Angaben bei der Explosion auch Familienmitglieder, darunter Frauen und Kinder.[5] Etwa 13 Zivilisten starben nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte im Zuge des versuchten Zugriffs auf al-Quraischi.[6][7][8]
Al-Quraischi hatte mindestens einen Sohn. Sein Bruder Adel Salbi ist Abgeordneter der Turkmenischen Irakischen Front.[1]
Personendaten | |
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NAME | Quraischi, Abu Ibrahim al-Haschimi al- |
KURZBESCHREIBUNG | Anführer der dschihadistischen Terrororganisation Islamischer Staat (IS) |
GEBURTSDATUM | 1. Oktober 1976 oder 5. Oktober 1976 |
GEBURTSORT | Tal Afar, Irak |
STERBEDATUM | 3. Februar 2022 |
STERBEORT | Atmeh, Syrien |
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