Starship Troopers (Film)

Film
Deutscher Titel Starship Troopers
Originaltitel Starship Troopers
Logo Starship Troopers.png
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1997
Länge 129 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Paul Verhoeven
Drehbuch Edward Neumeier
Produktion Jon Davison,
Alan Marshall
Musik Basil Poledouris
Kamera Jost Vacano
Schnitt Mark Goldblatt,
Caroline Ross
Besetzung
Chronologie
Starship Troopers 2: Held der Föderation →

Starship Troopers ist ein amerikanischer Military-Science-Fiction-Actionfilm des Regisseurs Paul Verhoeven aus dem Jahr 1997. Der Film basiert auf Robert A. Heinleins Roman Starship Troopers des Jahres 1959, aber unterscheidet sich maßgeblich davon durch das Setzen anderer Schwerpunkte aufgrund eines anderen, zeitgenössischen Hintergrunds. Es ist deshalb eine umfassende Satire aller im Film dargestellten Inhalte und entwickelte sich zum Kultfilm. Der Film startete am 29. Januar 1998 in den deutschen Kinos.

Handlung

Die gesamte Menschheit lebt vereint unter einer militarisierten Weltregierung der in Genf tagenden Föderation. Deren interaktives Medium ist der Weltkanal FedNet. Auf dem davon berichtet wird, dass die Menschheit nun abwehrbereit vor Asteroidenangriffen der „Arachnoiden“ sei, die in Höhlen auf der anderen Seite der Galaxis beheimatet sind. Es folgt eine Live-Reportage der Invasion des als hässlich bezeichneten Bugplaneten, wobei der Reporter von einem angestürmten „Bug“ getötet wird.

Es folgt ein Zeitsprung um ein Jahr zurück. Eine Gruppe Klassenkameraden steht vor ihrem Schulabschluss. Klassenlehrer Jean Rasczak kämpfte als Soldat bereits im Krieg gegen die „Bugs“. Johny Rico ist in Carmen Ibanez verliebt. Isabel „Dizzy“ Flores macht dagegen ihm Avancen, wird jedoch zurückgewiesen. Carl Jenkins und Carmen sind entschlossen, zum Militär zu gehen: Carl will seine telepathischen Fähigkeiten weiterentwickeln, Carmen zur Raumpilotin werden. Die Eltern von Rico sind gegen eine militärische Karriere des Sohns. Bei einem Rugby-Spiel gerät Rico mit Zander Barcalow aneinander, welcher mit Carmen flirtet und diese damit beeindruckt, auf die Flottenakademie zu gehen. Mit dem Eintritt ins Militär will Rico Carmen beeindrucken. Beide verbringen die Nacht vor der Einberufung miteinander.

Für Carl geht es zum militärischen Geheimdienst, für Carmen zur Flottenakademie auf den Mond und für Rico zur Grundausbildung der mobilen Infanterie ins Ausbildungslager „Camp Currie“. Zu seiner Überraschung trifft er auf Dizzy, die sich gezielt dorthin beworben hat. Er weist sie erneut zurück. Ausbilder ist der unerbittliche Sergeant Zim. Die Soldaten duschen hierbei in genderneutralen Duschen und es gibt keinen offensichtlichen Sexismus. Rico bewährt sich und wird zum Gruppenführer befördert.

Carmen beendet in einer Videobotschaft über Bildschirm die Beziehung zu Rico, weil sie Berufssoldatin werden will. Fortführender Flugausbilder wird Zander Barcalow, der sich dazu hat bestimmen lassen. Beide kommen sich in der Folge näher. Sie werden von Captain Deladier belobigt, wegen eines Asteroidenangriffs der „Bugs“ eine Schiffskatastrophe abzuwenden.

Rico wird dagegen nach einem tödlichen Übungsunfall degradiert und ausgepeitscht. Als er seinen Eltern über Videotelefonat mitteilt, nach Hause kommen zu wollen, bricht die Verbindung ab. Auf seinem Weg aus dem Camp, trifft die Meldung über einen Asteroidenangriff ein: Die „Bugs“ haben Ricos Heimatstadt Buenos Aires ausgelöscht. Seine Eltern sind tot. Rico entscheidet sich, seinen Dienst fortzusetzen.

Die Badlands von Hell’s Half Acre. Hier wurden einige Szenen des Films gedreht.

Der interaktive Weltkanal berichtet auf dem Bildschirm in Großschrift von KRIEG. Anschließend zeigt ein Kurzfilm, dass der Weltrat in Genf empor trat. Der Vorsitzende forderte eindrücklich, dass Blut, Mut und auch das Leben dem entgegengesetzt werden müsse. Denn die menschliche Zivilisation, und nicht Insekten, seien die unbestrittenen Herrscher des Planeten und müssten es auch dauerhaft bleiben. Ein Kurzfilm zeigt eine Aufnahme der gesammelten Angriffsflotte in der „Arachnoidensperrzone“. Der genaue Zeitpunkt des Angriffs sei entsprechend des Reporters völlig unklar.

Rico und Dizzy treffen auf Carmen. Carmen entgegnet Rico, dass ihre Trennung das Beste für beide sei, weil sich alles verändert hätte und man im Krieg sei. Zander erscheint neben Rico und ein Faustkampf entsteht, bis die übrigen Truppler beide trennen.

Anschließend startet die Großinvasion auf Klendathu. Als die Föderationsflotte von Waffen der „Bugs“ teils zerstört wird, gelingt es Carmen, eine Kollision zu verhindern. Doch wird das Schiff auch getroffen. Rico und Dizzy erleben ihren ersten Kampfeinsatz auf dem Boden, der im stürmischen Hurrah-Stil beginnt und mit einer katastrophalen Niederlage für die Menschen endet.

Der interaktive Weltkanal berichtet von über 100.000 Toten in der ersten Stunde und verkündet den Rücktritt des Sky Marshals, dessen Nachfolge eine Frau mit neuer Strategie antritt: Man müsse die „Bugs“ versuchen zu verstehen.

Rico überlebt schwer verwundet. Nach seiner Genesung werden Dizzy, Rico und ihr Freund Ace zu einer neuen Einheit versetzt, die als besonders hart gilt und so als Roughnecks benannt ist. Das Kommando hat ihr ehemaliger Lehrer Rasczak.

Im Kampf mit den Arachnoiden sterben viele Kameraden. Rico bewährt sich heldenhaft und wird zum Sergeant befördert. Rasczaks Rat, zu nehmen was du kriegen kannst, führt dazu, dass Rico und Dizzy sich näherkommen, während die übrige Kompanie den als Abendprogramm angelieferten Alkohol und Spiele ausnutzt.

Am nächsten Tag gerät ihr Zug in einen Hinterhalt. Als Rasczak im Kampf beide Beine verliert, bittet er um den Tod. Rico erschießt ihn. In letzter Sekunde evakuiert eine Landefähre die dezimierten Überlebenden, die von Carmen und Zander gesteuert wird. Carmen bekommt mit, dass Rico lebt. Dizzy wurde aber tödlich verletzt und stirbt in Ricos Armen. Rico fordert die Zerstörung des Planeten. Das Flottenkommando lehnt ab. Man hat andere Pläne mit „Planet P“.

Auf der „Rodger Young“ wird Dizzys Leichnam mit militärischen Ehren im All ausgesetzt. Carl Jenkins, der inzwischen Colonel im Geheimdienst ist, eröffnet Rico und Carmen, dass der Hinterhalt erwartet und die Einheit bewusst auf eine aussichtslose Mission geschickt wurde. Die Führung der Streitkräfte vermutet auf dem Planeten einen „Brain Bug“, ein Mitglied der Führungskaste der Arachnoiden. Diesen wolle man sich holen. Carl befördert Rico zum Lieutenant; er ist nun Rasczaks Nachfolger. Er begrüßt eine Gruppe neuer, minderjährig aussehender Rekruten und Rekrutinnen bei den Roughnecks, die nun Ricos Roughnecks heißen.

Während des folgenden Großangriffs auf „Planet P“ wird die „Rodger Young“ zerstört. Carmen und Zander können sich in einer Rettungskapsel retten, stranden in einer Höhle und werden von den „Bugs“ gefangen genommen, aber nicht sofort getötet. Stattdessen saugt der „Brain Bug“ Zander mit einem Stachel das Gehirn heraus. Als Carmen an der Reihe ist, kann sie mit einem versteckten Messer den Stachel abtrennen. Rico, der sich mit seiner Einheit auf der Planetenoberfläche befindet, erhält von Carl einen telepathischen Hinweis auf Carmens Standort. Er begibt sich mit Freiwilligen in die Höhle und befreit Carmen. Der „Brain Bug“ flieht. Rico und Carmen ziehen sich zurück und finden einen Weg aus dem Höhlensystem. Als sie ans Tageslicht kommen, wird der „Brain Bug“ gerade von einer großen Zahl Trooper mit einem Netz aus seiner Höhle gezogen – Ricos ehemaliger Ausbilder Zim hat den Bug gefangen. Zim hat sich vom Ausbilder zum einfachen Soldaten degradieren lassen, um an der Front kämpfen zu können. Carl untersucht den Alien und stellt durch Handauflegen fest, dass dieser sich fürchtet. Die Soldaten jubeln.

In der Schlusssequenz berichtet erneut der interaktive Weltkanal: In dem ersten Kurzfilm wird der „Brain Bug“ von genannten Wissenschaftlern mit metergroßen in den Körper gerammten Spritzen analysiert und die Aussage getätigt, man müsse die Bugs verstehen, um gegen sie zu siegen. Im anschließenden Kurzfilm wird erwähnt, dass man nun die Schiffe und nun die Waffen hätte, aber man mehr Soldaten bräuchte und zwar jene des Kanal-Zuschauers.

Produktionsgeschichte

Motivation des Werks

Die Autoren des Films wie Edward Neumeier produzierten bereits die satirische Dystopie RoboCop aus dem Jahr 1987. Als Anfang der 90er Jahre die multiethnische, kommunistische Sowjetunion unterging, kamen insbesondere politische Stimmen auf, die vor neu entstehendem Rassismus und Sexismus in Europa warnten und sowjetische Restaurationsbemühungen gegenüber Staaten wie Deutschland oder der unabhängig gewordenen Ukraine begrüßten. Im Sozialistischen Jugoslawien versuchte die Volksarmee die Sezession Kroatiens militärisch rückgängig zu machen. Im Kroatienkrieg/Bosnienkrieg wurden die Vereinten Nationen insbesondere aus Mitteleuropa und Kroatien/Bosnien hart dafür kritisiert, dass denjenigen, die angegriffen wurden, nicht militärisch zuhilfe geeilt wurde und stattdessen zivile Opfer in Kauf genommen wurden, weil dies nicht politisch korrekt im Sinne der Vereinten Nationen und deren bestimmenden Mächten gewesen sei. Die USA führten den von den Vereinten Nationen legitimierten Zweiten Golfkrieg in einer Wüstengegend gegen in Höhlen verschanzte Kampfeinheiten, während es zuhause in 10.000 Kilometer Entfernung Anschläge gab. Hinzukam, dass in den USA das politische Bild gezeichnet wurde, dass eine jene, künftige Weltgesellschaft weder von Kriminalität, noch dem Rassismus oder Sexismus gezeichnet seien dürfe, wobei die Filmautoren darauf hinwiesen, dass dies nur mit einer Erhebung einer strikten und autoritären Ordnung funktioniert und einer erneuten Welle an Politischer Korrektheit und kulturellem Faschismus/Kulturmarxismus. Diese Zusammenhänge waren ein maßgeblicher Hintergrund für die Autoren des Films.[2] Diese Gedankengänge seien nicht erst seit Bill Clinton der Fall, sondern bereits aus den 80ern. Die im Film eingebaute Ironie wurde erfunden, um das originäre Narrativ des Romans zu kontern. Deshalb sei eine Menge Bildmaterial von Nationalsozialistischer Propaganda entliehen worden, weshalb manche dem Film Nazismus unterstellten. Er sei aber gemacht worden, um die Kritik an der US-Politik spielend zu zeigen und nicht frontalunterrichtend.[3] Verhoevens Film wurde während der goldenen Ära Hollywoods herausgebracht, die dumpfe Pro-US-Actionfilme wie Independence Day produzierte und geradewegs mit den Inhalten von Starship Troopers lächerlich zu machen versuchte.[4]

Die Autoren haben ebenfalls versucht, der damaligen Behauptung zu begegnen, dass alle Actionfilme faschistoid seien, weshalb die Filmkonzeption sei, dass Krieg aus allen Faschisten mache. Gleichzeitig wollte man zeigen, wie Medienpropaganda im Sinne von Filmen wie Why We Fight funktioniere, um eine öffentliche Zustimmung für den Krieg zu erreichen.[5]

Weil man die Rechte für Starship Troopers erst im letzten Moment erwerben konnte, sollte der Film ursprünglich Bug Hunt at Outpost Nine heißen. Er hatte offensichtliche Veränderungen zum Hauptwerk, die nötig waren, um einem Rechtsstreit keine Grundlage zu bieten.

Unterschiede zum Roman

Hintergründe

Robert A. Heinleins Roman Starship Troopers aus 1959 kann nur lose als Filmgrundlage betrachtet werden, da das Buch insbesondere im Detail andere Schwerpunkte setzt und zudem einer unterschiedlichen Zeit entstammt. Das Buch hat den Kontext, dass nur kurze Zeit nach dem für US-Amerikaner siegreichen und relativ verlustfreien Zweiten Weltkrieg, die angreifenden Nordkoreaner und Chinesen keine Kriegsgefangenen machten und nur Überläufer nahmen. Die Amerikaner nicht stark genug seien, dem im Koreakrieg ohne Änderung zu begegnen. Während politisch die Berlin-Krise drohte und die USA auf die technische Weiterentwicklung von US-Waffen durch Tests verzichten sollten. Dem kamen sie nach. Die Sowjets brachen dieses Versprechen ihrerseits und testeten neue Nuklearwaffen. Heinlein stoppte seine Arbeit an Fremder in einer fremden Welt und schrieb Starship Troopers in kürzester Zeit von weit unvollendetem Zustand komplett fertig.[6] 1988 erschien die Original Video Animation Uchū no Senshi aus Japan, die Heinlein gewidmet war, der kurz vor der Veröffentlichung verstarb.

Im Jahr 2016 äußerte Verhoeven, dass beim Filmdreh von dieser Romanvorlage abzuweichen gewesen sei, um eine Geschichte zu entwickeln, die das Publikum verführt. Deshalb führe man einen offenen Kampf mit dem Buch, denn dieses sei eben militaristisch und faschistisch. Die Schaffung dieses politisch inkorrekten Films sei vor allem möglich gewesen, weil sich damals bei Sony/TriStar Pictures niemand das tägliche Material anschauen konnte, weil es so viele Entlassungen gab. Dadurch seien auch bei Veröffentlichung die satirischen Töne oft von Kritikern falsch verstanden worden.[7] Fans des Originalwerks kritisierten Verhoeven dagegen, weil Heinleins sozio-politische militärische Philosophie durch geistlose Schlachten mit Bugs ersetzt worden seien. Die Militärkultur wird trivialisiert, die Soldaten aufreizend schön gemacht, sauber auch nach dem Kampf und startbereit für eine anschließende Party.[8]

Aussagen

Die Filmaussagen Verhoevens sind häufig keine Kontrapunkte zu Heinleins Romanaussagen, sondern grundsätzlich andere. So hat der Roman maßgeblich die Inhalte des Schulfachs „Geschichte und Moralphilosophie“ als Grundlage und wird deshalb auch als philosphisches Werk verstanden, was insbesondere das Thema Gewalt zur Grundlage hat. Es gibt also einen Unterschied zwischen der Handlungsgeschichte des Romans und den Aussagen des Romans, was als eine Art Fürstenspiegel zu verstehen ist.[9]

Heinlein hatte keinen idealistischen und moralischen Anspruch in seiner Zukunftsutopie, sondern einen ernüchternden des Realismus mit Blick auf eine US-liberale Weltordnung.[10] Science-Fiction sei für Heinlein eine solche realistische Spekulation über die Zukunft, die solide auf Wissen der realen Welt basiere, wie es P. van Helvoirt in seiner Dissertation der Amerikakunde an der Universität Utrecht anmerkte. Positionen des Werks seien in der dem Roman folgenden Präsidentschaft John F. Kennedys vertreten worden, wie das aktive Wahlrecht und das US-Militär nicht mehr mit Wehrpflichtigen, sondern einer elitären Berufsarmee zu ersetzen.[11] Massendemokratie führe dazu, dass Menschen leichtfertig Gewalt als Mittel einsetzen, weshalb strikt geschützter Individualismus notwendig sei. Gewalt sei nur bei jenen gut aufgehoben, die sich als würdig erweisen, dem drohenden Charakterverfall zu strotzen. Außerdem sei ohne militärische Ertüchtigung eine entsprechende Generation undiszpliniert und damit leichtfertiger im Umgang mit Gewalt, was auch dessen Toleranz umfasst, wenn sie gegen einen Selbst gerichtet ist. Deshalb wird darauf plädiert, das Wahlrecht mit dem Militärdienst zu verknüpfen, weil das eigene Leben zum Schutz der Gemeinschaft riskiert wird. Damit soll ausgeschlossen werden, dass Einwohner durch Wahl sich zu Positiver Freiheit privilegieren können, für das Dritte nicht bloß finanziell, sondern auch mit dem Leben aufkommen müssten. Keine Bürokraten also im Militär, sondern alle hätten dieselbe Pflicht, ob Koch oder Mediziner. Das Buch wird als Befürwortung der Meritokratie in einer liberalen Gemeinschaft verstanden, mit strikter Ablehnung von Sozialismus und dessen negativen Einfluss durch Sozialliberalismus und Sozialdemokratie. Der Roman ist damit gegen einen das Individuum dominierenden, Egalitarismus anstrebenden Staat gerichtet, der eine Gesellschaft begründet. Während der Roman eine klassische Definition von Sozialdarwinismus nutzt, wonach sich ein Individuum mit ausgeprägtem Charakter gegen jene mit leichtfertigen und brutalen Gewalteinsatz in diesem Sinne behauptet,[12] sieht der Film konträr Sozialdarwinismus im leichtfertigen und brutalen Gewalteinsatz definiert und lehnt diesen ab.[13] Der Film stellt die glorifizierten, im Hurrah-Stil kämpfenden Marines der einen Weltregierung und das verbundene Blutvergießen satirisch dar. Sie sind zudem nur leicht bewaffnet, konventionell ausgerüstet und genderneutral/divers, da Frauen mit Männern kämpfen und duschen, aber keine sexuelle Spannung untereinander aufgebaut wird. Der Film zeichnet lediglich Jugendfilmelemente durch ein klassisches Liebesdreieck der Schulzeit. Die Darstellung der Soldaten erfolgt in futuristisch anmutenden Uniformen, die praktisch aber keinen ausreichenden Schutz gegen die rohe Kampfgewalt der Bugs gewährleisten.[14] Der Roman lässt Kampfanzüge dagegen nur Männer tragen, die zudem kraftverstärkend und als wirksame Panzerung fungieren. Zudem ermöglichen diese auch Sprünge zum Stellungswechsel und weisen eine schwere Bewaffnung auf. Die künstlichen Exoskelette sind keine Mechs, wie sie im Nachfolgefilm Starship Troopers 3: Marauder dargestellt werden. Frauen dürfen dagegen Piloten werden, wegen des leichteren Körpergewichts und damit mehr militärisch nutzbaren Transportvolumen an Bord oder schnellerem Abheben. Zwar seien mehr Kratzer drin und die Handhabung unbequem für alle Passagiere, doch die Überlebenschancen für alle höher. Im Roman gelten Frauen als begehrenswert und feminin.[12]

Die Gegner werden im Roman als kommunale Kastenwesen und Pseudo-Arachnoiden beschrieben, bei dem die Kriegerkaste kein Aufgeben im Kampf kennt. Es gibt noch die Arbeiter, Königinnen und Hirne. Sie werden als weder humanoid noch sonderlich human beschrieben, doch auch als technologisch fortgeschritten und als im Besitz von Raumschiffen. Der Film kennt dagegen neben den massenhaft auftretenden Kriegerbugs zwar noch gewaltige Flugabwehrbugs, riesige Säure-versprühende Bugs, fliegende Kampfbugs, eine Art Hilfbugs und den Brainbug, aber keine Raumschiffe oder Technologie, sondern die Bugs als Präsentationsfläche.[12]

Inhaltliches

Inhaltlich wird im Roman ebenfalls die Militärkarriere aus der Sicht von Johnny Rico beschrieben, doch im Sinne eines Bildungs- und Entwicklungsromans. Zusätzlich summieren sich die kleineren Unterschiede: Beispielsweise ist „Juan“ Rico im Buch von den Philippinen statt Argentinien. Er tritt dem Militär bei, weil sein bester Freund Carl es überzeugt tat und sie alles seit ihrer Kindheit zusammen machten und nicht wegen Carmen. Sein Vater „Emilio“ verstößt ihn, aber begründet es später damit, nicht gedient zu haben. Seine Mutter, nicht aber der Vater, stirbt bei der Zerstörung von Buenos Aires, die nicht wegen eines Meteors, sondern einem Angriff der Bugflotte vernichtet wird. Emilio wird deshalb selbst Soldat und trifft auf Juan, der davon ausgeht, beide Eltern verloren zu haben. Dizzy Flores ist im Buch nicht etwa eine Mitschülerin und spätere Kameradin und Geliebte Ricos, sondern ein männlicher Kamerad, der schon im ersten geschilderten Kampfeinsatz stirbt. Sein Lehrer ist nicht Rasczak, sondern Jean V. Dubois, ist ein pensionierter Colonel, und taucht später nicht mehr persönlich auf, nur mehr in einem Brief, den er Rico während dessen Ausbildung schreibt. Von 2009 Männern des erweiterten Trainings, schlossen 187 ab und 14 kamen gar um, während der Film massig Soldaten kennt. Das Gesellschaft zugrunde liegende System und seine Philosophie von Recht und Justiz wird ausführlich und nicht bloß oberflächlich dargestellt. Ricos Werdegang zum Offizier wird weit ausführlicher geschildert, er besucht auch eine Offiziersschule und wird zu einer anderen Einheit, „Blackstone’s Blackguards“ versetzt, mit denen er gegen die Bugs kämpft (und nicht mit den Rauhnacken, bei diesen ist er erst wieder ganz am Schluss des Buches). Und er kämpft auch nicht nur gegen die Bugs, sondern im Lauf seiner Karriere gegen viele verschiedene Alienvölker auf vielen Planeten. Deren Vegetation, Gravitation und Atmosphäre ist auch unterschiedlich.

Inhaltsänderungen durch die Synchronisation

In der deutschen Synchronisation wurden mehrere Textstellen inhaltlich verändert. Die folgende Passage, Teil des Vortrags eines Lehrers in einer Unterrichtsstunde,

“This year we explored the failure of democracy, how the social scientists brought our world to the brink of chaos. We talked about the veterans, how they took control and imposed the stability that has lasted for generations since.”

„Dieses Jahr erforschten wir das Scheitern der Demokratie, wie die Sozialwissenschaftler unsere Welt an den Rand des Chaos brachten. Wir sprachen über die Veteranen, wie sie die Kontrolle übernahmen und die Stabilität erzwangen, die mittlerweile seit Generationen anhält.“

wurde geändert in:

„Unser Thema war dieses Jahr die politische Entwicklung seit der Jahrtausendwende und wie Außerirdische diese Entwicklung beeinflusst haben. Wir sprachen über die Bugs, wie sie die Erde angriffen und Tausenden unserer Vorfahren den Tod brachten.“

Ist die dem Zitat folgenden Filmaussage in der Originalfassung jene, dass die Veteranen als Bürger gelten, weil sie Militärdienst leisteten und deshalb wählen dürfen, und dies keine belohnende Auszeichnung nur wegen Ableistung des Dienstes sei, weil ein ausgegebenes Privileg des Staates wertlos sei, so ginge es um die politische Autorität Macht anzuwenden und diese sei nackte Gewalt. Diese Autorität würde für alle anderen sprechen. Dass Gewalt nichts nutze, könnten die Stadtväter von Hiroshima wegen jener Zerstörung nicht anzweifeln. Es sei also Wunschglaube, denn Menschen, die das vergessen, würden immer dafür bezahlen. Der Unterschied zwischen einem Citizen (Bürger) und Civilian (Zivilist) sei, dass erster persönliche Haftung für das Gemeinwesen übernehme, um es mit dem Leben zu verteidigen, letzterer nicht.

So wandelt die deutsche Übersetzung die Aussage dahin ab, dass die Wichtigkeit des Militärdienstes im Pflichtbewusstsein liegen würde, und es keine belohnende Auszeichnung nur wegen Ableistung des Dienstes geben würde, so ginge es um den Dienst an der Sicherheit der Erde durch Gewalt. Washington, D.C. sei in einem ersten Bugkrieg nämlich zerstört worden. Man hätte die Bugs zurückgeschlagen und die Menschheit gerettet. Der Unterschied zwischen einem Soldaten und Zivilisten sei, dass erster die Erde in persönlicher Verantwortung mit dem Leben verteidige, letzterer nicht.

Nachwirkung

Indizierung in Deutschland, gekürzte Version

Im Jahre 1999 hat die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (heute Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien) den Film nach über einem Jahr nach Erscheinen in Deutschland indiziert. Aufgrund der Gewaltdarstellungen und des von ihr als pro-militaristisch interpretierten Inhalts. Nach Ansicht der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, die nicht von allen Kritikern geteilt wird, spielten die satirischen Elemente nur eine untergeordnete Rolle. Der Film sei daher verrohend und geeignet gewesen, Kinder und Jugendliche sozialethisch zu desorientieren. Er durfte daher nicht mehr öffentlich beworben und frei verkauft werden.

Es folgte eine deutsche TV-Version, die betont dargestellte Gewaltszenen herauskürzte. Die militaristischen Inhalte blieben bestehen. Kritiker merken an, dass dadurch der Bezug des Films verändert wurde und Gewalt sogar affirmativer und weniger satirisch dargestellt wird.

Im Jahr 2017 wurde diese Indizierung von der Bundesprüfstelle aufgehoben[15] und anschließend im August 2017, die Freigabe der ungekürzten Version ab 16 Jahren von der FSK beschlossen.[16]

Sonstiges

  • Das Budget des Filmes betrug 105 Mio. US-Dollar.[17] Das Einspielergebnis für das Jahr 1997 betrug etwa 121 Mio. US-Dollar, wobei besonders hervorzuheben ist, dass ein Großteil im US-Ausland erzielt wurde.
  • The Washington Post warnte vor dem Film, dass es von zwei Neo-Nazis produziert worden sei und half durch Rufmord mit, die Verbreitung zu verhindern. Es verlor 50 % der Zuschauer in der zweiten Woche, was zu dieser Zeit beispiellos war.
  • Das Erscheinungsdatum lag zwischen mehreren Blockbustern, darunter Titanic (1997).
  • Zum Film erschien zusätzlich der Roman in einer Neuauflage im Bastei-Lübbe-Verlag mit dem Titel Starship Troopers – Der Roman zum Film von Paul Verhoeven; ISBN 978-3-404-14159-3.
  • Die Effekte stammen größtenteils von Industrial Light & Magic; insgesamt waren drei Animationsfirmen eingebunden.
  • In dem Song Decypher von Velvet Acid Christ werden Zitate des Films eingespielt.
  • Die Tochter von Komponist Basil Poledouris, Zoë Poledouris, steuerte das Lied Into It zum Film bei. Sie ist im Film auch kurz als Sängerin zu sehen. Des Weiteren ist im Film der Song I have not been to Oxford Town von David Bowie in abgeänderter Version zu hören.
  • Der Soundtrack zum Film erschien am 3. November 1997. Diesen komponierte Basil Poledouris, der bereits bei Flesh and Blood (1985) und RoboCop (1987) mit Regisseur Paul Verhoeven zusammenarbeitete.
  • Als Drehort für die Kampfszenen diente Hell’s Half Acre im US-Bundesstaat Wyoming.

Kritiken

Der Film hat 7,3 von 10 Punkten auf IMDb.[18]

„[…] Starship Troopers ist der Brutalo-Western unter den Insektenfilmen […] reinster Kriegsfilm, ohne Moral, ohne Skrupel. Ein Film mit Käfern statt Krauts, der uns brüllen läßt [sic]: Kill the bugs! Fazit: Zwei Stunden gute, dreckige Unterhaltung.“

Starship Troopers wirft mit faschistischer Symbolik, hetzerischen Parolen und glorifizierendem Militarismus um sich. Unterstrichen wird das Ganze von einem auf den pathetischen Punkt gebrachten Bombastscore, der sich vor allem durch gnadenlose Distanzlosigkeit auszeichnet. Die Satire des Films liegt eindeutig in der Überzeichnung all dieser Punkte. […] Zu leicht kann der Film missverstanden werden, was dazu führt, dass der Zuschauer sich lediglich an einem bombastischen Actionfilm, vollgepackt mit exzellenten Effekten, erfreut und die Doppeldeutigkeit nicht erfassen kann. […] Solange Hollywood einen patriotischen 08/15-Actioner nach dem anderen produziert, sind Werke, die solches Gedankengut genüsslich ad absurdum führen, nicht nur angebracht, sondern auch erwünscht.“

„Ein mit technischer Perfektion im effektvollen Hochglanzstil von Werbespots und Magazin-Covers inszenierter Science-Fiction-Film, der nicht nur äußerst gewalttätig ist, sondern auch der Glorifizierung des Militarismus und der Verbreitung faschistischen Gedankenguts Vorschub leistet.“

„Zum Glück gelang es dem Niederländer Paul Verhoeven […] die faschistoiden Tendenzen der Romanvorlage mit einfachsten Mitteln – etwa die dämlichen Bodentruppen, die freiwillig in den Tod stürmen – ihrer ganzen Lächerlichkeit preiszugeben. So ist das Ergebnis ein netter Splatter-Spaß mit hervorragender Computer-Animation.“

Auszeichnungen und Nominierungen

Starship Troopers gewann beim Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films Award 1998 die Preise Best Costumes und Best Special Effects und war zusätzlich in den Kategorien Best Director, Best Science Fiction Film und Best Writer nominiert.[23]

Weitere Nominierungen waren Best Visual Effects (Oscarverleihung 1998), Favorite Female Newcomer und Favorite Male Newcomer (Blockbuster Entertainment Award 1998), Best Dramatic Presentation (Hugo Award 1998), Best Action Sequence (MTV Movie Awards 1998), Best Sound Editing – Dialogue & ADR und Best Sound Editing – Sound Effects & Foley (Motion Picture Sound Editors 1998), Best Motion Picture – Animated or Mixed Media und Outstanding Visual Effects (Satellite Awards 1998) sowie Best Use of Animation as a Special FX in a Theatrical (World Animation Celebration 1998).[23]

Fortsetzungsreihe

Die Verfilmung von Starship Troopers setzte den Startpunkt für eine ganze Reihe an Fortsetzungen und Erweiterungen des Franchise.

Starship Troopers: Dominant Species war August 1998 schon die vierte und vierteilige Dark Horse Comic-Reihe, die auf dem Film basiert, gilt jedoch als Fortsetzung, da die anderen drei Teile vor Filmstart herauskamen. Das dreiteilige Starship Troopers: Insect Touch im Mai 1997, Brute Creations im Oktober und The Official Movie Adaption zweiteilig mit Filmstart im November.

Starship Troopers: Battlespace von Mythic Entertainment war von 1998 bis 2001 ein reiner Multiplayer-Space-Shooter, bei dem es fünf Arenen mit unterschiedlichen Zielen gab. Beide Seiten hatten stets fünf Schiffsklassen zur Auswahl, mussten Einheiten sammeln, absetzen und sich reparieren, wiederbewaffnen und absichern, um zu Erfolg zu kommen. Spieler konnten sich zu Gilden zusammenschließen.

Mitte 1999 folgte die Animationsfernsehserie Starship Troopers mit Alternativnamen Starship Troopers Chronicles, die thematisch bei den Filmaussagen bleibt. Sie stützt sich auf Einsatzgruppen und Missionen der Filmhandlung, auf die es sich anstatt des allgemeinen Krieges auch konzentriert, aber behandelt wesentlich mehr Elemente aus dem Ursprungsroman. Aus demselben Studio wie der Film kommend, war die Produktion und Vertrieb problematisch und mit Mängeln, sodass wegen Fehlplanung der Stop kam.

Starship Troopers: Terran Ascendancy von 2000 ist ein Echtzeitstrategiespiel, ohne Basisbau und Rekrutierungsmöglichkeit. Die vorgegebenen Einheiten leveln bei Überleben im Rang, der Spieler verbessert Ausrüstung und Waffen. Das Spiel fügt Inhalte des Romans Filminhalten hinzu, wie etwa den Marauder.

Im Jahr 2004 erschien eine Fortsetzung mit dem Titel Starship Troopers 2: Held der Föderation unter der Regie von Phil Tippett. Es war eine Direct-to-Video-Produktion und als reiner Splatterfilm mit neuen Charakteren ausgelegt, bei dem es um das Überleben geht und nur gegen Ende satirischen Bezug zur Föderation und ihrer Helden nimmt. Er wurde auf DVD und Video veröffentlicht. Im TV wurde eine um fast drei Minuten zensierte Fassung ausgestrahlt. Im Dezember 2004 bekam die ungekürzte Fassung ein SPIO/JK-Siegel und wurde indiziert. Die BPjM strich den Film davon im Juli 2019. Im April 2019 erschien bereits die BluRay.[24]

2005 folgte als Computerspiel Starship Troopers und basiert auf der Welt der beiden bis dato erschienenen Filmen und zeigt die Marauder als eine Elitetruppe der mobilen Infanterie.

Starship Troopers: Roughnecks aus 2007 war ein klassischer 2D-Shooter für Mobiltelefone, bei dem primär Bugs abgewehrt werden müssen, während es Missionen gibt, die um Eskorte, Rettungen oder S&D handeln.

2008 erschien die zweite Filmfortsetzung mit Titel Starship Troopers 3: Marauder ebenfalls als Direct-to-Video-Produktion. Regie führte Edward Neumeier, der für die ersten beiden Teile das Drehbuch verfasst hatte. Hauptcharakter ist Johny Rico und orientiert sich thematisch am ersten Teil, nimmt jedoch stattdessen Bezüge zum Vietnamkrieg und auch dessen Berichterstattung auf. Zudem behandelt es das Verbot von Religion wegen der negativen Einflüsse auf den Krieg, aber auch das Anbeten falscher Götter, die als kontrollierende Instanz der Brainbugs funktionieren.

Im Juli 2012 erschien ein computeranimierter Spielfilm von Shinji Aramaki mit dem Titel Starship Troopers: Invasion.[25] Ed Neumeier und Casper Van Dien waren als Executive Producer beteiligt, hielten sich jedoch abseits der Beratung zurück. Die überlebenden Hauptcharaktere aus dem ersten Film kehrten zurück und der Film fokussiert sich auf die animierte Darstellung von Kampfszenen und Soldatensprüchen. Dem Film folgte das Handyspiel Starship Troopers: Invasion - Mobile Infantry, das als Vorgänger des Films dient und Referenzen zum Roman einbaut.

Zum 20-jährigen Jubiläum des Kultfilms[26] wurde im Juni 2017 Starship Troopers: Traitor Of Mars als Fortsetzung des computeranimierten Films angekündigt. Ohne wesentliche Änderung des Teams produziert und von Ed Neumeier geschrieben, erschien der Film am 21. August 2017 in den US-Kinos,[27] jedoch nur für diesen Tag in 500 über das Land verteilten, ausgewählten Theatern mit einer Einleitung durch Neumeier und Van Dien.[28] Der Film orientiert sich am modernen Klassiker und Kultfilm aus 1997, hat als Animationsfilm aber einen anderen, wenig realen Stil. Die Geschichte von Rico wird weitererzählt. Die von sich selbst eingenommene, aber junge, weibliche Vorsitzende der Föderation will die populärste Person des Universums in ihrem Verständnis von Führungkraft sein und wünscht die Zerstörung des Bug infiltrierten Mars, um ihre Beliebtheitswerte zu stabilisieren.[29]

Im Jahr 2022, 25 Jahre nach Filmstart, folgte erneut ein Computerspiel mit Starship Troopers: Terran Command. Es spielt zeitlich nach dem Film, verzichtet jedoch auf die bekannten Protagonisten. Vom Spieler wird erwartet, abermals als Teil der mobilen Infanterie, und trotz des entmutigenden Widerstands der Arachnoiden, weiterzumarschieren, damit die menschliche Zivilisation und nicht die der Insekten die Galaxie dominieren.[30]

Einflüsse

Die Mainstream-fremden Aussagen des Ursprungswerks von Robert A. Heinlein, militärische Konflikte gegen kollektivistische Gesellschaften aktiv zu führen und dass Gewalt ein überlebenswichtiges Tool sei, welches die freiwillig in Dienst getretenen und beschwärmten Elitesoldaten ausführen dürfen, prägte insbesondere die Popkultur und den Tropus, dass Soldaten im Stil der United States Marine Corps außerirdische Käfer bekämpfen. Die Einflüsse reichten in die First-Person-Shooter und die Echtzeit-Strategiespiele hinein. Das Werk von Verhoeven hatte deshalb bei Veröffentlichung Kritik erfahren, jene Soldaten als inkompetentes Kanonenfutter darzustellen. Die ursprünglichen Soldaten und Charaktere der Space Marines, wie zum Beispiel aus der Alien-Filmreihe und dem entsprechenden Franchise, basierten auf Heinleins Werk. Über jene ursprüngliche Prägung fand auch Verhoevens Film Zugang in damals zeitgenössische Spiele und Filme derselben Sci-Fi-Kultur.[31]

Der im März 1998 erschienene Videospielklassiker StarCraft, der auf Chris Metzens Hintergrundgeschichte basiert, hat ebenfalls einen Military-Science-Fiction Hintergrund einer zentralen, terranischen Föderation, die im Kampf mit insektoiden Aliens liegt. Bekannt war das Spiel insbesondere auch dafür, einen erstklassigen Karteneditor mit Skriptsprache zu bieten, mit dem Eigenentwicklungen ebenfalls über Battle.net gespielt werden konnten.[32] Der kommerzielle Vertrieb neuer Szenarien durch Dritte wurde verfolgt,[33] aber fangetriebene Werke aus anderen Franchises wie Starship Troopers blieben erlaubt und wirkten aufeinander ein. Zur damaligen Zeit galt dasselbe Aufeinandereinwirken bei Gesellschaftsspielen und Rollenspielen und wurde durch solche Fortsetzungen von Starship Troopers aufgegriffen.

Der Marauder von StarCraft II aus dem Jahr 2010 ist eine Hommage an Heinleins Starship Troopers und Ed Neumeiers Starship Troopers 3: Marauder aus 2008, dem zweiten Nachfolger des Films. Auch der zweite StarCraft-Teil hatte einen sogar noch verbesserten Karteneditor mit Skriptsprache und wurde entsprechend genutzt. Offiziell gesponsorte Streaming-Kanäle übertrugen Starship Trooper genannte Wettkampfevents.

Helldivers ist ein Independent-Spiel von Arrowhead Game Studios aus 2015, das nicht nur stark von dem Film Starship Troopers in der Rahmenhandlung inspiriert und beeinflusst ist, sondern auch in ähnlicher Art und Weise eine Gelenkte Demokratie und Super-Erde satirisch darstellt, wo keiner so wirklich wisse, worum man eigentlich kämpft, dies aber ein Glaubensbekenntnis sei. Es geht auch gegen Bugs, die jedoch Erdöl produzieren können. Und ebenso gegen die Illuminierten und Cyborgs, um den Way of Life zu schützen.

Allgemein wurde das Franchise durch den Film international bekannt, sodass Referenzen, Parodien oder ähnliches auf die Inhalte in zeitgenössischer Kultur gebildet werden können. Das Intro des Computerspiels Quake 4 aus 2005 ist an die Landeoperation auf Klendathu angelehnt. Futurama oder Stargate – Kommando SG-1 nehmen Bezüge auf.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Starship Troopers. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; August 2017; Prüfnummer: 78 783 V).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Starship Troopers's Co-Producer, Screenwriter Ed Neumeier: Hollywood Investigator Got It Right! Abgerufen am 15. Februar 2023.
  3. Paul Verhoeven: The Hollywood Interview. Abgerufen am 15. Februar 2023 (englisch).
  4. Lee Adams: Paul Verhoeven Took A Very Serious Approach To Starship Troopers' B-Movie Premise. 26. Dezember 2022, abgerufen am 15. Februar 2023 (amerikanisches Englisch).
  5. Paul Verhoeven: The "Starship Troopers" Hollywood Flashback Interview. Abgerufen am 15. Februar 2023 (englisch).
  6. Expanded universe | WorldCat.org. Abgerufen am 15. Februar 2023.
  7. Paul Verhoeven erklärt, warum das „Starship Troopers“-Remake in die aktuelle Zeit passt. In: filmstarts.de. Abgerufen am 14. September 2020.
  8. Post-9/11 Hollywood: The Films They Dare Not Make Today. Abgerufen am 15. Februar 2023.
  9. Salon | Ill Humor. 14. Mai 2009, abgerufen am 15. Februar 2023.
  10. James Daniel Gifford von The Robert A. and Virginia Heinlein Archives
  11. P. van Helvoirt: Research Portfolio American Studies. 2011 (uu.nl [abgerufen am 16. Februar 2023]).
  12. a b c Robert A. Heinlein: Starship Troopers. Penguin, 1987, ISBN 978-1-101-50042-2 (google.de [abgerufen am 16. Februar 2023]).
  13. Interview: Paul Verhoeven, by Scott Tobias, The A.V. Club, publiziert am 3. April 2007. Abgerufen am 24. März 2011.
  14. Filmkritik: Science-Fiction: Faschismus light im Weltall. In: Der Spiegel. 24. Januar 1998, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 16. Februar 2023]).
  15. Gerald Wurm: Starship Troopers nicht mehr indiziert (Schnittberichte.com). Abgerufen am 2. Oktober 2017.
  16. Gerald Wurm: Starship Troopers ungekürzt von FSK geprüft (Schnittberichte.com). Abgerufen am 1. Oktober 2017.
  17. Boxoffice: Starship Troopers. Abgerufen am 16. Februar 2023.
  18. Starship Troopers. Internet Movie Database, abgerufen am 4. Juni 2022 (englisch).
  19. Starship Troopers. In: cinema. Abgerufen am 7. April 2021.
  20. Kritik zu Starship Troopers. In: filmstarts.de
  21. Starship Troopers. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. Oktober 2017.
  22. Starship Troopers. In: prisma. Abgerufen am 2. Oktober 2017.
  23. a b Liste der Auszeichnungen und Nominierungen auf IMDb.com, abgerufen am 16. September 2011
  24. Gerald Wurm: Starship Troopers 2: Held der Föderation ist vom Index (Schnittberichte.com). Abgerufen am 15. Februar 2023.
  25. Starship Troopers: Invasion Trailer Has Lots of Legs
  26. Filmstarts: 20 Jahre "Starship Troopers": Casper Van Dien postet private Setfotos mit Denise Richards, Neil Patrick Harris und Co. Abgerufen am 16. Februar 2023.
  27. Filmstarts: "Starship Troopers: Traitor Of Mars": Im ersten Trailer zum Sequel mit Casper Van Dien sind Johnny und Dizzy wieder vereint. Abgerufen am 16. Februar 2023.
  28. Graeme McMillan: ‘Starship Troopers’ Animated Sequel ‘Traitor of Mars’ To Debut In Theaters For One Night Only. In: The Hollywood Reporter. 5. Juni 2017, abgerufen am 16. Februar 2023 (amerikanisches Englisch).
  29. Filmstarts: Die Filmstarts-Kritik zu Starship Troopers: Traitor Of Mars. Abgerufen am 16. Februar 2023.
  30. Felix Schütz: Starship Troopers: Terran Command im Test - Möchten Sie mehr wissen? In: PC Games. 22. Juni 2022 (pcgames.de [abgerufen am 16. Februar 2023]).
  31. Coleman Gailloreto: How Robert Heinlein’s Starship Troopers Shaped FPS Games. 19. Juni 2022, abgerufen am 16. Februar 2023 (englisch).
  32. Petra Fröhlich: Starcraft Test: Der Test aus PC Games 06/1998. In: PC Games. 29. Juli 2010 (pcgames.de [abgerufen am 16. Februar 2023]).
  33. I. G. N. Staff: Blizzard Wins in Starcraft Case. 11. November 1998, abgerufen am 16. Februar 2023 (englisch).

Information

Der Artikel Starship Troopers (Film) in der deutschen Wikipedia belegte im lokalen Ranking der Popularität folgende Plätze:

Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2023-02-20 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=1242375