Schweigend steht der Wald (Film)

Schweigend steht der Wald ist ein deutscher Spielfilm von Saralisa Volm aus dem Jahr 2022, nach dem gleichnamigen Buch von 2013, verfasst von Wolfram Fleischhauer, der auch das Drehbuch schrieb. Der Film kam am 27. Oktober 2022 in die deutschen Kinos.^[3]

Handlung

Die Forstpraktikantin Anja Grimm kehrt im Rahmen eines Projektes zur Bodenkartierung in das Waldstück zurück, in dem ihr Vater bei einem dort verbrachten Familienurlaub spurlos verschwand, als sie acht Jahre alt war. Sie entnimmt, obwohl eigentlich nur der Boden des Waldgebiets kartiert werden soll, auf einer Lichtung eine Bodenprobe. Dabei fällt ihr eine Anomalie auf. Anja besucht die Lichtung erneut, um eine Kontrollprobe zu nehmen. Dabei wird sie von dem verwirrten Xaver Leybach überrascht und mit einer Waffe bedroht. Sie kennt ihn und auch die Familie seiner Schwester Waltraud Gollas aus den Urlaubstagen ihrer Kindheit. Damals kam der gestörte Xaver nur mit Kindern zurecht. Als sie sich zu erkennen gibt, verschwindet Xaver im Wald. Anja verlässt die Lichtung fluchtartig. Anja besucht später die Familie Gollas, der das Waldstück gehört, weil sie nicht alleine zurückkehren will, um ihr zurückgelassenes Werkzeug und die Bodenprobe zu holen. Rupert, der Sohn Waltrauds, begleitet sie. Er schlägt vor, sie sollten Xaver besuchen, damit der weiß, warum Anja im Wald ist und sie zukünftig in Ruhe lässt. Als sie auf dem Hof Xavers sind, finden sie ihn mit einer blutverschmierten Schaufel; er hat seine pflegebedürftige Mutter Anna erschlagen.

Konrad Dallmann, wie sein Vater Gustav Polizist im Ort, stellt fest, dass sein Vater im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Vaters von Anja ohne erkennbaren Grund gegen Xaver ermittelt hat. Sein Vater erklärt, dass damals, 1979, Franz Josef Strauß mit dem italienischen Ministerpräsidenten Pertini das nahegelegenene Konzentrationslager Flossenbürg besuchte. Pertinis Bruder wurde dort ermordet. Um Komplikationen während des Besuchs zu vermeiden, habe er den verwirrten Xaver aus dem Weg haben wollen.

Konrad gerät unter Druck: Sein Vater bedrängt ihn, er solle dafür sorgen, dass Anja nicht weiter Nachforschungen anstellt; die jedoch erstattet Anzeige gegen Xaver wegen Mordes an ihrem Vater und fordert eine Durchsuchung der Lichtung. Gustav schlägt vor, man solle ihr geben, wonach sie suche, um sie zum Schweigen zu bringen. Darauf werden auf der Lichtung die Gebeine von Anjas Vater gefunden; sein Mord wird Xaver angelastet. Anja versucht den in der Forensik einsitzenden Xaver zu sprechen. Das wird ihr verwehrt. Xaver hat sie jedoch gesehen und bringt sich kurz danach um.

Xavers Schwester Waltraud ist unglücklich über dessen Tod und lastet ihn Anja an. Ihr Mann und ihr Sohn Rupert erkennen, dass die Verbrechen Xavers ihre Pläne bedrohen, in dem Waldstück einen Märchenpark einzurichten.

Anja bemerkt, dass der Mord an ihrem Vater, einem Geschichtslehrer, nur ein Teil des Geheimnisses um die Lichtung ist. Auf Bildern, die entstanden, bevor ihr Vater ermordet wurde, ist ein atypischer Brennnesselbewuchs zu erkennen. Die Lichtung ist ein Massengrab, das bei einem Todesmarsch der Lagerinsassen von Flossenbürg angelegt wurde. Die Bewohner des Ortes wissen um die Massenhinrichtungen und verschleierten sie. Der traumatisierte Xaver war als Kind gezwungen, Zeuge der Hinrichtungen zu sein. Seine Mutter Anna tötete Anjas Vater, als der Nachforschungen in dieser Sache betrieb. Gustav Dallmann versuchte ebenfalls, sie zu vertuschen. Anja besucht die Lichtung nochmals, als die Dallmanns und die Gollas versuchen, die Gebeine aus dem Massengrab zu beseitigen. Obwohl Konrad Dallmann und Rupert Golla sagen, dass weitere Vertuschungsversuche aussichtslos seien, erschießt Gustav Anja.

Hintergrund

Der Film wurde vom 19. April 2021 bis zum 21. Mai 2021 an 25 Drehtagen in Weiden in der Oberpfalz gedreht.^[4] Die Premiere fand am 16. Februar 2022 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2022 im Rahmen des Zusatzprogramms Perspektive Deutsches Kino statt.^[5]

Kritiken

Weblinks

• Schweigend steht der Wald bei IMDb
• Offizielle Website

Einzelnachweise