Natenom [[1], bürgerlich Andreas Mandalka (* 1980 oder 1981; † 30. Januar 2024 bei Neuhausen, Enzkreis), war ein deutscher Fahrradaktivist und Blogger.
]Andreas Mandalka berichtete ab 2011 auf seinem Blog als Natenom und in sozialen Medien neben Themen wie Fotografieren oder Linux[2] über die Gefährdung von Radfahrern durch Autofahrer, insbesondere in der Region um die Stadt Pforzheim. Er fuhr nach eigenen Angaben oft zwischen 50 und 80 km am Tag.[2] Schwerpunkt seiner Berichte waren nicht abgesicherte Fahrradwege, zu geringe Abstände von Autofahrern beim Überholen von Radfahrern sowie die Untätigkeit von Behörden und die fehlende Strafverfolgung beim Melden entsprechender Verstöße. Zahlreiche Anzeigen bei dokumentierten Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung seien nicht verfolgt worden.[3]
Mandalka beteiligte sich als Tester an der Entwicklung des OpenBikeSensors, der mit dem Deutschen Fahrradpreis ausgezeichnet wurde und in 30 Städten in Deutschland im Einsatz ist; das Gerät misst die Abstände von Radfahrern zu Kraftfahrzeugen und kann diese mit Geoposition dokumentieren.[4]
Mandalka kam am 30. Januar 2024 bei einem Verkehrsunfall auf der Landesstraße L 574 bei Neuhausen ums Leben.[5] Ein 77-Jähriger fuhr bei Dunkelheit gegen 19:20 Uhr mit seinem Kastenwagen den radfahrenden Mandalka, der zum Unfallzeitpunkt Helm und Warnweste trug,[6] von hinten an. Mandalka starb trotz Reanimationsmaßnahmen noch am Unfallort.[7][8] Er wurde 43 Jahre alt.[9] Gegen den unfallbeteiligten Fahrer hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe – wie bei Verkehrsunfällen mit Todesopfern üblich – ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet.[6]
Auf dem Streckenabschnitt des Unfallortes besteht keine Geschwindigkeitsbegrenzung[10]. Höchstens darf dort unter Einbezug der Fähigkeiten des Fahrers und der Sichtverhältnisse so schnell gefahren werden, dass keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet werden können[11], maximal die auf Landstraßen zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h.
In seinem Blog hatte Mandalka über Jahre hinweg die Gefährlichkeit eben jener Landesstraße dokumentiert.[12] Kern der Auseinandersetzung mit der Polizei war, dass sie nicht seiner Auffassung folgte, dass regelmäßige Kontrollen zur Sicherheit von Radfahrern beitragen würden. Ein Interview dazu hatte neben dem Verkehrsclub ADFC auch Die Zeit veröffentlicht.[13][14]
Mandalkas Tod erfuhr bundesweite Resonanz.[15] Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann bezeichnete seinen Tod als „bittere[n] Anlass und zugleich Anstoß, mit verstärktem Engagement die Sicherheit des Radverkehrs zu verbessern“.[16] Fahrradaktivisten in verschiedenen Orten Deutschlands organisierten Trauer- und Gedenkfahrten überwiegend in Form einer stillen Critical Mass.[3]
Am 11. Februar fand in Pforzheim eine Kundgebung vor der örtlichen Staatsanwaltschaft mit einer anschließenden Gedenkfahrt zur Unfallstelle statt. Rund 500 Radfahrende nahmen an dieser Demonstration teil.[17] Anlässlich seines Todes wurde auf Wunsch Mandalkas[18] ein Geisterrad mit seinem Namen an der Unfallstelle aufgestellt.[17] Die Gedenkstätte wurde innerhalb von 24 Stunden nach ihrer Einrichtung von Unbekannten zerstört.[19]
Personendaten | |
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NAME | Natenom |
ALTERNATIVNAMEN | Mandalka, Andreas (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fahrradaktivist und Blogger |
GEBURTSDATUM | 1980 oder 1981 |
STERBEDATUM | 30. Januar 2024 |
STERBEORT | bei Neuhausen |
Der präsentierte Inhalt des Wikipedia-Artikels wurde im 2024-02-12 basierend auf extrahiert https://de.wikipedia.org/?curid=12979633