Kim Isabel Fredrika Wall[1] (* 23. März 1987 in Gislöv bei Trelleborg; † 10. oder 11. August 2017 auf der Ostsee) war eine schwedische Journalistin. Sie wurde im Seegebiet von Kopenhagen in dem von ihrem Mörder Peter Madsen gebauten U-Boot UC3 Nautilus ermordet.
Kim Wall wuchs in Trelleborg in Schweden auf und lebte anschließend in Malmö, London, Paris und New York.[2][3] Sie studierte an der Columbia University School of Journalism, wo sie 2013 ihren Abschluss machte,[4] und der London School of Economics and Political Science.[5] Als ihre Arbeitsschwerpunkte werden auf einer Journalistenwebsite Internationale Beziehungen und Politikanalysen mit besonderer Ausrichtung auf Südostasien genannt. Sie arbeitete als Journalistin in Hongkong, China, Indien, Australien, Sri Lanka und den USA. Wall schrieb für zahlreiche internationale Medien, unter anderem für The Guardian, Foreign Policy, The Atlantic, Al Jazeera, Slate, ChinaFile, VICE, South China Morning Post, The Diplomat, The Independent und die New York Times.[6][7]
Für die Multimedia-Reportage „Exodus“ über die Marshallinseln,[8] die im November 2015 bei sueddeutsche.de erschien, wurde Wall zusammen mit Coleen Jose und Jan Hendrik Hinzel mit dem Hansel-Mieth-Preis digital 2016 ausgezeichnet.[9]
Für ein Interview mit dem dänischen Konstrukteur Peter Madsen bestieg Kim Wall am Abend des 10. August 2017 dessen selbstgebautes U-Boot UC3 Nautilus. Gegen 22.30 Uhr wurden Madsen und Wall zuletzt im Turm des U-Boots gesehen.[10] Nach Überzeugung der Ermittler und Richter im anschließenden Strafprozess gegen Madsen wurde Wall von Madsen gefesselt, gequält, sexuell missbraucht, ermordet und zerstückelt.[11] Walls Torso wurde am 21. August 2017 am Ufer der Insel Amager, südlich von Kopenhagen nahe der Køgebucht gefunden. Die gerichtsmedizinische Analyse ergab, dass Kopf und Gliedmaßen gezielt abgetrennt worden waren.[12][13] Am Torso fanden sich 15 Messerstiche.[14] Im Oktober und November 2017 fanden Taucher dort, wo Leichenspürhunde angeschlagen hatten, den Kopf, die Arme und Beine, die vom Rumpf abgetrennt worden waren, sowie Kleidungsstücke. Der Schädel wies keine Frakturen oder stumpfe Verletzungen auf.[15][16][17]
Am 1. Juni 2018 wurde Kim Wall im Beisein ihrer Familie und weniger Vertrauter in Trelleborg beigesetzt.[18][19]
Nachdem er im Gerichtsverfahren stets geleugnet hatte, gestand Peter Madsen die Tötung in einem Telefoninterview, das in einem Dokumentarfilm am 9. September 2020 ausgestrahlt wurde. „Es gibt nur einen Schuldigen, und das bin ich.“[20]
Kim Walls Familie stiftete zur Erinnerung an Kim Wall ein Stipendium für junge Journalistinnen.[21]
Personendaten | |
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NAME | Wall, Kim |
ALTERNATIVNAMEN | Wall, Kim Isabel Fredrika (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | schwedische Journalistin |
GEBURTSDATUM | 23. März 1987 |
GEBURTSORT | Gislöv bei Trelleborg |
STERBEDATUM | 10. August 2017 oder 11. August 2017 |
STERBEORT | Ostsee |
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