Ferda Ataman (* 4. November 1979 in Stuttgart[1]) ist eine deutsche Journalistin, Politologin, Kolumnistin und Autorin. Seit Juli 2022 ist sie Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung.
Ferda Ataman wurde 1979 in Stuttgart geboren und wuchs in Nürnberg auf. Ihre Eltern waren aus der Türkei eingewandert.[2]
Ataman studierte Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt „Moderner Vorderer Orient“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin und schloss das Studium 2005 mit dem Diplom ab. Nach dem Studium arbeitete sie als Redenschreiberin für den damaligen NRW-Integrationsminister Armin Laschet, bevor sie 2007 eine Ausbildung an der Berliner Journalisten-Schule begann und danach als Journalistin für Spiegel Online und den Tagesspiegel tätig war. Von 2010 bis 2012 leitete sie das Referat Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und von 2012 bis 2016 den Mediendienst Integration, einen Informationsdienst für Journalisten des Rats für Migration.[3][4]
Von April 2018 bis Februar 2020 schrieb Ataman für Spiegel Online die Kolumne Heimatkunde.[5] Im Frühjahr 2019 löste sie mit dem Twitter-Hashtag #vonhier und ihrem Buch Ich bin von hier. Hört auf zu fragen! eine Debatte über Zugehörigkeit aus.[6][7] Seit Juni 2021 verfasst sie eine wöchentliche Kolumne für die Kolumnenreihe Wissen – Denken – Meinen von Radio Eins, einem Radiosender des RBB.[8]
Im Mai 2022 startete Ataman zusammen mit Konstantina Vassiliou-Enz das Beratungsunternehmen „Diversity Kartell“, das auf Diversität in Medien, Verlagen und in der Kommunikationsbranche spezialisiert ist.[9]
Ataman lebt in Berlin.
Ataman gehörte 2008 zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Neue deutsche Medienmacher*innen. 2016 wurde sie dessen zweite Vorsitzende und 2018 dessen Vorsitzende.[10] Von 2017 bis 2021 war sie Sprecherin des Vereins Neue Deutsche Organisationen.[11]
Seit 2020 ist Ataman stellvertretendes Mitglied des Beirats der Antidiskriminierungsstelle des Bundes[12] und Vorsitzende des Beirats des Bildungsprojekts weitklick der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter.[13]
Ataman gehört seit 2020 der Mitgliederversammlung der Heinrich-Böll-Stiftung an, dem obersten Beschlussfassungsorgan der Stiftung.[14] Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin nominierte sie 2022 für die 17. Bundesversammlung.[15]
Am 15. Juni 2022 wurde sie mit Beschluss des Bundeskabinetts für die Position der Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes dem Bundestag vorgeschlagen.[16] Nach heftiger Kritik an der „Personalie“ und dem Ablauf des Vorschlagsverfahrens wurde die Wahl auf Betreiben der FDP-Bundestagsfraktion vom 23. Juni auf Anfang Juli 2022 verschoben.[17] Am 7. Juli 2022 wurde sie im Deutschen Bundestag zur Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung gewählt.[18][19]
In ihrem ersten Statement kündigte Ferda Ataman an, die im Koalitionsvertrag angekündigten Verbesserungen zum rechtlichen Schutz vor Diskriminierungen zeitnah umzusetzen: „Als Antidiskriminierungsbeauftragte werde ich mich für alle Menschen einsetzen, die Benachteiligungen erleben – sei es wegen ihres Alters, wegen einer Behinderung, der Herkunft, des Geschlechts, der sexuellen Identität, der Religion oder Weltanschauung“.[20] Ataman betonte die Wichtigkeit zur Reform und des Ausbaus des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes und den Zugang zu umfassenden, flächendeckenden und zivilgesellschaftlichen Beratungsangeboten gegen Diskriminierungen.[21]
Ferda Atamans politische Schwerpunkte sind Migration, Einwanderung und Integration und damit verbundene Themenfelder wie Ehrenmorde, Zwangsehen, Clan-Kriminalität und der politische Islam. In zahlreichen journalistischen Beiträgen des Spiegel-Magazins hat sie beispielsweise zu Schwulenfeindlichkeit im Islam[22][23] und Antisemitismus unter Muslimen geschrieben.
Über den Ehrenmord im Jahr 2005 an Hatun Sürücü, die von ihren Brüdern ermordet wurde, berichtete und dokumentierte Ataman den Prozessverlauf.[24][25]
In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk im Jahr 2017 sagte Ataman, dass sie sich nicht als Migrantin oder Ausländerin sehe, sondern schlicht als Deutsche: „Auch eine Frau, die Ferda Ataman heißt, ist Deutsche und man muss nicht fragen: Wo kommst du her?“ In diesem Zusammenhang sieht sie die Medien in der Verantwortung, Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe oder nicht typisch deutschen Namen auch in Themen einzubringen, die nichts mit Migration zu tun haben. Der Verein Neue deutsche Medienmacher*innen hatte sich dieses Problem als ein Hauptziel gesetzt. Sie forderte, dass der Anspruch für Journalisten sein müsse, die Realität abzubilden: „Die Realität sind viele helfende Menschen - Meldungen, die einen glücklich machen. Aber natürlich auch die Kehrseite: nämlich die Probleme, die jetzt zutage treten.“[26]
In ihrem Buch Ich bin von hier. Hört auf zu fragen setzt Ferda Ataman sich mit narrativen Neudeutungen von Migration in einer postmigrantischen Gesellschaft auseinander. Es thematisiert die Geschichte der Migration mit Erzählungen der eigenen deutschen Identität, die stets eingefordert werden muss.[27] Ataman kritisiert in ihrer Streitschrift, dass die Debatten, ob Deutschland ein Einwanderungsland sei, nicht erst 2015 nach der Ankunft Geflüchteter in die Bundesrepublik begannen. Es werde vergessen, dass Deutschland lange vor 2015 Einwanderungsland gewesen sei. Ich bin von hier. Hört auf zu fragen besteht aus fünf Kapiteln zu den gröbsten Missverständnissen in der Migrationsdebatte und fünf Kapitel widmen sich Atamans Vorschlägen für ein modernes Einwanderungsland. Sie fordert ein neues Bild von Heimat, das alle mitnimmt.[28]
In einem Gespräch im Jahr 2020 zum Thema Muslimische Communities & Antisemitismus für das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk diskutierte Ataman zusammen mit Saba-Nur Cheema, pädagogischer Leiterin der Bildungsstätte Anne Frank, sowie der Fernsehjournalistin Düzen Tekkal über Antisemitismus unter Muslimen.[29][30]
Der Artikel Migranten, die gegen Migranten hetzen setzt sich mit Rassismus und Antisemitismus, der von Migranten ausgeht, auseinander.[31] Der Kulturwissenschaftler Simon Strick beschreibt Ferda Atamans Artikel Migranten, die gegen Migranten hetzen in seinem Buch Rechte Gefühle: „Sie ist eine der wenigen, die bislang öffentlich solche Figuren kommentiert haben. In ihrem Artikel bespricht Ataman rechte Akteure, die »offensichtlichen Migrationshinter-grund« haben: Attila Hildmann, Achille Demagbo (AfD), Akif Pirinçci und Xavier Naidoo. Ataman schlägt die Denkbilder von »Selbsthass« und »internalisiertem Rassismus« vor, um die Positionen dieser Migranten zu erklären.“[32]
Im Juni 2018 schrieb Ataman für die Amadeu Antonio Stiftung einen Text Deutschland, Heimat der Weltoffenheit, der die Gefahren aufweist, wenn der Heimatbegriff Rechtsradikalen überlassen wird: „Politiker, die derzeit über Heimat reden, suchen in der Regel eine Antwort auf die grassierende ‚Fremdenangst‘. Doch das ist brandgefährlich. Denn in diesem Kontext kann Heimat nur bedeuten, dass es um Blut und Boden geht: Deutschland als Heimat der Menschen, die zuerst hier waren.“[33] Ataman schrieb, dass die Reaktion der Politik auf Rassismus und Antisemitismus nicht durch den Satz „Immer mehr Deutsche fühlen sich fremd im eigenen Land“ normalisiert werden darf. Der Text befasst sich u. a. damit, warum der Heimatbegriff als Reaktion auf die Fluchtbewegung im Jahr 2015 debattiert wurde, und erwähnt in diesem Zusammenhang die „Blut-und-Boden“-Ideologie. Der Text beinhaltet zwei Passagen, die Horst Seehofer betreffen. In der ersten Passage kritisiert Ataman die Bedeutung eines Heimatministeriums: „...Das Heimatministerium ist vor allem Symbolpolitik für potenzielle rechte Wähler. Der Name suggeriert, dass von nun an eine Bundesbehörde über Leitkultur und Zugehörigkeit befinden kann. Seehofers erste Amtshandlung bestand darin zu sagen: ‚Der Islam gehört nicht zu Deutschland.‘“ In der zweiten Passage beschäftigt Ataman sich mit dem Begriff „Heimat“ und wie die Besetzung des Wortes politisch zu verantworten wäre: „Ich mag den Begriff Heimat. Ich halte ihn für einen wunderbaren Dreh- und Angelpunkt, um zu diskutieren, wo wir in der Gesellschaft stehen. Aber wenn man den Begriff nicht den Rechten überlassen will, sollte man ihn auch nicht in ihrem Kontext verwenden. Was Seehofer also nicht verstanden hat: Wenn er den Begriff „Heimat“ besetzen will, braucht er eine Symbolpolitik für Vielfalt, nicht dagegen. Eine Staatssekretärin mit Migrationshintergrund im Innenministerium – das hätte beispielsweise eine solche Symbolkraft.“[33]
Horst Seehofer sagte daraufhin als erster Bundesinnenminister seine Teilnahme am Integrationsgipfel ab, weil er sich von Ataman in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt fühlte.[34] Ataman betonte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung auf die Frage, ob sie den Ärger des Innenministers verstehen könne: „Kann ich nicht, weil es da keinen ‚Blut und Boden‘-Vergleich gibt, den er persönlich nehmen könnte.“[35] Der ehemalige ARD-Korrespondent Werner Sonne, der gemeinsam mit Ataman den Mediendienst Integration aufgebaut hatte, kritisierte im Spiegel, es sei zwar „Unfug“, ihr die Absage Seehofers „in die Schuhe zu schieben“, doch habe sie „den Streit mit Angela Merkel immer weiter“ eskaliert und verlange die Abschaffung des Begriffs Migrationshintergrund, weil Menschen mit diesem Hintergrund in Deutschland „doch längst in der Mehrheit“ seien. Diese Behauptung Atamans beziehe „ausdrücklich die vielen Millionen Vertriebenen und Flüchtlinge“ ein, „die als Folge des Zweiten Weltkriegs ihre alte Heimat verlassen mussten“. Dies sei ein „absurder Versuch, diese Menschen mit Zuwanderern gleichzusetzen, die unbestreitbar aus anderen Kulturkreisen nach Deutschland gekommen sind“, und sei „Wasser auf die Mühlen derjenigen, die dieses Land spalten wollen“.[36]
Aufgrund einer Spiegel-Kolumne Ferda Atamans Almanis – oder wie nennen wir Kartoffeln? im Jahr 2020 wurde der Begriff Kartoffel, als Äquivalenz für Deutsche ohne Migrationshintergrund, kontrovers diskutiert. In betreffender Kolumne setzte sich Ataman über Fremdbezeichnungen einer Mehrheitsgesellschaft, die aus weißen Deutschen besteht, gegenüber Menschen mit Migrationsbiografie auseinander. Sie geht dabei auf den Umgang mit weißen Privilegien ein und versucht zu verdeutlichen, dass die damit verbundenen Widerstände auf Machtansprüche und Deutungshoheit beruhen.[37]
Ataman wurde daraufhin von vielen Stellen, wie etwa der CDU, der AfD, der Bild-Zeitung und von konservativen Teilen des deutschen Feuilletons, massiv angegriffen und zum Teil als Rassistin bezeichnet, weil sie weiße Deutsche diskriminieren würde. Der BR schrieb, dass diese Kritiker übersehen würden, „dass Rassismus und Diskriminierung nur in Kombination mit Macht wirksam werden. Rassismus und Diskriminierung finden statt, wenn eine Mehrheit, die sich selbst als die Norm versteht, andere auf vielfältige Weisen abwertet und ausschließt. Das kann beispielsweise am Arbeitsplatz, in der Schule, bei der Wohnungssuche, aber auch im Umgang mit Behörden passieren.“[38]
Anlässlich des Vorschlags zur Nominierung Atamans zur Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes im Jahr 2022 entstand eine mediale Diskussion über ihre Eignung. Der BR berichtete über die seiner Ansicht nach teils unfaire Berichterstattung und verwies auf die Webseite des Journalisten Stephan Anpalagan,[39] um einen kritischen Überblick über das, was in deutschen Medien über Ataman geschrieben wurde, zu bekommen.[40]
In den Fokus geriet dabei unter anderem auch die Spiegel-Kolumne Atamans, in der sie sich 2020 polemisch mit der Bezeichnung „Kartoffel“ für Deutsche ohne Migrationshintergrund beschäftigt hatte. Dies führte anlässlich der Nominierung zur Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung zu Diskussionen darüber, ob eine angeblich diskriminierende Fremdzuschreibung für Deutsche ohne Migrationshintergrund nicht auch als Rassismus zu werten und Ataman damit die richtige Besetzung für die Position sei.[41][42]
Der Cicero-Journalist und Politikwissenschaftler Ulrich Thiele konstatierte: „Der Streit kreist sich vor allem um Atamans Polemiken in ihrem Kampf gegen Rassismus, der bei ihr oft dort zu beginnen scheint, wo jemand nicht ihrer Meinung ist. Während der Hochphase der Corona-Pandemie, um nur ein Beispiel zu nennen, behauptete sie quasi, Krankenhäuser würden so weit gehen, Deutsche ohne Migrationshintergrund zu bevorzugen, wenn die Beatmungsgeräte knapp werden, und nicht-weiße Menschen dafür sterben zu lassen.“ Er warf Ataman außerdem eine Verharmlosung der Clan-Kriminalität vor.[43]
Massud Reza, Bildungsreferent der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, sah ihre Nominierung als „krasse Fehlbesetzung“, denn „sie ignoriere den nicht-weißen Rassismus“.[44]
Nach dieser Kritik entgegnete Ataman der Deutschen Presse-Agentur, dass sie ihre privaten Tweets aus Neutralitätsgründen von ihrem Account gelöscht habe, diese seien aber im Internet, genau wie ihre restlichen Veröffentlichungen, weiterhin abrufbar.[45]
Verschiedene Einzelpersonen mit Migrationshintergrund und deren Organisationen verfassten unter dem Namen Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung einen offenen Brief an die Fraktionsvorsitzenden der Ampel-Koalition, um die Ernennung Atamans zur Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zu verhindern. Die Gruppe wirft ihr vor, dass sie den Rassismus, auch von Migranten selbst, gegenüber nicht-muslimischen Menschen ausblende. Sie ignoriere und verhöhne angeblich Menschen, die Gewaltformen innerhalb der migrantischen Gemeinschaften, wie etwa Islamismus oder Zwangsverheiratungen, kritisieren. Sie sorge so „nicht nur für Spaltung und Ressentiment in der Gesellschaft, sondern legitimiert sogar Diskriminierung“.[46][38]
Der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch setzte dem in der Wochenzeitung Die Zeit entgegen: „Vorgeblich entzündet sich dieser Zorn an der ‚Kartoffel‘ …“ Damit habe „die Empörung im konservativen Feuilleton“ begonnen, „die (offensichtlich ohne Lektüre der als Beweisstück vorgelegten Kolumne) schnell in vernichtenden Vorwürfen mündete. Etwa, …dass sie – ein im konservativen Feuilleton beliebter Vorwurf – ‚Identitätspolitik‘ betreibe“. Aus seiner Sicht entbehrten „diese Vorwürfe … jeder Substanz“. Sie erkläre in der Kolumne „lediglich, warum Deutsche ohne Migrationshintergrund so empfindlich auf dieses an sich harmlose Wort“ reagierten, und behaupte, „diese Empfindlichkeit ergebe sich eben aus einem gut versteckten Privileg“.[47]
Die Journalistin Heike Kleffner führte in der taz aus: „Das ist kein Shitstorm, sondern eine orchestrierte Kampagne durch rechte Filterblasen. Angefacht werden diese durch gezielte Tweets prominenter Accounts.“ Dahinter steckt ihrer Auffassung nach politisches Kalkül. „Deutlich zu machen, dass sie keine Hierarchien zwischen unterschiedlichen Diskriminierungserfahrungen aufmacht, sondern deren Mehrdimensionalität mutig adressiert“, sei jedoch Atamans „persönliche Herausforderung“.[48] Die stellvertretende Chefredakteurin der taz, Katrin Gottschalk, befürwortete in einem Kommentar die Nominierung Atamans: „Eine Person mit Migrationsgeschichte hat den Posten seit seiner Einrichtung 2006 noch nicht innegehabt. Zeit wird es.“[49]
Stephan-Andreas Casdorff verteidigte im Tagesspiegel Atamans Nominierung in dem Kommentar Wer gegen Diskriminierung antritt, darf nicht leise sein und konstatierte: „Wer gegen Diskriminierung antreten will oder soll, muss sich was trauen. Kann von Amts wegen nicht leise sein, brav, lieb.“[41][50]
Auch der Queer-Beauftragte der Bundesregierung und Bündnis 90/ Die Grünen-Politiker Sven Lehmann verteidigte die geplante Ernennung und relativierte: „In Kolumnen spitzt man ab und zu mal zu.“[51]
Die Berliner Bürgermeisterin Bettina Jarasch (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte, Ataman lege den Finger in die Wunde – und genau das sei ihre Aufgabe.[52] Die grüne Bundesfamilienministerin Lisa Paus bescheinigte Ataman in der Erklärung des Ministeriums zum Kabinettsbeschluss, dass sie für großes Engagement für eine inklusive, demokratische Gesellschaft stehe: „Ich bin mir sicher, als neue Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wird sie all denjenigen eine starke Stimme verleihen, die in Deutschland Diskriminierung erfahren.“[53]
Armin Laschet (CDU), für den Ataman in dessen Zeit als Integrationsminister (2005 bis 2010) in Nordrhein-Westfalen als Redenschreiberin gearbeitet hatte, gratulierte ihr via Twitter „aus vollem Herzen zur Berufung als neue Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung“.[53]
Am 24. Juni sprachen sich mehr als 20 migrantische Organisationen und Einzelpersonen in einem offenen Brief für Ataman aus. Initiiert wurde der offene Brief vom Bundeskongress der Migrant:innenorganisationen. Unter den Einzelpersönlichkeiten, die hinter dem Brief stehen, sind auch der Schriftsteller Max Czollek und Meron Mendel, Leiter der Anne-Frank-Bildungsstätte in Frankfurt am Main. Einer der Vorwürfe gegen Ataman lautete, ihre Position zum Antisemitismus sei unklar. Das Bündnis umfasst nach eigener Aussage mehr als 70 Interessenvertretungen, darunter die Türkische Gemeinde, den Polnischen Sozialrat, die Neuen deutschen Organisationen, den Zentralrat der afrikanischen Gemeinde und das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen.[54]
Personendaten | |
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NAME | Ataman, Ferda |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Journalistin, Kolumnistin und Autorin |
GEBURTSDATUM | 4. November 1979 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
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