Darja Alexandrowna Dugina (russisch Дарья Александровна Дугина; * 15. Dezember 1992 in Moskau; † 20. August 2022 in Bolschije Wjasjomy), auch bekannt als Darja Platonowa (russisch: Дарья Платонова), war eine russische Journalistin und politische Aktivistin bzw. Propagandistin. Dugina war die Tochter von Alexander Dugin, einem bekannten ultranationalistischen bzw. neofaschistischen Politiker und Politologen Russlands.[1]
Darja Alexandrowna Dugina wurde 1992 in Moskau als Tochter der Philosophin Natalija Melentjewa und ihres Ehemannes Alexander Dugin geboren.
Dugina studierte an der Lomonossow-Universität Moskau Philosophiegeschichte[2], an der Universität Bordeaux Montaigne soll sie Kurse in Griechischer Frühgeschichte belegt haben und danach arbeitete sie als Journalistin unter dem Pseudonym Darja Platonowa für den staatlich kontrollierten Sender RT und den kremlnahen konservativen Sender Tsargrad TV.[3] Nach Angaben des Finanzministeriums der Vereinigten Staaten, das sie am 3. März 2022 auf die Sanktionsliste der Vereinigten Staaten setzte, war sie Chefredakteurin der Website United World International, die nach eigenen Angaben dem Putin-Verbündeten Jewgeni Prigoschin gehört.[4][5] Dugina war auch für die Denkfabrik Katehon aktiv, wo sie politische Artikel verfasste.[6]
In ihrer ideologischen Ausrichtung stand sie den ultranationalistischen Positionen ihres Vaters nahe, der als geistiger Vordenker eines modernen großrussischen Nationalismus und des sogenannten Neo-Eurasismus bekannt wurde.[7] Dugina war eine entschiedene Befürworterin des russischen Überfalls auf die Ukraine im Jahr 2022.[8] Insbesondere behauptete sie, dass die Beweise für die Massaker an ukrainischen Zivilisten wie das Massaker von Butscha,[9] die durch die russische Armee verübt worden waren, inszeniert seien. Im Juni 2022 besuchte sie die besetzten Städte Donezk und Mariupol.[3] Einige Wochen später wurde sie auch von der britischen Regierung, die ihr vorwarf, Propaganda und Falschinformationen im Zusammenhang mit der russischen Invasion zu verbreiten, mit Sanktionen belegt.[8]
Dugina war auf der Rückfahrt nach Moskau, nachdem sie an dem von der russischen Regierung gesponserten nationalistischen Festival „Tradition“ teilgenommen hatte.[8] Ihr Vater Alexander Dugin sollte sie ursprünglich begleiten, fuhr jedoch nicht mit ihr im Auto mit. Dugina starb am 20. August 2022 im Alter von 29 Jahren in der Moskauer Vorortsiedlung Bolschije Wjasjomy, als ein auf der Fahrerseite ihres Autos montierter Sprengsatz explodierte.[1] Es ist unklar, ob sie selbst angegriffen werden sollte oder ob ihr Vater das eigentliche Ziel des Attentats war. Ob der Anschlag mit dem Krieg in der Ukraine in Verbindung steht, ist ebenfalls unklar.[1]
Ilja Ponomarjow, ein in der Ukraine im Exil lebendes früheres Mitglied der russischen Duma, verlas ein Bekennerschreiben einer russischen Partisanengruppe namens „Nationale Republikanische Armee“ (NRA).[10]
Der Separatistenführer der „Volksrepublik Donezk“, Denis Puschilin, machte „Terroristen des ukrainischen Regimes“ für den Anschlag verantwortlich.[8] Margarita Simonjan, eine Journalistin und Propagandistin des Staatssenders RT, beschuldigte die ukrainische Regierung, für den Anschlag verantwortlich zu sein.[5]
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB machte nach dem Abschluss der eineinhalb Tage dauernden Ermittlungen offiziell ukrainische Geheimdienste für den Anschlag verantwortlich und erklärte, dass eine ukrainische Staatsbürgerin, die dem Asow-Regiment angehöre, im Juli mit ihrer zwölfjährigen Tochter nach Russland eingereist sei, eine Wohnung im selben Gebäude von Duginas Wohnung bezogen habe und schließlich den Sprengsatz an dem Wagen angebracht habe. Laut FSB sei die Ukrainerin anschließend mit ihrer Tochter nach Estland ausgereist. Dazu präsentierte der FSB ein bereits im April 2022 im Internet veröffentlichtes Ausweisdokument, das angeblich belegt, dass die Ukrainerin Mitglied des Asow-Regiments ist.[11][12][13] Mychajlo Podoljak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bestritt eine Beteiligung der Ukraine und sagte: „Die Ukraine hat natürlich mit der gestrigen Explosion nichts zu tun, weil wir kein krimineller Staat sind – wie die Russische Föderation – und schon gar kein Terrorstaat.“[8] Das Asow-Regiment erklärte, nicht an dem Anschlag auf Dugina beteiligt gewesen zu sein, schloss aber nicht aus, dass in Russland befindliche Kriegsgefangene des Asow-Regiments durch Folter dazu gezwungen würden, eine Beteiligung zu gestehen.[14]
Der russische Präsident Wladimir Putin verlieh Darja Dugina posthum den russischen Tapferkeitsorden.[15]
Personendaten | |
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NAME | Dugina, Darja Alexandrowna |
ALTERNATIVNAMEN | Dugina, Darja; Platonowa, Darja; Дугина, Дарья Александровна (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russische Journalistin und politische Aktivistin |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1992 |
GEBURTSORT | Moskau |
STERBEDATUM | 20. August 2022 |
STERBEORT | Bolschije Wjasjomy |
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