Anna Kiesenhofer 2016 | |
Zur Person | |
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Geburtsdatum | 14. Februar 1991 (30 Jahre) |
Nation | Österreich |
Disziplin | Straße |
Zum Team | |
Aktuelles Team | Cookina Graz[1] |
Internationale Team(s) | |
2017 | Lotto Soudal Ladies |
Wichtigste Erfolge | |
Letzte Aktualisierung: 25. Juli 2021 |
Anna Kiesenhofer (* 14. Februar 1991 in Kirchdorf an der Krems[2]) ist eine österreichische Radrennfahrerin und Mathematikerin. Sie siegte 2021 im olympischen Straßenrennen von Tokio und ist mehrfache österreichische Staatsmeisterin im Einzelzeitfahren und im Straßenrennen.
Nach ihrer Promotion in Mathematik ist sie seit 2017 als Postdoktorantin an der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) beschäftigt.
Von 2011 bis 2013 war Anna Kiesenhofer im Triathlon und Duathlon aktiv. Verletzungsbedingt konnte sie längere Zeit nicht laufen und konzentrierte sich ab 2014 voll auf den Radsport. Sie fuhr für das katalanische Team Frigoríficos Costa Brava–Naturalium, mit dem sie 2016 Gesamtsiegerin der Copa de España wurde.[3] Im September nahm Kiesenhofer in einem Mix-Team aus Fahrerinnen verschiedener Teams an der Tour Cycliste Féminin International de l’Ardèche teil. Dabei erzielte sie ihren bis dahin größten Erfolg mit dem Sieg bei der dritten Etappe, einer Bergankunft auf den Mont Ventoux. Für 2017 erhielt Kiesenhofer einen Vertrag bei Lotto Soudal Ladies, beendete diesen aber vorzeitig, um in ihrem Beruf als Mathematikerin zu arbeiten.
Nach zwei Jahren Rennpause wurde die 28-Jährige im Mai 2019 österreichische Staatsmeisterin im Einzelzeitfahren und im Juli auch im Straßenrennen.[4] Bei den Europameisterschaften belegte sie im Zeitfahren Platz fünf, bei den Weltmeisterschaften Platz 20. Am 22. August 2020 konnte sie ihren Erfolg des Vorjahres wiederholen und wurde erneut österreichische Staatsmeisterin im Einzelzeitfahren,[5] ebenso 2021.
Bei den Olympischen Sommerspielen 2020 errang Anna Kiesenhofer am 25. Juli 2021 in Tokio die Goldmedaille im Straßenradrennen der Frauen. Ihr Sieg in diesem Rennen galt als „sensationell“, da sie nicht bei einem höherklassigen Rennteam fährt und den Sport neben ihrer Arbeit als Mathematikerin ausübt.[6][1] Direkt nach dem Start setzte sich Kiesenhofer in einer Fünfergruppe von dem Feld ab,[7] fuhr die letzten 41 Kilometer solo voraus und gewann nach rund dreieinhalb Stunden mit 1:15 Minuten Vorsprung auf die Zweite Annemiek van Vleuten, die sich beim Überfahren der Ziellinie zuerst als Siegerin wähnte, weil sie nicht bemerkt hatte, dass sich Anna Kiesenhofer zuvor weit nach vorn abgesetzt hatte.[8][9] Im Radsport war dies die erste Olympia-Medaille für eine Österreicherin und die erste Goldmedaille für Österreich seit dem Sieg von Adolf Schmal bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896.[10][11]
Kiesenhofer wuchs zunächst im Ansfeldener Ortsteil Haid in Oberösterreich auf, ehe die Familie 1993 nach Niederkreuzstetten in Niederösterreich zog.[2] Sie studierte von 2008 bis 2011 Mathematik an der Technischen Universität Wien, wo sie mit dem Bachelor of Science (Bachelorarbeit: Mean ergodic semigroups of operators) abschloss. Am Emmanuel College der University of Cambridge erhielt sie im Wintersemester 2011/2012 ihren Masterabschluss.[12] Im Jahre 2016 wurde sie mit ihrer mit Bestnote (excellent cum laude) bewerteten Arbeit Integrable systems on b-symplectic manifolds an der Universitat Politècnica de Catalunya promoviert. Seit 2017 beschäftigt sie sich als Postdoktorandin an der École polytechnique fédérale de Lausanne in der Schweiz mit partiellen Differentialgleichungen.[13][14]
2016
2019
2020
2021
Personendaten | |
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NAME | Kiesenhofer, Anna |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Radrennfahrerin |
GEBURTSDATUM | 14. Februar 1991 |
GEBURTSORT | Niederkreuzstetten |
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